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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Missverständnis. Ich hatte auf einer Party etwas zu viel getrunken und habe meine Blase erleichtert, als zufällig eine Gruppe junger Frauen vorbeiging. Das war ziemlich dämlich, aber sicher kein Verbrechen. Es gefällt mir ganz und gar nicht, dass mir diese alten Geschichten noch einmal vorgehalten werden und Sie mich obendrein beschuldigen, ein Mörder zu sein. Ich war die ganze letzte Nacht daheim im Bett. Die ganze Nacht. Das ist alles, was ich zu sagen habe, bis mein Anwalt kommt.«
     
    »Seltsam«, bemerkte Eve, als sie wieder in ihrem Wagen saß. »Da wird ein Typ dreimal verhaftet und unter Anklage gestellt, aber konnte nie etwas dazu. Alles war immer nur ein Missverständnis.«
    »Ja, manchmal sind die Gerichte eben echt gemein.«
    »Nur ist der Kerl, den sie über den Tisch gezogen haben, ein schmieriger kleiner Wichser, der einen auf großen Macker macht. Nach dem Motto, seht mich an. Ich bin wichtig. Ich bin mächtig. Ich bin jemand. Dabei schlägt er Frauen, zeigt gerne seinen Schwanz, ist alles in allem entsetzlich unbeherrscht, umgibt sich mit jeder Menge Phallussymbolen und hat eine vollbusige Blondine als Wachhund eingestellt.«
    »Ich mag ihn ganz sicher nicht. Aber vom Schwenken seines Pürzels bis zum Aufschlitzen einer Gesellschafterin ist es doch ein ziemlich großer Schritt.«

    »Machen wir selbst erst mal den nächsten kleinen Schritt«, verkündete Eve. »Lassen Sie uns gucken, ob Pepper zu Hause ist und wie sie letzte Nacht geschlafen hat.«
     
    Pepper lebte in einem wunderhübschen, alten, eleganten Haus aus rötlich braunem Sandstein. Was hieß, dass es eine private Überwachungsanlage gab. Die Art, die der Eigentümer selber ein- und ausstellen konnte, je nachdem, wie es ihm gerade gefiel.
    Eve drückte auf die Klingel, blickte auf die Blumentöpfe, die die kurze Treppe schmückten, und schätzte die Distanz zum Nachbarhaus.
    Als die Tür geöffnet wurde, sah sie vor sich den genauen Doppelgänger des Majordomus ihres Mannes und ihres Intimfeinds Summerset.
    Die Gestalt trug einen strengen, schwarzen Anzug, war lang und klapperdürr und hatte wie aus Zinn gegossenes Haar über einem schmalen, länglichen Gesicht.
    Ein Gefühl der Übelkeit stieg in ihr auf.
    »Ja bitte?«
    »Lieutenant Dallas, Officer Peabody.« Bereit, ihn notfalls einfach umzuwalzen, zog sie ihre Dienstmarke hervor. »Ich muss mit Ms Franklin sprechen.«
    »Ms Franklin hat gerade ihre Yoga-Stunde. Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen?«
    »Sie können mir dadurch helfen, dass Sie aus dem Weg gehen und Ms Franklin sagen, dass vor ihrer Haustür eine Polizistin steht, die ein paar Fragen an sie hat.«
    »Selbstverständlich«, sagte er so freundlich, dass sie blinzelte. »Bitte kommen Sie herein. Machen Sie es sich
doch bitte im Wohnzimmer bequem. Hätten Sie gerne eine Erfrischung, während ich Ms Franklin darüber informiere, dass Sie sie zu sprechen wünschen?«
    »Nein.« Sie bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Danke.«
    »Einen Augenblick bitte.« Er geleitete sie in einen großen, sonnenhellen Raum mit langen, weißen Sofas und wandte sich dann selbst der Treppe zu.
    »Vielleicht könnten wir Summerset ja gegen ihn eintauschen …«
    »He, Dallas, sehen Sie sich das mal an.«
    Eve drehte den Kopf und studierte das, was ihre Assistentin mit großen Augen ansah. Ein lebensgroßes Porträt von Pepper Franklin hing über dem meergrünen Sims eines schneeweißen Kamins. Auf dem Bild schien sie mit nichts als einem dünnen Nebelschleier bekleidet zu sein. Er lag wie ein hauchdünner, seidig weicher Umhang um ihren beeindruckenden Leib.
    Sie hatte die Arme einladend ausgestreckt, auf ihren rosafarbenen Lippen lag ein verträumtes Lächeln und eine Wolke goldfarbenen Haars schmiegte sich um ihr von großen, leuchtend blauen Augen dominiertes, herzförmiges Gesicht.
    Betörend. Sinnlich. Kraftvoll.
    Was machte eine Frau mit so viel Stil und Stärke mit einem Loser wie Fortney, überlegte Eve.
    »Ich habe sie im Kino, in Zeitschriften und so gesehen, aber das hier - wow - das hier ist einfach der totale Wahnsinn. Ich weiß nicht, sie sieht aus wie eine Feenkönigin.«
    »Danke.« Auch die Stimme klang wie in Nebel eingehülltes Silber. »Genau das war das Ziel«, erklärte
Pepper, als sie in den Raum geschlendert kam. »Es wurde nach meiner Rolle der Titania gemalt.«
    Jetzt trug sie einen purpurroten Catsuit und hatte sich ein kurzes Handtuch um den Hals gehängt. Ihr immer noch hinreißendes Gesicht glänzte

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