Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
vor dem eigenen Tod die Erfahrung ins Negative. Ich schlage deshalb vor, nicht abzuwarten, bis der Tod eine von Ihnen geliebte Person fordert, sondern sich schon vorher mit dem Prozess vertraut zu machen.
Leisten Sie freiwillige Arbeit in einem Hospiz und sitzen Sie am Bett von Fremden, wenn sie dahinscheiden. Diese werden dankbar sein, und Sie werden eine Menge lernen. Wenn Sie bei jemandem sitzen, mit dem Sie nicht emotional stark verbunden sind, können Sie unvoreingenommener und ohne Angst Zeuge dieses Augenblicks sein. Dann werden Sie mit dem Vorgang des Sterbens vertraut werden, und wenn dann der Tod eine von Ihnen geliebte Person fordert, werden Sie nicht so heftig reagieren und können ihr sehr viel besser zur Seite stehen.
Wenn der Engel des Todes naht, ist er schrecklich … Wenn er dich erreicht, ist er Glückseligkeit. Unbekannt
Darüber hinausblicken
Als Erwachsene benehmen wir uns oft wie ein Kleinkind im Restaurant, das einen Wutanfall bekommt, weil ihm die Mutter den Salzstreuer weggenommen hat, nachdem es vorher nicht aufhören wollte, das Salz auf den Tisch zu streuen. Das Kleinkind brüllt und strampelt vor Zorn und Kummer über den Verlust des Salzstreuers, als würde er ihm alles bedeuten. Das ist immer noch ein bisschen unsere Wesensart, und so brechen wir oft zusammen, wenn uns etwas, das wir fälschlicherweise als »unser« erachten, weggenommen wird. Denken Sie daran: Nichts außerhalb des Herzens ist unser, also kein materieller Besitz, der vermeintlich unser Eigentum ist, ja nicht einmal unser eigener Körper. Das alles wird uns genommen werden. Alle unsere Besitztümer – unser Haus, unser Geld, unser Körper –, alles wird zu Staub.
Daher geben uns die Weisen den Rat, nicht zu sehr an Dingen zu haften, die so gewiss ihr Ende haben werden wie ein Sonnenaufgang. Liebe, ja. Aber greifen und klammern Sie nicht. Und sie lehren uns, zu wissen und darauf zu vertrauen, dass wir weiterhin wachsen und spirituell reifen werden, so dass wir eines Tages auf die zurückblicken, die wir jetzt sind, und das Kleinkind mit dem Salzstreuer sehen … und wir werden lächeln.
ÜBUNG
Herz/Tod-Meditation
Diese Meditation kann täglich durchgeführt werden oder nach Bedarf in schwierigen Zeiten. Versuchen Sie, ein Gefühl von Gnade und innerer Kraft zu entwickeln, während Sie diese Meditation nutzen, um Ihre Wahrnehmung auf das zu lenken, was Sie wirklich sind und was nicht.
Ich bin in diesem Körper, aber ich bin nicht der Körper. Ich und der Körper sind etwas Getrenntes. Der Körper gehört mir nur für kurze Zeit. Selbst wenn ich noch weitere hundert Jahre leben sollte, werden diese blitzschnell vergehen. Alles, was außerhalb meines Herzens existiert, gehört mir nicht. Ich besitze nichts in dieser Welt. Alles, was mein Eigen ist, ist in meinem Herzen enthalten. Die Liebe, die ich für andere empfinde, und die Liebe, die sie für mich empfinden, ist mein. Meine Verbindung mit Gott ist mein. Meine Weisheit ist mein. Meine Freude ist mein. Ich atme in mein Herz hinein – und atme von meinem Herzen aus. Ich vergeude keinen weiteren Augenblick mit dem Zurückhalten von Liebe.
Noch ein Jahr zu leben
Die Übung »Noch ein Jahr zu leben« ist eine außerordentlich hilfreiche Praxis, wenn Sie daran arbeiten, Ihr tägliches Leben mit dem Wissen um dessen bevorstehendes Ende zu vereinbaren. Diesen alten Gedanken hat Stephen Levine wiedererweckt in seinem Buch Noch ein Jahr zu leben. Wie wir dieses Jahr leben können, als wäre es unser letztes .
ÜBUNG
Noch ein Jahr zu leben
Entscheiden Sie, wie Sie dieses Jahr leben würden, wenn es Ihr letztes wäre. Erstellen Sie jetzt oder zu Beginn eines neuen Jahres – am Neujahrstag oder an Ihrem Geburtstag – eine Liste mit allem, was Sie tun würden, wenn Sie nur noch ein Jahr zu leben hätten. Worauf würden Sie sich konzentrieren? Warum? Wohin würden Sie gehen? Mit wem? Warum? Wem würden Sie Ihre materiellen Besitztümer übereignen? Verfassen Sie ein entsprechendes Testament.
Ich habe diese Übung mehrere Male gemacht und stellte fest, dass sie meine Entscheidungsfindungsprozesse beschleunigte, und damit beschleunigte sich auch die Evolution meines Lebens. Das Hinauszögern wichtiger Entscheidungen hatte ein Ende. Ich traf einige Entscheidungen, die ich bedaure, aber wenigstens liegen sie nun hinter mir, und ich befinde mich aufgrund dieser Entscheidungen mehr auf meinem wahren Weg. Davor ragten sie als attraktive Möglichkeiten oder Fantasien in
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