Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Töchter entspannten sich wieder. Zumindest so sehr, wie sich ein Aiel entspannen konnte. Es war seltsam. Sie konnten doch wohl nicht glauben, dass er sie auf irgendeine Weise dafür verantwortlich machte.
    »Wir alle wachen eines Tages aus dem Traum auf«, sagte Gaul sanft, »aber wenn sie noch träumt, werden wir sie finden. Aber wenn Aiel sie raubten, müssen wir los. Sie werden sich beeilen. Selbst... in so was.« Er legte beträchtlichen Abscheu in die letzten Worte und trat gegen einen Schneeklumpen.
    Perrin nickte, trat rasch zur Seite und ließ die Aiel loslaufen. Er bezweifelte, dass sie dieses Tempo eine lange Zeit durchhalten konnten, aber er war davon überzeugt, dass sie es länger als sonst jemand konnten. Als die Töchter des Speers ihn passierten, drückte jede von ihnen hastig mehrere Finger in Lippenhöhe gegen den Schleier und berührte dann seine Schulter. Sulin, die direkt hinter Gaul kam, nickte ihm sogar zu, aber keine sagte auch nur ein Wort. Faile würde gewusst haben, was das mit dem Küssen der Finger zu bedeuten hatte.
    Aber an ihrem Aufbrach gab es noch etwas anderes, das seltsam war, wie ihm auffiel, als die letzte Tochter an ihm vorbei war. Sie ließen sich von Gaul führen. Normalerweise hätte jede von ihnen ihn mit dem Speer durchbohrt, bevor sie das zugelassen hätte. Warum nur ...? Vermutlich hatten Chiad und Bain Faile begleitet. Bain war Gaul völlig gleichgültig, aber mit Chiad war es schon eine andere Sache. Die Töchter hatten Gauls Hoffnung, dass Chiad den Speer zur Seite legen würde, um ihn zu heiraten, nicht im mindesten unterstützt - ganz im Gegenteil! -, aber vielleicht war das ja der Grund.
    Perrin grunzte erbost über sich selbst. Chiad und Bain, und wer noch? Selbst blind vor Furcht wegen Faile hätte er wenigstens danach fragen müssen. Wenn er sie zurückbekommen wollte, musste er die Angst besiegen und die Augen aufmachen. Aber es war, als wollte er einen Baum mit den Händen erwürgen.
    Auf dem flachen Hügel wimmelte es nun vor Aktivität. Jemand hatte bereits Steher fortgeführt, und die Männer von den Zwei Flüssen verließen den Ring um die Hügelkuppe, strömten zu ihrem Lager und riefen einander zu, was sie im Fall des Angriffs der Lanzenreiter getan hätten. Gelegentlich hob ein Mann die Stimme und fragte nach Faile, ob jemand wusste, ob die Lady in Sicherheit war, wo man nach ihr suchte, aber die anderen brachten ihn dann stets mit besorgten Blicken in Perrins Richtung zum Schweigen. Die Gai'schain gingen inmitten der ganzen Hektik stoisch ihren Aufgaben nach. Ohne den nötigen Befehl hätten sie das auch getan, während um sie herum die Schlacht tobte, keiner hätte die Hand gehoben, um zu helfen oder zu behindern. Die Weisen Frauen waren zusammen mit Seonid und Masuri in einem der Zelte verschwunden und die Eingänge waren nicht nur heruntergezogen, sondern verschnürt. Sie wollten nicht gestört werden. Zweifellos würden sie über Masema sprechen. Womöglich schmiedeten sie Pläne, wie sie ihn töten konnten, ohne dass Rand oder er erfuhren, dass sie es gewesen waren.
    Er hieb gereizt die Faust in die offene Handfläche. Er hatte Masema doch tatsächlich vergessen. Der Mann sollte sich ihnen vor Einbruch der Dunkelheit anschließen, mit einer hundert Mann starken Ehrenwache. Mit etwas Glück würden die Späher aus Mayene bis dahin zurück sein, Elyas und die anderen kurz darauf.
    »Mein Lord Perrin?«, sagte Grady hinter ihm und er drehte sich um. Die beiden Asha'man standen vor ihren Pferden und spielten unschlüssig mit den Zügeln. Grady holte tief Luft und sprach weiter, nachdem Neald zustimmend genickt hatte. »Wir beide könnten ein großes Gebiet absuchen, wenn wir Reisen. Und wenn wir die Entführer finden, nun, ich bezweifle, dass selbst ein paar hundert Aiel zwei Asha'man daran hindern könnten, sie zurückzuholen.«
    Perrin wollte ihnen befehlen, sofort anzufangen, aber dann überlegte er es sich anders. Grady war ein Bauer gewesen, aber niemals ein Jäger oder Waldläufer. Neald hielt jeden Ort ohne eine Steinmauer darum für ein Dorf. Sie konnten einen Fußabdruck von einer Eiche unterscheiden, aber selbst wenn sie Spuren fanden, würde vermutlich keiner von ihnen bestimmen können, in welche Richtung sie führten. Natürlich konnte er sie begleiten. Er war nicht so gut wie Jondyn, aber... Er könnte gehen und sich Dannil mit Arganda auseinandersetzen lassen. Und mit Masema. Ganz zu schweigen von den Intrigen der Weisen Frauen.
    »Geht

Weitere Kostenlose Bücher