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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihrer beider Finger und sah ihr reglos ins Gesicht. »Ich kann und will nur für uns hoffen, dass du dieses Versprechen hältst.«

16
    Sie hatte beschlossen, dass es von Vorteil wäre, wenn Roarke bei dem Gespräch mit Roberta Gable mit von der Partie wäre. Vier Augen und Ohren sahen und hörten mehr als zwei, es wäre sicher nützlich, wenn nicht nur sie, sondern auch er einen Eindruck von der Frau bekam. Das ehemalige Kindermädchen hatte sich bereit erklärt, mit Eve zu sprechen, jedoch gleich einschränkend hinzugefügt, sie hätte höchstens zwanzig Minuten für sie Zeit.
    »Sie war nicht gerade freundlich«, meinte Eve, als sie sich der kleinen Wohnanlage näherten, in der die alte Gouvernante lebte. »Vor allem, als ich gesagt habe, wir kämen gegen halb sieben bei ihr an. Punkt sieben isst sie immer zu Abend, und sie hat mir erklärt, das hätte ich zu respektieren.«
    »Menschen in einem gewissen Alter weichen eben nicht mehr gern von ihrer gewohnten Routine ab.«
    »Sie hat mich Miss Dallas genannt. Und zwar die ganze Zeit.«
    Roarke legte einen Arm um sie und sah sie lächelnd an. »Was heißt, dass du sie jetzt schon hasst.«
    »Allerdings. Aber schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier. Und bei der Arbeit wird gefälligst nicht gekuschelt«, fügte sie hinzu.
    »Irgendwie vergesse ich das immer wieder.« Trotzdem drückte er ihr noch kurz die Schulter und zog erst dann den Arm zurück.

    Eve trat vor die Überwachungskamera, nannte ihren Namen, den Grund für ihr Erscheinen und zog sogar ihren Dienstausweis hervor. Die Tür wurde so schnell geöffnet, dass sie davon ausging, dass sie bereits von Gable erwartet worden war.
    »Ich werde sagen, dass du ein Kollege von mir bist«, sagte sie zu Roarke, als sie den winzigen Flur betraten. Ein Blick in sein prachtvolles Gesicht, auf den eleganten Anzug und die Schuhe, die wahrscheinlich mehr gekostet hatten als Gables monatliche Miete, jedoch genügte, dass sie leise seufzte. »Wenn sie nicht völlig blind ist, wird sie mir das zwar nicht glauben, aber trotzdem versuchen wir’s auf diese Tour.«
    »Es ist ja wohl ein Vorurteil, dass ein Polizist sich nicht gut kleiden kann.«
    »Allein dein Hemd war sicher teurer als mein Stunner«, widersprach sie ihm. »Also lässt du deine Jacke, wenn wir drin sind, besser zu. Außerdem hältst du gefälligst auch den Mund und bemühst dich um einen möglichst ernsten, strengen Blick.«
    »Dabei schmachte ich dich so gerne an.«
    »Vergiss es. Zweiter Stock.« Sie nahmen die Treppe, bogen dann in einen kurzen Gang, von dem auf jeder Seite zwei Türen abgingen, und Eve klingelte bei Apartment 2B.
    »Miss Dallas?«
    Um nicht breit zu grinsen, presste Roarke die Lippen aufeinander und starrte reglos auf die Tür.
    »Lieutenant Dallas, Ms Gable.«
    »Ich will Ihren Ausweis sehen. Halten Sie ihn vor den Spion.«
    Eve tat wie ihr geheißen, und nach einer halben Ewigkeit
ertönte abermals die strenge Stimme: »Scheint in Ordnung zu sein. Sie haben einen Mann dabei. Sie haben nichts davon gesagt, dass Sie nicht alleine kommen würden.«
    »Mein Kollege, Ms Gable. Dürften wir bitte hereinkommen? Ich möchte nicht mehr von Ihrer Zeit beanspruchen als unbedingt erforderlich.«
    »Also gut.« Wieder dauerte es endlos lange, denn die Alte schloss erst mal eine Reihe dicker Schlösser auf. Dann öffnete Roberta Gable stirnrunzelnd die Tür.
    Das Passfoto von ihr war tatsächlich noch schmeichelhaft gewesen, überlegte Eve. Ihr schmales Gesicht hatte die Art harter Kanten, die darauf schließen ließen, dass sie die weicheren Bereiche des Lebens nicht nur nach Kräften mied, sondern regelrecht verachtete. Die tiefen Furchen links und rechts des Mundes waren ein Hinweis darauf, dass sie so gut wie ständig missbilligend das Gesicht verzog. Das Haar hatte sie so straff zurückgekämmt, dass Eve bereits vom Hinsehen Kopfschmerzen bekam.
    Passend zur Farbe ihrer Haare trug sie eine gestärkte graue Bluse und einen Rock, der schlabberig um ihren knochigen Körper hing. Ihre schwarzen Schuhe hatten dicke Sohlen und waren sorgfältig geschnürt.
    »Ich kenne Sie«, sagte sie zu Roarke und atmete so heftig ein, dass ihre Nasenflügel bebten. »Sie sind kein Polizist.«
    »Nein, Ma’am.«
    »Er wurde von meiner Abteilung als ziviler Berater engagiert«, erklärte Eve. »Falls Sie das nicht glauben, rufen Sie am besten meinen Vorgesetzten an. Wir können draußen warten, bis er es Ihnen bestätigt hat.«

    »Das wird nicht nötig sein.«

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