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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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um.
    »Das ist kein Höflichkeitsbesuch. Sehen Sie das hier?« Eve hielt der Frau ihren Dienstausweis direkt unter die Nase. »Das bedeutet, dass ich ganz sicher nicht aus reiner Freundlichkeit hierhergekommen bin. Der Grund für mein Erscheinen ist das, was man bei uns Cops eine offizielle Vernehmung nennt.«
    Die Blondine versuchte, möglichst streng zu gucken, sah dadurch aber bestenfalls wie eine beleidigte Barbie-Puppe aus. »Mr Fortney ist sehr beschäftigt«, erklärte sie mit einem empörten Lispeln, das in den Ohren mancher hirnlosen Idioten möglicherweise sexy klang. »Ich kann ihn jetzt nicht stören.«
    »Wenn Sie Ihrem Boss nicht auf der Stelle sagen, dass Lieutenant Dallas von der New Yorker Polizei hier draußen steht und mit ihm sprechen will, werden gleich alle Leute hier im Haus gestört.«

    »Er ist augenblicklich nicht erreichbar.«
    Das hatten ihr auch schon die Assistentin von Carmichael Smith und die Sekretärin von Niles Renquist erklärt. Der eine hatte sich möglicherweise gerade in irgendeinem Beauty-Center um ein paar Jahre verjüngen lassen, und der andere hatte sicher wichtige Gespräche mit irgendwelchen Staatsoberhäuptern geführt.
    Der Stecher irgendeiner Schauspielerin aber wimmelte sie nicht so einfach ab.
    »Peabody«, meinte sie, ohne den Blick von der Blondine abzuwenden. »Rufen Sie die Kollegen von der Drogenfahndung an. Ich glaube, ich rieche Zoner.«
    »Wovon reden Sie? Das ist totaler Schwachsinn.« Das Püppchen sprang empört auf ihren zehn Zentimeter hohen Plateauschuhen herum und ihre beeindruckenden Brüste wippten dabei wie zwei Fußbälle auf und ab. »Das können Sie nicht machen.«
    »Wetten, dass? Und wissen Sie, was manchmal bei einer Drogenrazzia passiert? Die Medien bekommen Wind davon. Vor allem, wenn eine Berühmtheit in die Sache verwickelt ist. Ich nehme an, Ms Franklin wird deshalb ganz schön sauer sein.«
    »Falls Sie sich einbilden, Sie könnten mich durch Einschüchterung dazu bringen, dass -«
    »Spätestens in einer halben Stunde sind die Kollegen hier«, Peabody hatte den coolen Cop-Ton, in dem sie dies verkündete, zuhause heimlich geübt. »Sie haben die Erlaubnis, sämtliche Ein- und Ausgänge des Gebäudes bis dahin abzuriegeln.«
    »Danke, Officer. Das ging wirklich schnell. Kommen Sie mit.«
    »Was?« Als Eve aus ihrem Büro marschierte, trippelte
die Blonde ihr eilig hinterher. »Was machen Sie da? Was hat das zu bedeuten?«
    »Ich werde die Ausgänge verriegeln. Da eine Durchsuchung angeordnet ist, darf niemand mehr rein und raus.«
    »Das können Sie nicht - nicht!« Sie packte Eve am Arm.
    »Oh-oh?« Eve blieb lange genug stehen, um einen kurzen Blick auf die lilienweiße Hand mit den babyrosa Fingernägeln zu werfen, die ihren Ärmel umklammert hielt. »Das ist ein tätlicher Angriff auf eine Polizistin und gleichzeitig der Versuch, polizeiliche Ermittlungen zu behindern. Aber da Sie auf mich nicht allzu helle wirken, werde ich darauf verzichten, Ihnen dafür in den Allerwertesten zu treten, und lege Ihnen einfach so Handschellen an.«
    »Ich habe nichts gemacht!« Die Blonde zog die Hand zurück, als hätte sie sich plötzlich an Eves Arm verbrannt, und stolperte eilig einen Schritt zurück. »Ich habe nichts gemacht. Oh, verdammt, okay, okay, o kay! Ich werde Leo sagen, dass Sie hier sind.«
    »Hmm. Wissen Sie, Peabody …« Eve schnupperte noch einmal. »Scheint doch kein Zoner gewesen zu sein.«
    »Vielleicht haben Sie Recht, Lieutenant. Ich glaube, es riecht eher nach Gardenie.« Peabodys Grinsen wurde noch ein wenig breiter, als die Blondine zu ihrem Schreibtisch zurücklief. »Sie muss wirklich ziemlich dämlich sein, wenn sie glaubt, dass man eine Razzia einfach telefonisch in Auftrag geben kann.«
    »Dämlich oder schuldbewusst. Ich wette, sie hat irgendwo hier drinnen einen kleinen Vorrat von dem
Zeug versteckt. Mit wem haben Sie eben eigentlich telefoniert?«
    »Mit der Wettervorhersage. Es ist heiß und so wird es auch bleiben. Falls es Sie interessiert.«
    Mit gerecktem Kinn trat Blondi wieder vor sie und verkündete mit ihrem schönsten Lispeln: »Mr Fortney wird Sie jetzt empfangen.«
    Die intensive Abneigung der anderen Frau im Rücken spürend marschierte Eve den Korridor hinauf.
    Fortney hatte eine der fünf Bürosuiten in diesem Stock belegt. Die Einrichtung des Areals hatte offenkundig entweder ein Farbenblinder oder ein Verrückter ausgewählt, denn die schrillen Farben und Muster, die Wände, Böden und sogar die

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