Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Decken zierten, beleidigten selbst Eves nicht allzu ausgeprägten Sinn für Stil.
    Fortney hatte es geschafft, dem Ganzen noch mit ungezählten Tierdrucken die Krone aufzusetzen, sodass man allerorten Leopardenflecken, Tigerstreifen und das wild gemusterte Fell unbekannter vierbeiniger Dschungelbewohner sah. Tische, deren durchsichtige, seidig schimmernde Platten auf eigenartig phallischen Säulen ruhten, setzten einen weiteren persönlichen Akzent.
    Leuchtend rot lackierte, penisförmige Beine trugen auch den großen Schreibtisch, hinter dem er gerade auf und ab lief, während er eilig in ein Headset sprach.
    »Davon brauchen wir spätestens in vierundzwanzig Stunden noch zwei mehr. Ganz oder gar nicht, halbe Sachen gibt es für mich nicht. Der Entwurf, die Projektionen und der Q-Faktor stehen bereits. Also bringen wir die Sache unter Dach und Fach.«

    Er winkte sie mit einer mit Gold- und Silberringen reich geschmückten Hand zu sich heran.
    Während er weiterlief und -sprach, nahm Eve in einem der gestreiften Sessel Platz und studierte ihn. Er warf sich extra für sie in Pose, das stand eindeutig fest. Also täte sie ihm erst mal den Gefallen und sähe sich die Vorführung an.
    In seinen Ohren blitzten wie an seinen Fingern jede Menge silberner und goldener Ringe, in der langen Jacke und der Hose, beides in der Farbe grüner Trauben, sah er wie der typische Künstler aus. Die lang und glatt um sein schmales, kantiges Gesicht fallenden Haare waren magentarot getönt, und auch die Farbe seiner Augen passte viel zu gut zu seinem Anzug, als dass Eve angenommen hätte, dass sie natürlich war.
    Er war - in den hochhackigen Sandalen - vielleicht einen Meter fünfundachtzig groß und schlank. Sein Körper war ihm wichtig, nahm Eve an, und er stellte ihn gern in eleganter Aufmachung zur Schau.
    Da er sich so große Mühe gab, Geschäftigkeit und Wichtigkeit zu demonstrieren, ging sie sicher davon aus, dass er in Wahrheit weder viel beschäftigt noch bedeutsam war.
    Endlich streifte er das Headset ab und sah sie lächelnd an. »Tut mir leid, Lieutenant Dennis. Ich habe heute wieder einmal alle Hände voll zu tun.«
    »Dallas.«
    »Dallas, selbstverständlich, Dallas.« Er machte ein leises Ha-ha-Geräusch, trat vor einen langen Tisch und bückte sich nach dem kleinen Kühlschrank, der darunter stand. Während er dies tat, sprach er weiter in dem schnellen, akzentfreien Englisch, das den Westküstler
verriet. »Hier herrscht augenblicklich das totale Chaos, ich muss an tausend Dinge auf einmal denken und hänge schon den ganzen Vormittag am Telefon. Meine Kehle ist vollkommen ausgedörrt. Wie wäre es mit einem Drink?«
    »Nein, danke.«
    Er griff nach einer Flasche mit einem schäumenden, orangefarbenen Getränk und füllte etwas davon in ein Glas. »Suelee hat mir gesagt, dass Sie darauf bestanden haben mich zu sehen.«
    »Suelee hat nichts unversucht gelassen, um zu verhindern, dass es dazu kommt.«
    »Tja, das gehört zu ihrem Job. Ich weiß nicht, was ich machen würde, würde ich nicht hin und wieder von meiner Suelee von all den Leuten abgeschirmt, die mich sprechen wollen.« Mit einem Lächeln, das ihr zeigen sollte, dass er zwar beschäftigt, aber trotzdem ein umgänglicher Kerl war, nahm er auf der Kante seines grauenhaften roten Schreibtischs Platz. »Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wer täglich alles zu mir will. Natürlich gehört das zu meinem Job. Schauspieler, Drehbuchautoren, Regisseure. Sie alle geben sich bei mir die Klinke in die Hand.« Er winkte dramatisch mit der Hand. »Aber dass eine attraktive Polizistin ein Treffen mit mir wünscht, kommt nicht sehr häufig vor.«
    Seine strahlend weißen, makellosen Zähne blitzten. »Also, sagen Sie mir, was haben Sie für mich? Ein Theaterstück, ein Video? Ein Buch? Zwar laufen Krimis in der letzten Zeit nicht allzu gut, aber trotzdem findet sich für eine gute Story sicher irgendwo ein Platz. Als Hauptperson ein Mädel von der Truppe, das ist schon mal nicht schlecht. Also, worum geht’s genau?«

    »Um Ihr Alibi für letzte Nacht. Genauer zwischen Mitternacht und drei Uhr früh.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich leite die Ermittlungen in einem Mordfall. Dabei ist Ihr Name aufgetaucht. Ich wüsste deshalb gerne, wo Sie in der fraglichen Zeit gewesen sind.«
    »Ein Mord? Ich … Oooh!« Mit einem neuerlichen Lachen schüttelte er so heftig den Kopf, dass seine Haare flogen. »Interessanter Ansatz. Lassen Sie mich überlegen, was wäre meine erste

Weitere Kostenlose Bücher