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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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ersetzen sollen; dazu kommt noch die Aussage eines geistig zurückgebliebenen Schnokelfahrers, der einen Groll gegen mich hegt. Und das alles nur, weil er auf etwas gestoßen ist, das er nicht verstehen kann.«
    »Und Sie verstehen es?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Aber ich räume immerhin ein, daß es geschehen ist, zusammen mit meiner…« Sie lachte leise. »…
    unerklärlichen Genesung.«
    »Dann sind Sie dem Planeten dafür also dankbar?«
    Sie sah, wie er mit diesem Gedanken spielte, und nickte. »Bei dem Planeten handelt es sich um mehr, als Fiske zu akzeptieren bereit ist.«
    »Aber Sie sind es?«
    »Ich bin es. Und wenn er einer alten Schiffskameradin nur genug Sinn und Verstand zugestehen würde, ein paar Bolzen
    festzuschrauben, nachdem sie gesehen hat, daß sie sich gelockert haben, täte er sich selbst, der Firma. und mir einen gewaltigen Gefallen.«
    »Und der wäre?«
     
    219
    »Er – und übrigens auch die Intergal – könnten von Petaybee sehr viel mehr haben als nur ein paar verwertbare Mineralien.«
    »Und was könnten sie damit gewinnen?«
    »Wissen aus erster Hand um eine neue intelligente Lebensform.«
    »Welche Lebensform?«
    »Dieser Planet.«
    Der Psychologe musterte sie und lächelte: kein wirklich beruhigendes Lächeln, sondern eher schon mitleidig. Yana hob eine Augenbraue und nahm eine so aufsässige und entspannte Haltung ein, wie sie nur konnte. Sie hatte selbst genügend von den
    psychologischen Tests durchgeführt, um zu wissen, wie sie sich zu verhalten hatte: aufgeschlossen, entspannt, heiter, als hätte sie nicht die geringste Sorge.
    Der Oberst feuerte die erwarteten Fragen auf sie ab, und sie gab ihm die Antworten, wobei sie dann und wann kurz innehielt, um zu überlegen, aber nicht lange genug, daß er darin ein Ausweichen oder Zögern erkennen konnte. Es funktionierte sowohl bei ihm als auch bei ihr, denn je komplizierter die Fragen des Seelenklempners wurden, um so mehr entspannte sie sich, da sie ganz genau wußte, welche Antworten erwünscht waren. Die hatten ihre Personalakte anscheinend wirklich nicht studiert.
    Plötzlich, mitten in einer Frage, die eventuelle sexuelle Abweichungen bei ihr enthüllen sollte, brach er ab und starrte sie an –
    als würde er sie zum erstenmal erblicken. »Sie kennen sämtliche Antwortparameter, wie?«
    »Habe mich schon gefragt, wann Sie das wohl merken würden, Herr Oberst.«
    Er lehnte sich soweit zurück, wie es der unbequeme Stuhl gestattete, und verschränkte die Arme vor der Brust. »Also schön, was steckt hinter dem Ganzen? Geben Sie mir eine offene Antwort.«
    »Das habe ich schon getan, Herr Oberst. Ich kenne Hauptmann Fiske schon sehr lange. Er hat mich gebeten, für ihn ein wenig herumzuschnüffeln, da ich ja in einem Dorf auf Petaybee untergebracht bin. Das habe ich getan. Ich habe ihm Bericht erstattet.
     
    220
    Er zieht es vor, mir nicht zu glauben. Es wäre das erste Mal, daß Kommandeure sich weigern, den Berichten der Aufklärung Glauben zu schenken, um sich statt dessen in die bequemeren Theorien der dritten Garnitur zu flüchten.« Sie zuckte erneut mit den Achseln und griff sich an den Kopf, kratzte sich, als stellte sie ein derart irrationales Verhalten vor Rätsel. Doch sie schwitzte, und das war nicht besonders förderlich, wenn sie ihren Standpunkt deutlich herüberbringen wollte.
    Nur, daß der Oberst noch heftiger schwitzte als sie. »Sagen Sie mal, hat man die Heizung hier so hoch aufgedreht, damit ich mich in meinen Papierhüllen nicht erkälte?«
    Nun hatte der Oberst endlich freie Hand, ein Taschentuch hervorzuholen und sich damit Gesicht und Nacken abzuwischen. »Die Hitze steigt ständig. Ich dachte eigentlich, hier unten herrschte jetzt die kalte Jahreszeit.«
    »Die Einheimischen nehmen bereits Wetten an, an welchem genauen Tag und zu welcher Uhrzeit das Eis auf dem Fluß bricht und stromabwärts treibt.«
    Er warf ihr einen schrägen Blick zu, dann grinste er. »Wie haben Sie denn gewettet?«
    »Ich?« Sie lachte leise. »Ich habe nicht genügend Geld, um es für Wetten zu vergeuden. Aber der früheste Termin ist noch Wochen entfernt.«
    Wieder verspürten sie ein Rumpeln des Bodens, diesmal heftiger als alle vorherigen Erschütterungen.
    Der Oberst ergriff die Schreibtischkante, als der Monitor auf seinem Ständer zu wackeln begann. Im selben Augenblick packte Yana die Seitenfläche des Schreibtischs.
    »Irgend jemand verwendet da entschieden zuviel Semtex«, meinte der Oberst stirnrunzelnd. Yana

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