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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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gestattet.“
    „Er muss dich heiraten, weil ihm gar nichts anderes übrigbleibt.“
    „Ich sähe es lieber, es wäre sein Wunsch. Noch bevor ich Ross kannte, verliebte ich mich in ihn, weil Lion so viele wunderbare Geschichten über ihn erzählte. Und als er in Fleisch und Blut vor mir stand ... “
    „Oh Meggie!“
    „Er ist genauso, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Der größte, stärkste, schönste Ritter der Welt, mit strahlend blauen Augen ... “
    „Er wird dein Herz brechen und all deine Hoffnungen enttäuschen.“
    „Es tut mir leid, dass Papa dir so wehgetan hat, Mama. Vor Ewans Tod war er ein guter Mann.“
    „Auch ich trauere um Ewan, aber nicht einmal der Tod eines Sohnes kann entschuldigen, was dein Vater mir zugemutet hat. In meinem eigenen Haus lebt er mit seiner Buhle zusammen! Und der Clan Sutherland bedeutet ihm überhaupt nichts mehr.“
    „Nun, er mischt sich nicht unter seine Leute, aber seine Geschäfte haben unserem Clan ein größeres Einkommen verschafft als zuvor die Fischerei.“
    „Aye, und bekommen unsere fleißigen Leute irgendetwas von diesem Gewinn? Oder wird die Burg instand gesetzt? Nein!“ Liebevoll streichelte Megan die Hand ihrer Mutter. Die Gute verstand die Welt jenseits ihrer Küche und ihres Gemüsegartens nicht. Doch die Tochter fühlte sich verpflichtet, die Lücke zu füllen, die Ewans Tod und die folgenschwere Veränderung ihres Vaters hinterlassen hatten. Oft ging sie ins Dorf hinab, erkundigte sich nach den Sorgen der Handwerker und Fischer, bot ihnen Rat und Hilfe an. „Vater hat erklärt, vorerst müsse das Geld verwendet werden, um weitere Handelsgüter zu kaufen.“
    „Das hat Archie erklärt. Eammon kann sie doch nicht lange genug allein lassen, um unseren Leuten zu erzählen, warum sie immer noch so arm sind. Und sieh dir die Halle an.“ Mit einer weit ausholenden Geste zeigte sie in den trostlosen Raum, auf die grölenden Männer an den unteren Tischen. „Jahrelang habe ich mich bemüht, Curthill so schön zu gestalten wie das Heim meiner Kindheit. Aber da der Laird nicht für Ordnung sorgt, hausen seine Männer in dieser Burg wie wilde Barbaren und lassen alles verkommen.“
    „Ich beklage den Tag, wo Comyn MacDonell diese Felis hierherbrachte. “
    „Comyn trifft keine Schuld. Nach deinem Unfall bat ich ihn, eine heilkundige Frau aus Edinburgh hierherzuholen. Niemand konnte ahnen, dass Felis sich in Eammons Bett einnisten würde.“
    Während die Mutter Nacht für Nacht am Lager der kranken Tochter gesessen hatte ... Megans Herz krampfte sich zusammen. Trotzdem - wenn sie sich besser mit Felis verstünde, könnte sie sich in der Kunst unterweisen lassen, wie man einen Mann verführte. Eine fachkundigere Lehrerin als die kleine rothaarige Frau würde sie nicht finden.
    „Megan, was hast du vor?“, fragte Lady Mary mit scharfer Stimme.
    „Nichts, Mama.“
    „Oh, ich kenne diesen Blick. So schaust du immer drein,
    wenn du irgendeinen Unsinn ausdenkst.“
    Megan seufzte. Wenn sie auch gelernt hatte, ihre Gedanken zu verbergen - die Mutter konnte sie manchmal immer noch lesen. Wahrheitsgemäß erwiderte sie: „Ich habe mir überlegt, wie ich Ross Carmichael verführen soll.“
    „Um Himmels willen! Bedenk doch, was der armen Siusan zugestoßen ist!“
    Tag und Nacht dachte Megan an ihre Schwester, die gezwungen worden war, aus ihrem Heim zu fliehen, ihr unseliges Geheimnis zu hüten. Und um Siusan zu helfen, brauchte Megan eine Soldatentruppe und einen Ritter, der sie anführte. Einen Mann, dem sie rückhaltlos vertrauen konnte. „So weit will ich es nicht kommen lassen.“
    „Sobald in einem Mann die Lust erwacht, kann man ihn nicht mehr leiten“, entgegnete Lady Mary bissig.
    „Allem Anschein nach will Ross mich eher zurückweisen als vergewaltigen.“
    Erleichtert atmete die Mutter auf, aber nur, weil sie nicht ahnte, wie fest die Tochter entschlossen war, ihr Ziel zu erreichen. In ihrer Verzweiflung wollte Megan alles tun, was von ihr verlangt wurde, wusste indes nicht, wie sie vorgehen sollte. Bedrückt zupfte sie am Rock ihres roten Kleids. Es schmiegte sich an ihren Körper, im Gegensatz zu der Garderobe, die sie normalerweise trug. Hoffentlich sah sie reizvoll genug aus, um Ross Carmichaels Aufmerksamkeit zu erregen. Als sie überlegte, wie sie seinen eisigen Hass besiegen könnte, fröstelte sie wieder, trotz der Wärme, die den großen Raum erfüllte.
    „Hab keine Angst, Kindchen“, bat ihre Mutter. „Mit Gottes Hilfe wird

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