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Das Herz des Südens

Das Herz des Südens

Titel: Das Herz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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sie fror, obwohl es draußen heiß und schwül war. Sie griff sich den ersten Lumpen und wischte den Schlamm vom Stein. Dann versuchte sie, mit der Kelle das stehende Wasser wegzuschieben, wie beim Ausleeren eines Bootes.
    Aber das funktionierte nicht. Wo immer sich eine Senke auftat, wo die Steine sich etwas gesetzt hatten, floss das Wasser so schnell zurück, wie sie es wegschob. Vergib mir, Maman, ich verderbe mir jetzt das Kleid, dachte sie kurz, als sie sich auf die Knie niederließ und Schlamm zur Seite schob.
    In der aufgewühlten Erde wanden sich die Würmer, die ihrer überfluteten Welt entkommen wollten. Josie machten die Tiere nichts aus. Sie hatte mit Cleo immer Würmer gesucht, sie hatten sie aus der Erde gelockt, indem sie einen Stock in den Boden gesteckt und einen zweiten daran gerieben hatten. Wenn sie einen ganzen Eimer voll eingesammelt hatten, war Ellbogen-John mit ihnen zum Fischen gefahren. Maman hätte ein Riesentheater gemacht, wenn sie davon gewusst hätte, aber Bibi hatte die schmutzigen Kleider immer versteckt. Es gab so viele Dinge, die ich mit Cleo und Ellbogen-John gemacht habe und von denen Maman nichts wusste. Arme Maman. Sie hatte sich so oft in ihr Zimmer zurückgezogen. Josie war sicher, ihre Mutter hatte nie den Frühnebel über dem Sumpfland gesehen, hatte nie gesehen, wie ein Kranich aufflog.
    »Mademoiselle?«
    Josie fuhr zusammen. Phanor DeBlieux stand vor ihr, keine drei Meter entfernt, sein Gewehr in der Hand und einen vollen Sack über der Schulter.
    »Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen keine Angst machen«, sagte er.
    »Nein, nein, Sie haben mich nur ein bisschen erschreckt«, antwortete sie. Sie erhob sich aus dem Schlamm und hoffte, sie hätte sich nicht auch noch das Gesicht beschmiert, als sie sich das Haar nach hinten gestrichen hatte. Irgendwie sah Phanor DeBlieux mit seinen schmutzigen Hosenbeinen und allem zum … sie versuchte, den Gedanken wegzuschieben. »Waren Sie auf der Jagd?«
    »Ja, ich habe ein Opossum erwischt.« Er stellte das Gewehr an der Kiefer ab. »Der Regen hat den Gräbern arg zugesetzt. Das von meiner Mutter sieht auch schlimm aus.«
    »Ich versuche, diesen Zulauf hier zu sperren«, sagte Josie. »Ich weiß nicht, was man sonst tun könnte.«
    »Soll ich Ihnen helfen? Ich kann Ihnen zeigen, was ich beim Grab meiner Mutter gemacht habe.«
    Dann nahm er die Kelle und zog mit entschlossenen Bewegungen einen Graben rund um das Grab. Josie setzte sich auf die kleine Steinbank und sah ihm zu. Auf der höheren Seite führte er den Zulauf in seinen Graben, und am niedrigeren Ende teilte er den Graben in kleinere Verzweigungen auf.
    »Wenn der Regen nicht aufhört, müssen Sie vielleicht jemanden kommen lassen, der die Erde hier auffüllt«, sagte er.
    Josie zog ihren Rock zur Seite, um ihm auf der Bank Platz zu machen. Während er sich an einem ihrer Lumpen die Hände abwischte, fragte sie ihn: »Ihre Mutter ist im Winter gestorben?«
    »Ja.« Er schob den Hut in den Nacken, und Josie sah, dass er schwer schluckte. Würde sie in einem halben Jahr immer noch Schwierigkeiten haben, von Maman zu sprechen?
    »Sie hatte es auf den Lungen, schon lange«, sagte er.
    »Das tut mir leid.«
    Phanor atmete tief durch. »Sie war eine gute Frau, meine Maman.«
    »Und nun sind Sie mit ihrem Vater allein?«
    »Aber nein! Wir sind zu fünft. Papa und ich, meine Schwester Eulalie, ihr Mann und der kleine Nicholas.«
    »Schön, dass Sie eine Schwester haben.«
    Josie sah ihre Grand-mère Emmeline über den Hof gehen. Wenn sie jetzt zum Hügel schaute und sie mit Phanor hier sitzen sah, ohne Begleitung … Aber Grand-mère ging ohne einen Seitenblick zum Küchenhaus, und Josie sprach ein kleines, lautloses Dankgebet. »Ich muss jetzt gehen«, sagte sie.
    Phanor nickte, ein trauriges Lächeln auf dem Gesicht. »Das war knapp, hm?« Er warf sich den Sack mit dem Opossum über die Schulter und nahm sein Gewehr. »Au revoir, Mademoiselle. Vielleicht sehen wir uns mal wieder.«
    Josie sah ihm nach, wie er den Hügel hinunterging. Sie wollte nicht, dass er ging. Ohne sich Gedanken über Sitte und Anstand zu machen, und sicher geschützt vor Grand-mères Blicken, rutschte sie den schlammigen Abhang hinter ihm hinunter. »Monsieur!«, rief sie.
    Sie schlingerte auf den Grasflecken zu, bei dem er auf sie wartete. Als er ihr eine helfende Hand entgegenstreckte, nahm sie sie, und ihr blieb fast das Herz stehen. Seine Hand war warm und fest.
    »Ich habe mich noch gar nicht bedankt«,

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