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Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Titel: Das Herz des Werwolfs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Andersen
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hinter ihr her, und Keely und der Einzelgänger versuchten, sie abzuwehren. Es gelang ihnen nur zum Teil. Sie konnten einige der Wolfyn aufhalten, aber andere kamen auf Reda zu.
    Sie rannte um ihr Leben. Ihre Beine und ihre Lungen taten weh. Das Wolfsbene half, aber war es genug? Bitte, Gott. Götter. Wer auch immer ihr seid, dachte sie schluchzend, als sie den Pfad erklomm, mit einem halben Dutzend Monstern auf den Fersen, die immer weiter aufholten.
    „Halt!“ Der Befehl ließ die Wolfyn auf der Stelle innehalten.
    Sie konnte nicht anders. Als sie Dayns Stimme erkannte, drehte sie auf halbem Weg um und sah zurück. Ein Schauerlief ihr über den Rücken, als sie sah, wie er über Kenars Körper stand. Beide hatten wieder menschliche Gestalt angenommen, einer lebendig, einer tot.
    Dayn trug die gleichen Kleider, die er vor seiner Verwandlung angehabt hatte – wie funktionierte das? –, und für einen Sekundenbruchteil sah er aus wie die Illustration in ihrem Buch, wie der Förster, der über dem erlegten Wolf stand und triumphierte, weil er das Mädchen gerettet hatte.
    Es war die Wahrheit, und auch wieder nicht.
    Ihre Blicke begegneten sich, und selbst über die Entfernung hinweg fühlte sie, wie zwischen ihnen die Funken sprühten. „Oh, Dayn“, flüsterte sie, und ihr Herz schmerzte dabei.
    „Bei allen Göttern, Reda, lauf. Mach, dass du fortkommst.“ Er rief die Worte nicht, aber sie hörte sie deutlich in ihrem Kopf und in ihrem Herzen. Und genauso deutlich sah sie, wie das Rudel sich ihm zuwandte. Den Wolfyn sträubte sich das Fell, als der Rausch, in den Kampf und Jagd sie versetzt hatten, sich legte und ihnen klar wurde, dass er sowohl ihr eingeschworener Feind als auch ihr neuer Anführer war.
    Reda wusste, dass Schreckliches bevorstand. Aber gerade als ihr Körper – hinterhältig, wie er war – sie wieder zwei Schritte den Pfad hinabführte, begann über ihr ein wahres Getose aus Klang und Energie und übertönte ihr eigenes schluchzendes Atmen.
    Sie musste nicht hinsehen, um zu wissen, was das bedeutete: Der Vortex war voll ausgebildet. Wenn sie diese Welt verlassen wollte, dann jetzt.
    Und oh, lieber Gott, wie sehr sie diese Welt verlassen wollte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wirbelte herum und rannte den Rest des Pfades hinauf.
    Sie hörte, wie Dayn ihren Namen rief, aber sie sah sich nicht um. Sie konnte nicht. Sie konnte nur noch nach vorne sehen.
    Das schmale Felsentor, das den Bogen bildete, war höher, als es vom Tal aus gewirkt hatte, der Fall tiefer, der Pfad selbst schmaler – an vielen Stellen kaum mehr als zwei Fuß breit, und an den Rändern bröckelte er. Doch auch wenn sie vor wenigen Tagen noch vor einer Seilbrücke zurückgewichen war, schritt sie jetzt ohne Angst über den bröckelnden Steinbogen.
    Sie wusste nicht, ob sie vielleicht einfach schon zu viel Angst hatte, um noch Angst zu haben, ob die ständigen Schrecken sie immun gemacht hatten, aber als sie hinab in das Zentrum des Vortex sah, dachte sie nur: Schlimmer kann es nicht werden . Sie verspürte keine Vorfreude, als sie sich den Zauber ins Gedächtnis rief und sich die Küche in ihrem Apartment vorstellte, die ihr plötzlich nicht mehr wie eine sichere Zuflucht vorkam, sondern klein und langweilig. Aber sie konnte nicht in der Welt der Wolfyn bleiben, und sie wollte nicht mit Dayn gehen. Jetzt nicht mehr.
    Sie wandte sich um, sah, wie das Rudel sich um Dayn sammelte, als würden sie seine Befehle erwarten, und spürte, wie ihr Herz brach.
    Und dann sprang sie in den Wirbelsturm, der sie davontragen würde.
    Reda! Dayn sah sie fallen, spürte den Sog des Vortex tief in seinen Knochen und wusste, sie war fort. Er merkte es an der Leere in sich. Sie hinterließ in ihm Lücken, deren Existenzer bis vor ein paar Tagen nicht einmal geahnt hatte.
    Er verspürte Schmerz – nicht die körperlichen Qualen, die mit der Verwandlung einhergingen, sondern Schmerz darüber, wie sie ihn angesehen hatte, als er sich verwandelt hatte, und dann noch einmal, als er Kenar umgebracht hatte. Die Welt war ein besserer Ort, weil dieser Bastard tot war, aber er wünschte doch, es hätte einen anderen Weg gegeben. Hatte es aber nicht, und er hatte deswegen jetzt ein stinksaures Rudel am Hals, das keinen Führer hatte, und keine Zeit zu verlieren.
    Er riss sich vom Anblick des Felsentors los und konzentrierte sich wieder auf das Rudel. Es gefiel ihm nicht, wie Kenars oberste Lieutenants ihn einkreisten. In den hinteren Reihen

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