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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Arbeit so gut wie möglich gemacht. Von Politik habe ich keine Ahnung. Ich bin nur eine kleine Polizistin, die tut, was man ihr sagt.«
    Er nickte. »Mir ist durchaus bewusst, dass Sie versuchen, Ihren Job zu machen, und ich habe auch eine gewisse Nachsicht gegenüber einer Polizistin, deren Urteilsfähigkeit ein wenig von dem Eifer, ihre Pflicht zu tun, getrübt wird. Ich hoffe deshalb, dass Ihr Vorgesetzter nicht allzu hart mit Ihnen umgesprungen ist.«
    »Nicht härter als erforderlich.«

    »Aber Sie leiten die Ermittlungen in diesen Fällen weiter?«
    »Ja, Sir, das tue ich.«
    »Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Glück.« Er stand auf und reichte ihr die Hand. »Ich hoffe, dass Sie die Person, die diese Taten begangen hat, möglichst bald identifizieren und verhaften.«
    »Danke.« Eve nahm die ihr gebotene Hand und sah ihm in die Augen. »Ich werde persönlich dafür sorgen, dass der Kerl in Kürze hinter Gittern landen wird.«
    Er legte den Kopf ein wenig schräg. »Spricht aus diesen Worten Zuversicht oder eher eine gewisse Arroganz?«
    »Das, was besser funktioniert. Nochmals danke für Ihre Zeit und Ihr Verständnis, Sir.«
     
    »Ich nehme alles zurück«, erklärte Peabody, als sie wieder auf der Straße standen. »Sie waren wirklich gut. Als Sie sich bei ihm entschuldigt haben, waren Sie wunderbar frustriert und haben genau die richtige Spur von Widerwillen an den Tag gelegt. Die brave kleine Soldatin, die lediglich versucht hat, ihren Job zu machen, und dafür einen von ihren Vorgesetzten auf den Deckel bekommen hat. Die gezwungen war, zu Kreuze zu kriechen, und sich deshalb stoisch auf die Knie sinken lassen hat. Sie haben ihm die Sache wirklich gut verkauft.«
    »So abwegig war das Szenario schließlich gar nicht. Er könnte uns tatsächlich jede Menge Feuer unterm Hintern machen. Er hat sowohl in der Politik als auch bei den Medien jede Menge Beziehungen. Deshalb hat mich zwar niemand gezwungen mich zu entschuldigen, aber bedauern werden sie es kaum. Verdammte Politik.«

    »Auf einem Posten wie dem Ihren muss man eben manchmal diplomatisch sein.«
    Schulterzuckend schwang sich Eve hinter das Lenkrad ihres Wagens. »Deshalb muss es mir noch lange nicht gefallen. Und er muss mir deswegen nicht sympathisch sein. Tatsächlich finde ich ihn bei jedem Treffen noch widerlicher als zuvor.«
    »Das ist der Aufgeblasenheitsfaktor«, erklärte Peabody. »Es ist eben nicht einfach, jemanden zu mögen, der aufgeblasen ist, und er hat diese Eigenschaft regelrecht perfektioniert.«
    Sie blickte noch einmal auf das schimmernde, weiße Gebäude, den glänzenden Turm, die wehenden Fahnen. »Ich schätze, um tagtäglich mit Diplomaten, Botschaftern und Staatschefs umgehen zu können, muss man einfach aufgeblasen sein.«
    »Diplomaten, Botschafter und Staatschefs sollen ihre Völker repräsentieren und deshalb möglichst bodenständig sein. Renquist kann sich seinen Dünkel also in die Haare schmieren.«
    Sie ließ die weißen Mauern und die bunten Fahnen hinter sich und fuhr ins Herz der Stadt zurück. »Täte mir kein bisschen leid, wenn er der Täter wäre. Ich werde diesen Hurensohn persönlich hinter Gitter bringen, und ich hätte nichts dagegen, Renquists aufgeblasene Visage hinter der Zellentür zu sehen.«
     
    Auf der Wache hockte sie sich hinter ihren Schreibtisch und ließ, während sie ein wenig Ordnung schuf, ihren Gedanken freien Lauf. Sie leitete ein Dutzend Anfragen von Journalisten an die PR-Abteilung weiter und verdrängte dann sofort, dass es so etwas wie Medien auch
nur gab. Wahrscheinlich käme sie um einen Auftritt vor der Presse auf Dauer nicht herum, aber damit würde sie sich auseinandersetzen, wenn es so weit war.
    Sie arbeitete etwas von ihrem Papierkram ab, führte ein paar Telefongespräche, griff nach den beiden Briefen und las sie auf der Suche nach irgendeinem Rhythmus, irgendeiner Wendung, irgendwelchen Worten, die sie an die Sprechweise der Leute, die auf ihrer Liste standen, erinnerten, noch einmal gründlich durch.
    Dies war nicht seine Stimme, dachte sie erneut. Er hatte bewusst die Stimme eines anderen gewählt. Ahmte auch in seinen Briefen jemand anderen nach. Wer aber wurde er, wenn er die Briefe an sie schrieb?
    Das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte, da sie jedoch nicht mit irgendwelchen Journalisten sprechen wollte, wartete sie, bis auf dem Display die Nummer des Anrufers erschien.
    »Du bist wirklich schnell«, sagte sie statt einer Begrüßung, als sie merkte,

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