Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
»Anscheinend weder noch. Ich schätze, am besten lasse ich das blöde Ding einfach hier stehen und ziehe in den LKW.«
»Haben Sie sich den Arm gebrochen?« Neugierig schob sie sich ein wenig näher. »So einen Verband habe ich noch nie gesehen.«
»Ja.« Er strich mit der gesunden Hand über den Gips. »Noch zwei Wochen. Ich war in Tennessee zum Klettern und habe mir den Unterarm gleich dreifach angeknackst. Wirklich dämlich.«
Sie meinte, einen leichten Südstaatenakzent zu hören, und wagte sich deshalb noch etwas weiter vor. »Ziemlich spät für einen Umzug.«
»Tja, meine Freundin - meine Ex«, er zog eine Grimasse. »Sie arbeitet abends und meinte, wenn ich meine Sachen haben wollte, müsste ich sie holen, wenn sie nicht in der Wohnung ist. War eben auch ein ziemlich blöder Bruch«, meinte er mit einem unglücklichen Lächeln. »Eigentlich sollte mir mein Bruder helfen, aber er kommt wieder mal zu spät. Typisch. Ich will das Zeug verladen haben, bevor Donna wiederkommt, und außerdem muss der LKW spätestens um sechs wieder bei dem Umzugsunternehmen sein.«
Er war wirklich süß. Ein bisschen älter als die Typen, auf die sie normalerweise stand, aber ihr gefiel der leicht näselnde Ton, in dem er sprach. Und vor allem war er in der Klemme. »Vielleicht könnte ich Ihnen ja helfen.«
»Wirklich? Das würden Sie tun? Das wäre natürlich super. Wenn wir nur dieses blöde Ding hier auf die Ladefläche kriegen, taucht ja vielleicht Frank bis dahin auf. Ich glaube, mit dem anderen Zeug käme ich zur Not auch allein zurecht.«
»Kein Problem.« Sie trat noch einen Schritt näher. »Wenn Sie auf die Ladefläche steigen, könnte ich von unten schieben, und Sie könnten das Sofa dorthin rücken, wo Sie es haben wollen.«
»Lassen Sie es uns versuchen.« Ein wenig von dem Gips behindert stieg er ein.
Sie schob mit aller Kraft, am Ende aber krachte das vermaledeite Sofa wieder auf den Bürgersteig.
»Tut mir leid.«
»Schon okay.« Obwohl er völlig aus der Puste war, sah er sie grinsend an. »Sie sind schließlich auch ein zierliches Persönchen. Wenn Sie noch einen Augenblick Zeit hätten, könnten wir es vielleicht andersrum versuchen. Ich könnte mit dem Rücken und mit beiden Schultern gegen das Sofa drücken, dann läge das Gewicht bei mir. Sie könnten vielleicht hier stehen, das Ding halten und ein bisschen ziehen.«
Irgendwo in ihrem Hinterkopf ertönte ein leises Alarmsignal. Trotzdem stieg sie in den Wagen und wurde dafür von ihm mit einem dankbaren Lächeln belohnt.
Er glitt geschmeidig auf die Straße, rief ihr Anweisungen zu und verfluchte seinen Bruder Frank auf eine Weise, die sie lachen ließ. Als das Sofa langsam auf die Ladefläche rutschte, packte sie mit beiden Händen zu und zog es mit dem Gefühl, etwas erreicht zu haben, ein Stück zu sich heran.
»Mission erfüllt!«
»Warten Sie noch, einen Augenblick. Lassen Sie mich …« Er schwang sich wieder in den Wagen und fuhr sich mit dem gesunden Arm über die Stirn. »Wenn wir das Ding nur noch etwas verschieben könnten? So.«
Er streckte einen Arm aus, und obwohl die Glocke in ihrem Hinterkopf noch lauter geklingelt hatte, als er zu ihr in das kleine dunkle Loch gestiegen war, drehte sie den Kopf, um zu sehen, wohin er wies.
Der erste Schlag traf sie über dem Ohr. Sie geriet ins Schwanken, sah ein grelles Licht und spürte einen fürchterlichen Schmerz.
Sie stolperte, stieß mit dem Fuß gegen ein Sofabein und wandte sich, ohne zu bemerken, dass die Drehung ihren Kopf vor einem zweiten, noch brutaleren Hieb bewahrte, ein kleines Stück nach links.
Stattdessen traf der Schlag sie an der Schulter und sie versuchte wimmernd, auf allen vieren vor dem Angriff und dem damit verbundenen Schmerz zu fliehen.
Sie hörte seine Stimme trotz des lauten Schreiens, das in ihrem Kopf ertönte, sie klang jetzt völlig anders. Etwas riss - ihre Kleider, ein Teil von ihrem Körper -, als er sie brutal nach hinten zog.
Oh nein. Du hinterlistige kleine Fotze.
Sie konnte nichts mehr sehen, es war nur noch dunkel und hin und wieder zuckten grauenhafte grelle Blitze auf. Aber sie schmeckte Blut, ihr eigenes Blut, in ihrem Mund. Sie hörte die fürchterlichen Dinge, die eine füchterliche Stimme keuchte, und die lauten Schreie irgendwo in ihrem Kopf.
Sie weinte und stieß ein leises Winseln aus, das in lautes Stöhnen überging, als er die nächsten Schläge auf
ihren Rücken prasseln ließ. Mit zitternder Hand griff sie in ihre Tasche,
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