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Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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geschnallten Schwert und einem zweiten, das am Sattelknauf hing, ließ die Kapuze oben, aber Perrin hatte den Eindruck, dass auch sein Kopf kahl geschoren war. Der Mann schaffte es, die Kolonne und Masema mit derselben Intensität zu betrachten. Seine dunklen Augen loderten beinahe so stark wie Masemas. Perrin spielte mit dem Gedanken, ihnen zu sagen, dass ein Langbogen von den Zwei Flüssen auf diese Entfernung einen Pfeil direkt durch einen Brustpanzer und aus dem Rücken des Trägers wieder hinaus schicken würde. Er dachte darüber nach, die Seanchaner zu erwähnen. Diskretion, hatte Berelain ihm geraten. Vielleicht war das unter diesen Umständen sogar eine kluge Sache.
    »Ihr wart auf dem Weg zu mir?«, sagte Masema abrupt. Sogar die Stimme des Mannes brodelte vor Intensität. Nichts aus seinem Mund war jemals bedeutungslos. Alles, was er zu sagen hatte, war wichtig. Die blasse dreieckige Narbe auf seiner Wange ließ sein plötzliches Lächeln verzerrt erscheinen. Aber darin hatte sowieso keine Wärme gelegen. »Egal. Ich bin jetzt hier. Wie Ihr mittlerweile zweifellos wisst, weigern sich jene, die dem Lord Drachen folgen - möge das Licht seinen Namen erleuchten! -, zurückgelassen zu werden. Ich kann es nicht von ihnen verlangen. Sie dienen ihm genauso, wie ich es tue.«
    Perrin sah eine Feuersbrunst, die aus Amadicia nach Altara und vielleicht sogar noch weiter hinübersprang und Tod und Verderben mit sich brachte. Er holte tief Luft und sog die Kälte in seine Lungen. Falle war wichtiger als alles andere. Alles! Wenn er dafür zu Asche verbrennen sollte, dann sollte es eben so sein. »Führt Eure Männer nach Osten.« Er war erstaunt, wie beherrscht seine Stimme klang. »Ich werde Euch einholen, sobald ich kann. Meine Frau wurde von Aiel entführt, und ich reise nach Süden, um sie zurückzuholen.« Zum ersten Mal sah er einen überraschten Masema.
    »Aiel? Also ist das mehr als ein Gerücht?« Er betrachtete die Weisen Frauen, die sich auf der anderen Seite der Kolonne befanden, mit einem Stirnrunzeln. »Nach Süden, sagt Ihr?« Er faltete die behandschuhten Hände auf dem Sattelknauf und wandte seine ungeteilte Aufmerksamkeit Perrin zu. Der Mann stank nach Wahnsinn; Perrin konnte in seinem Geruch nichts anderes als Wahnsinn entdecken. »Ich werde Euch begleiten«, sagte Masema schließlich, als hätte er eine Entscheidung getroffen. Seltsam, er hatte es so eilig gehabt, ohne Verzögerung zu Rand zu stoßen; zumindest solange er nicht mit der Macht in Berührung kommen musste, um dieses Ziel zu erreichen. »Alle, die dem Wiedergeborenen Drachen folgen - möge das Licht seinen Namen erleuchten! -, werden mitkommen. Die Aiel-Wilden zu töten ist das Werk des Lichts.« Sein flackernder Blick huschte wieder zu den Weisen Frauen herüber und sein Lächeln war noch kälter als zuvor.
    »Ich weiß die Hilfe zu schätzen«, log Perrin. Dieser Abschaum würde nutzlos gegen Aiel sein. Aber sie zählten Tausende. Und sie hatten ganze Armeen aufgehalten, wenn auch keine Armeen der Aiel. Ein Stück von dem Puzzlespiel in seinem Kopf fügte sich an seine Stelle. Er war müde genug, um auf der Stelle umzukippen, daher konnte er nicht genau sagen, wie er darauf kam, nur dass dieses Teil plötzlich passte. Und auf keinen Fall würde es sich so abspielen. »Sie haben einen großen Vorsprung. Ich werde ein Wegetor erschaffen, die Eine Macht benutzen, um sie einzuholen. Ich weiß, wie Ihr darüber denkt.«
    Die Männer hinter Masema fingen an, unbehaglich zu murmeln; sie betrachteten einander und fingerten an den Waffen herum. Perrin schnappte gemurmelte Verwünschungen auf, Worte wie »Gelbauge« und »Schattengezücht«. Der zweite kahl geschorene Mann starrte Perrin an, als hätte er gerade eine blasphemische Bemerkung gemacht, und versuchte ihn mit Blicken zu durchdringen.
    »Er würde trauern, wenn Eurer Frau ein Leid geschähe«, sagte der Wahnsinnige schließlich. Die Betonung benannte Rand so klar, als wäre der Name selbst gefallen, da Masema nicht erlaubte, dass er ausgesprochen wurde. »Es wird eine Ausnahme erfolgen... in diesem ganz besonderen Fall. Nur damit Ihr Eure Frau findet, weil Ihr sein Freund seid. Nur darum.« Er sprach ganz ruhig - für seine Verhältnisse -, aber in seinen tiefliegenden Augen schienen dunkle Flammen zu lodern und sein Gesicht war vor unerklärlicher Wut verzerrt.
    Perrin öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Nachdem Masema gesagt hatte, was er gerade gesagt hatte, würde die Sonne

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