Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Informationszentrum zur Verbrechensaufklärung anfragen, ob es
irgendwo ähnliche Fälle gab. Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Verrückter versucht, den Ripper zu kopieren, aber bisher habe ich von keinem Fall gehört, in dem der Täter unentdeckt geblieben ist.«
»Halten Sie mich auf dem Laufenden, damit ich ein genaueres Profil erstellen kann.«
»Danke.« Eve stand zögernd auf. »Hören Sie, Peabody hatte heute Morgen ein kleines Problem. Das Opfer war in einem ziemlich schlimmen Zustand und … tja, ihr wurde schlecht. Jetzt grübelt sie die ganze Zeit darüber nach. Als wäre sie die erste Polizistin, die beim Anblick einer Leiche kotzt. Aber, sie steht wegen der Prüfung zum Detective ziemlich unter Stress, und auch wenn mir das ein Dorn im Auge ist, sucht sie obendrein nach einer Wohnung, in die sie zusammen mit McNab einziehen will. Tja, vielleicht könnten Sie ihr ja mal die Wange tätscheln oder so. Was auch immer. Scheiße.«
Mira lachte fröhlich auf. »Es ist wirklich süß, dass Sie sich Sorgen um sie machen.«
»Ich will weder süß sein noch mir Sorgen um sie machen. Nur ist dies einfach nicht der rechte Augenblick, um abzukacken«, stellte Eve ein wenig böse fest.
»Ich werde mit ihr reden.« Mira legte den Kopf ein wenig auf die Seite und sah Eve fragend an. »Und wie geht es Ihnen?«
»Mir? Bestens. Alles primstens. Kann nicht klagen. Und … und bei Ihnen? Auch alles okay?«
»Allerdings. Meine Tochter kommt für ein paar Tage mit ihrer Familie zu Besuch. Es ist immer schön für mich, wenn ich sie alle um mich habe und Oma spielen kann.«
»Uh-huh.« Mit ihren todschicken Kostümen und ihren hübschen Beinen sah Mira ganz eindeutig nicht wie eine Oma aus.
»Es wäre schön, wenn Sie sie einmal kennen lernen.«
»Oh, tja -«
»Wir wollen Sonntag grillen und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie und Roarke Zeit hätten zu kommen. Gegen zwei«, fügte sie gut gelaunt hinzu, bevor Eve eine Antwort einfiel.
»Sonntag«, stieß Eve ein wenig panisch aus. »Ich weiß nicht, ob er da nicht schon was vorhat. Ich -«
»Ich rufe einfach bei ihm an.« Mit vergnügt blitzenden Augen stellte Mira ihre Tasse ab. »Es kommt niemand außer der Familie. Wird also alles völlig ungezwungen sein. Aber jetzt lasse ich Sie besser erst mal weiter Ihre Arbeit machen.«
Sie öffnete die Tür, scheuchte Eve beinahe hinaus, lehnte sich dann gegen die Wand und brach in lautes Lachen aus. Es hatte ihr unglaublichen Spaß gemacht zu sehen, wie Eve bei dem Gedanken an ein Grillen im Familienkreis aus dem Gleichgewicht geraten war.
Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und trat dann eilig vor ihre Telefonanlage. Um Eve keine Gelegenheit zu geben, sich vor der Einladung zu drücken, spräche sie am besten jetzt sofort mit deren Mann.
Als Eve in ihre eigene Abteilung zurückkam, war sie vor Schreck noch immer wie betäubt. Als Peabody sie kommen sah, sprang sie eilig auf und trottete ihr hinterher. »Madam. Lieutenant Dallas.«
»Was macht man beim Grillen?«, murmelte Eve
verzweifelt. »Weshalb in aller Welt tun Leute sich so etwas an? Draußen ist es heiß. Draußen gibt es jede Menge Ungeziefer. Ich verstehe das ganz einfach nicht.«
»Dallas!«
»Was?« Stirnrunzelnd fuhr Eve herum. »Was ist?«
»Ich habe die Kundenliste. Ich musste einiges an Überzeugungsarbeit leisten, aber schließlich konnte ich die beiden Londoner Geschäftsinhaber dazu überreden, mir die Namen der Kunden zu nennen, die das Briefpapier erstanden haben, das bei Jacie Wootons Leiche gelegen hat.«
»Haben Sie die Namen überprüft?«
»Noch nicht. Sie kamen gerade erst herein.«
»Dann geben Sie sie mir. Ich muss irgendetwas tun, damit mein Hirn wieder in Schwung kommt.«
Sie riss Peabody die Diskette aus der Hand, schob sie in den Schlitz ihres Computers und stellte, während die Namen über den Bildschirm liefen, schnaubend fest: »Ich habe keinen Kaffee in der Hand. Aber den brauche ich, und zwar sofort.«
»Ja, Madam, das glaube ich auch. Haben Sie gesehen? Auf der Kundenliste stehen eine Herzogin, ein Graf, die Schauspielerin Liva Holdreak und -«
»Ich habe noch immer keinen Kaffee in der Hand. Wie ist das möglich?«
»Und Carmichael Smith, der Popstar, bekommt alle sechs Monate eine Schachtel mit hundert Bögen und Umschlägen geschickt.« Während sie dies sagte, drückte Peabody den Becher in Eves ausgestreckte Hand. »Seine Musik ist mir zu schmalzig, aber er selbst ist einfach toll.«
»Freut mich zu
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