Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Gesicht. »Ich bin offiziell befugt, das Haus hier zu durchsuchen, und das werde ich auch tun, ob Sie kooperieren oder nicht.«
»Das werden wir ja sehen.« Sie wollte zum Schreibtisch stapfen, doch Eve versperrte ihr den Weg. »Sie können weder dieses noch ein anderes Telefon in Ihrem Haus benutzen, bis die Durchsuchung abgeschlossen
ist. Falls Sie telefonieren oder eine Mail verschicken möchten, tun Sie das bitte von Ihrem privaten Telefon oder Computer aus und lassen sich dabei von einem meiner Beamten überwachen. Wo ist Ihr Mann, Mrs Renquist?«
»Fahren Sie zur Hölle.«
»Ich kann Ihnen versprechen, dass er vor mir dort landen wird.«
Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Roarke ihr ein Signal gab, kehrte zu der inzwischen aufgesperrten Tür zurück und zog sie eilig auf.
»Aber hallo, was haben wir denn hier? Ein kleines Versteck mit einem Computer. Der ist bestimmt nicht registriert. Seht euch nur all die Disketten an. Renquist scheint ein großer Fan von Thomas Breen und dessen Werk zu sein. Er hat sämtliche seiner Bücher und Artikel über Serienmörder hier versteckt.«
»Es ist wohl selbst in diesem Lande kaum verboten, einen kleinen privaten Raum zu haben und Bücher zu gleich welchem Thema zu besitzen.« Trotzdem wich die Röte aus Pamelas Gesicht.
Eve beugte sich ein wenig vor, öffnete eine Ledertasche und erklärte: »Ebenso wenig ist es verboten, chirurgische Instrumente zu besitzen, auch wenn es etwas seltsam ist, wenn jemand so was hat. Ich bin mir sicher, dass er sie gründlich gereinigt hat, aber trotzdem wette ich, dass daran noch Spuren von Jacie Wootons Blut zu finden sind.«
Sie öffnete einen kleinen Schrank und merkte, wie ihr Blut anfing zu rauschen, als sie die Perückensammlung, den schwarzen Umhang, den Monteuranzug und andere Kostüme sah. »Verkleidet Niles sich gern?«
Sie stieß mit dem Fuß gegen einen Karton mit Gips. »Außerdem scheint er ein begeisterter Heimwerker zu sein.«
Als sie eine Schublade des Schranks aufzog, setzte ihr Herzschlag aus. Mit einer versiegelten Hand griff sie nach einem mit fünf kleinen Saphiren bestückten, goldenen Ring.
»Der Ring von Lois Gregg«, murmelte sie leise. »Ich glaube, den hätte ihre Familie gern zurück.«
»Hier ist noch ein Souvenir von diesem kranken Schwein.«
Eve drehte sich um und sah, dass Feeney kreidebleich geworden war. Er hielt den Deckel einer tragbaren Kühlbox in der Hand, und sie wusste bereits, bevor er weitersprach, was in dem Kasten lag.
»Sieht aus, als hätten wir den Rest von Jacie Wooton gefunden.« Feeney atmete vorsichtig zwischen zusammengebissenen Zähnen aus und ein. »Mein Gott, der Hurensohn hat ihn sogar beschriftet.«
Eve zwang sich hinzusehen, zwang sich einen Schritt nach vorn zu machen und in die Box zu blicken, aus der ihr eiskalter Dampf entgegenschlug.
HURE
stand in grauenhafter Schönschrift auf dem durchsichtigen Beutel, der in dem Eisbett lag.
Sie wirbelte schnell genug herum, um Pamelas Gesicht zu sehen. »Sie haben es gewusst. Sie haben es auf jeden Fall geahnt und ihn trotzdem gedeckt. Wollten keinen Skandal, wollten nichts, was Ihre perfekte kleine Welt beschmutzt.«
»Das ist vollkommen lächerlich. Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Sie war ein wenig grün geworden und
wandte sich eilig von dem Schrank mit seinem grauenhaften Inhalt ab. Trotzdem sprach sie mit herablassender Stimme und hielt den Kopf auch weiter stolz gereckt.
»Sie wissen es sogar ganz genau. Sie wissen, was hier vorgeht. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, immer ganz genau zu wissen, was in diesem Haus passiert. Warum gucken Sie nicht genauer hin?« Auch wenn sie nicht die Absicht hatte, sie allzu nahe an den Schrank heranzulassen, zog Eve sie leicht am Arm. »Gucken Sie sich ruhig an, was Niles getrieben hat. Und denken Sie darüber nach, wann die Reihe vielleicht an Ihnen gewesen wäre. Oder an Ihrer Tochter.«
»Sie sind ja vollkommen verrückt. Lassen Sie mich los. Ich bin britische Staatsbürgerin. Ich falle nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich.«
»Sie fallen ganz bestimmt in meinen Zuständigkeitsbereich.« Eve schob sich ein wenig dichter an die andere Frau heran. »Ich werde ihn verhaften. Das ist im Augenblick das Wichtigste. Aber sobald er hinter Gittern sitzt, werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, dass man Sie wegen Beihilfe belangt.«
»Sie haben nicht das Recht, so mit mir zu sprechen. In meinem eigenen Haus. Wenn ich mit Ihnen fertig bin -«
»Warten wir es ab, wer hier wen
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