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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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dienten tagsüber als Umhänge und nachts als Decken. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er auf Gälisch.
    Der größte Mann trat vor. „Falls Ihr weiterreiten wollt, müsst Ihr Wegezoll zahlen.“
    „Hört doch, wir ...“, begann Megan.
    „Sei still!“, flüsterte Ross ihr ins Ohr, dann wandte er sich wieder zu dem Hochländer. „Ich habe hier nichts gestohlen, also schulde ich Euch kein Wegegeld, um Eure Ländereien zu überqueren - falls sie Euch wirklich gehören.“
    Die buschigen Brauen über den stechenden Augen des Mannes zogen sich zusammen. „Sie sind Eigentum der Sutherlands, und bevor Ihr durch die Larig-Schlucht reitet, müsst Ihr zahlen.“
    Diese habgierigen Bastarde ... „Die Münzen, die ich besaß, gab ich Isla, nachdem ich eine Nacht in ihrer Hütte verbracht hatte.“
    „Dann nehme ich Eurer Pferd“, verkündete der Riese. Lachend griffen seine Männer nach der erhofften Beute. Ross gab Zeus das Zeichen zum Angriff. Sofort bäumte sich der Hengst auf und schlug mit den Vorderhufen aus, so wie er es in zahlreichen Schlachten gelernt hatte. Schreiend stoben ein paar Dorfbewohner auseinander. Einige kletterten an der Holzbarriere hoch. „Gut, also begnügen wir uns mit der Frau!“, rief der große Hochländer.
    Ross spürte, wie Megan zitterte. „Keine Bange, ich beschütze dich“, versicherte er und herrschte den diebischen Schurken an. „Das ist meine Gemahlin! Wenn Ihr sie anrührt, werdet Ihr sterben!“
    „Oh, halt doch den Mund! “, fauchte sie. „Ich bin kein Knochen, um den ihr zwei euch balgen könnt wie wilde Hunde!“ Sie fühlte, dass Ross zusammenzuckte, sah seinen Gegner verwirrt blinzeln, dann schüttelte sie die Decke ab, die ihren Kopf und die Schultern verhüllt hatte. Stolz richtete sie sich auf. „Ich bin Megan; Eammon Sutherlands Seanachaidh.“ „Was Ihr nicht sagt!“, knurrte der Riese, aber ein kleiner Mann an seiner Seite zupfte ihn am Ärmel.
    „Es ist wahr. Isla sagte, Laird Eammon habe einen weiblichen Barden, Jock.“
    Nachdenklich strich Jock über seinen blonden Bart. „Und wie sollen wir wissen, ob sie’s ist?“
    „Das werde ich beweisen, indem ich eine Geschichte erzähle“, erklärte Megan. „Nun, was haltet Ihr davon? Eine alte Legende als Wegegeld.“
    „Dafür fehlt uns die Zeit“, murmelte Ross.
    „Aber für einen Kampf haben wir Zeit?“
    Er musterte die harten Gesichter der Hochländer und stöhnte. „Jesus, wenn mein Vater erfährt, ich hätte ein Mädchen Geschichten erzählen lassen, um mich vor einem Gefecht zu drücken, werde ich’s nicht überleben.“
    „Ah, es ist wohl besser, wenn sie dich niederstechen“, zischte sie.
    »Meg ..."
    Eine andere weibliche Stimme fiel ihm ins Wort. „Das ist tatsächlich Megan Sutherland!“ Neugierige Frauen und Kinder kamen aus den Häusern. „Vor einem Jahr machte Mistress Siusan bei Isla Rast, auf ihrem Weg nach Norden. Sie war diesem Mädchen wie aus dem Gesicht geschnitten, und sie sprach voller Stolz von ihrer Schwester Megan, die Eammon Sutherland von Curthill als Barde dient.“
    „Aber er ist ein Tiefländer, Mairi“, warf Jock ein.
    „Und mein Gemahl“, betonte Megan.
    „Von ihren Clansleuten nehmen die Sutherlands keinen Zoll!“, rief die rothaarige Mairi, und Ross verdrehte die Augen.
    „Eine Räuberbande, die sich von edlen Gefühlen leiten lässt
    „Nennt uns nicht Räuber! “, stieß Jock hervor. „Auch ihr Tiefländer verlangt Wegegeld auf euren Straßen und Brücken.“ Das stimmte, aber Ross weigerte sich, klein beizugeben. „Und wenn wir nicht zahlen können?“
    „Verwandte fordern kein Geld voneinander“, murrte Jock. „Vielen Dank.“ Megan warf ihrem Gatten einen triumphierenden Blick zu. „Kamen auch gestern irgendwelche Fremde hier vorbei?“
    Jock schüttelte den Kopf, aber einer seiner Männer berichtete: „Heute Morgen hörte ich Hufschläge im Wald.“
    „Wie viele Reiter waren das?“, fragte Ross. „Und welche
    Richtung schlugen sie ein?“
    Der erste Mann zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Ich hielt sie für verrückt, weil sie schon so früh unterwegs waren.“ Wie weitere Fragen ergaben, wohnte er im Norden des Waldes und hatte zwei Trupps vorbeireiten hören, kurz hintereinander.
    „Owain und meine Leute“, murmelte Ross. Wurden sie verfolgt, oder waren sie die Verfolger? „Wir müssen weiter.“
    Während die Dorfbewohner die Barriere entfernten, rannte ein Mann die Dorfstraße herauf. „Jock, komm schnell ... “ Er

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