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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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nachher ... Glaubst du, eine Ehefrau wäre machtlos? Oh nein, sie sorgt für die Mahlzeiten ihres Gemahls. Und es gibt gewisse Möglichkeiten, grausamen Ehemännern das Handwerk zu legen.“
    „Hexe!“, fauchte Ross. „Falls du jemals versuchst, mich zu vergiften, wirst du es bitter büßen. Komm jetzt in die Halle zurück!“ Er wollte ihren Arm ergreifen, aber sie huschte blitzschnell zwischen den Wachtposten hindurch und rannte die Treppe weiter hinauf.
    Erstaunlich schnell für ein verkrüppeltes Mädchen, dachte Comyn. Verdammt, wie sollte er Ross und Megan von Eammon fernhalten? Wenn sie dieses Häufchen Elend sahen, würden sie alles erraten ...
    „Was geht hier vor?“, gurrte die Stimme einer Frau, die auf dem Treppenabsatz stand. Sofort hielten Megan und Ross abrupt inne.
    Felis. Am liebsten hätte Comyn den nackten Fuß geküsst, den er ein paar Stufen über Megans Kopf entdeckte.
    „Oh, die kleine Megan!“, flötete Felis gedehnt, während sie noch weiter hinabstieg. „Euer Vater dachte schon, dass Ihr es seid, die uns stört.“ Noch ein Schritt, und nun tauchten weiße Oberschenkel in Comyns Blickfeld auf. Oh Gott, war sie völlig nackt? Er sah, wie Megan entsetzt zurückwich, und hinter ihr reckten die Wachposten ihre Hälse, um herauszufinden, was sich hinter der nächsten Biegung der Wendeltreppe verbarg. Sogar Ross war sichtlich beeindruckt von Felis’ Auftritt.
    Nein, sie war nicht nackt, aber fast. Das erkannte Comyn, als er sie endlich erblickte. Nur ihr langes rotes Haar und ein schenkelkurzes Hemdchen verhüllten ihre Reize. Unter dem hauchdünnen Leinen zeichneten sich die rosigen Knospen ihrer vollen Brüste ab, das dunkle Dreieck zwischen ihren Beinen. Auch wenn er ihrer überdrüssig geworden war, musste er ihren Auftritt bewundern. Comyn lächelte zufrieden, und er entspannte sich.
    „Oh ...“ Felis schürzte die roten Lippen. „Seid Ihr alle gekommen, um Eammon zu besuchen? Tut mir leid, jetzt muss er sich ausruhen. Während der letzten Stunden ging es bei uns sehr - lebhaft zu.“ Ihre exotischen grünen Augen schimmerten durch halb gesenkte Wimpern, und ihr Blick blieb an Ross hängen, typisch, dass sie sich den reichsten, mächtigsten Mann aussucht, überlegte Comyn. „Dafür habt Ihr sicher Verständnis, Herr. Man ermüdet sehr schnell, wenn die wilden Stürme der Leidenschaft verebbt sind ... “
    Grinsend sah Comyn zu ihr auf. So sehr er ihr auch ihren Anteil an seinem Gewinn missgönnte, in diesem Augenblick verdiente sie, was er ihr gezwungenermaßen gab.
    „Ich verstehe das sehr gut“, zischte Megan. „Die Männer sind nun mal töricht und lassen sich mühelos gängeln, sobald ihre Lust erwacht. Sagt meinem Vater, ich komme später noch einmal. “ Hocherhobenen Hauptes stolzierte sie die Treppe hinab.
    „Wenn Ihr mich nun entschuldigen wollt, Ihr edlen Herren, hier ist es ein wenig - zugig.“ Anmutig huschte Felis die Stufen hinauf. Das kurze Hemdchen wehte hinter ihr her und
    entblößte noch mehr nackte Haut als zuvor.
    Ross räusperte sich. „Wenigstens eine Menschenseele in dieser Burg, die keinen Hehl aus ihren Aktivitäten macht“, murmelte er, bevor er die Wendeltreppe hinabstieg.
    Nachdenklich rieb Comyn sich das Kinn. Megan hat nicht ausdrücklich gedroht, ihren Bräutigam zu vergiften, entsann er sich. Aber die Anspielung genügt für meine Zwecke. Eine perfekte Möglichkeit, das Paar loszuwerden - ohne dass auch nur der Schatten eines Verdachts auf mich oder Archie fiele. Nun musste er nur noch das Kästchen finden, das Megans Arzneien enthielt, und hervorsuchen, was er brauchte.
    Ein Kinderspiel. Sobald er beschlossen hatte, Eammons Macht an sich zu reißen, war er auf den Gedanken verfallen, Lady Marys Fähigkeiten zu nutzen. Und so bat er sie, ihm doch zu erklären, welche Wirkung ihre Tränke und Pülverchen ausübten. Erfreut über sein Interesse, gab sie ihm Unterricht, ohne zu ahnen, wozu er seine neu erworbenen Kenntnisse verwenden würde. Langsam, aber sicher verwandelte er den Laird in einen Sklaven, benutzte ihn als Tarnung seiner eigenen dunklen Machenschaften.
    Um Lionel Carmichaels Vergeltungsmaßnahmen abzuwehren, würde Comyn eine Gerichtsverhandlung in Eammons Namen anberaumen, Megan für schuldig befinden und hängen lassen, dann ihre Leiche ebenso wie den toten Ross in die Burg der Carmichaels schicken. Und warum sollte sie nicht auch den Mord an Lion begangen haben? Damit würde Comyn alles unter einen Hut bringen. Aber bevor sie

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