Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
machtvolle Technologie, doch es zählt das, was wir nach dem Verlust unseres Körpers mit uns nehmen können.
John Hogan war einer meiner engsten Freunde und auch mein Yogaschüler. Vor vielen Jahren verlor er ohne Vorwarnung durch einen willkürlichen Akt der Gewalt seinen Körper. Ein Fremder schlug ihn, ohne provoziert worden zu sein, auf der Straße nieder. Ein paar Tage später ging John von uns. Ich kann mich immer noch lebhaft daran erinnern, wie ich im Unterricht mit ihm arbeitete – wie ich ihm mit seinen Stellungen half, ihm beibrachte, wie er seinen Körper, wie er seinen Atem nutzen konnte. Jetzt befindet sich sein Körper, oder was davon übrig geblieben ist, in einer kleinen Urne, nur eine Handvoll Asche und ein paar winzige Knochenstückchen. Der Körper ist vergänglich, so wie Holz. Und noch einmal, wie Henry Miller sagte: »Es ist das Feuer, das zählt.«
Ich glaube, dass das innere Feuer meines Freundes – seine Seele – noch immer existiert. All die spirituellen Praktiken, denen wir uns widmen, erzeugen eine Energie, die uns kurzfristig gesehen gesund und vital hält und unser Glücklichsein steigert. Doch darüber hinaus reist diese Energie auch mit uns ins nächste Stadium menschlicher Verwandlung. Letztlich soll unsere Praxis uns helfen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln, unseren Geist und unser Herz zu reinigen und zu läutern, so dass wir den Gott in uns wahrnehmen und uns darauf vorbereiten können, den Körper hinter uns zu lassen, uns zu verwandeln und zum nächsten Leben überzugehen. Das ist es, was für mich zählt.
Wir wissen nicht sicher, wie diese Übergangsphase nach dem Tod unseres Körpers für die Seele aussieht. Die verschiedenen Religionen, Schamanen und Mystiker erzählen uns hier unterschiedliche Dinge. Aber die meisten von ihnen sagen, dass die Seele nicht an den Körper gebunden ist und dass die Möglichkeit – wenn nicht gar Gewissheit – besteht, dass wir über den physischen Körper hinaus existieren und ein weitaus besseres Leben genießen werden als das gegenwärtige. Personen, die von ihren Nahtoderfahrungen berichteten, sprechen fast alle von den ruhigen und zutiefst friedvollen Gefühlen, die sie beim Verlassen ihres Körpers überkamen. Und sie erzählen von einem Führer, der im Licht auf sie wartete. Manche sehen dieses Wesen in Gestalt einer geliebten, bereits verstorbenen Person; andere sehen sie als spirituelle Gestalt; und viele Kinder sehen ihre Lieblingscomicfigur oder ihren Lieblingssuperhelden. Es scheint, dass diesem Führer eine Form oder Gestalt gegeben wird, die wir verstehen und auf die wir sehr stark reagieren. Vielleicht geben wir in unserem irdischen Dasein den Formen eine Bedeutung und dann bei unserem Übergang den Energien eine Form, da wir nun einmal an Formen gewöhnt sind.
Es gibt viel zu viele gegenteilige Beweise, als dass ich glauben könnte, dass der Tod unseres Körpers auch die Auslöschung unserer Seele bedeutet. Ich selbst hatte schon mehr als eine Begegnung mit dem Tod – das heißt, ich war mit Situationen konfrontiert, in denen ich davon überzeugt war, binnen weniger Sekunden den sicheren Tod zu erleiden – und fürchte ihn dadurch inzwischen weniger statt mehr. Und nicht nur einmal saß ich am Bett eines Menschen, während dieser seinen Körper verließ, wodurch ich mir noch sicherer wurde, dass es ein Leben über den physischen Körper hinaus gibt. Je mehr ich dem Tod ausgesetzt bin, desto weniger fürchte ich ihn.
Die sterbliche Existenz ist fürwahr kurz bemessen, und der Engel des Todes wird uns schließlich von der anderen Seite her zu sich rufen.
Freund … bist du bereit? Verstehst du, dass dein Körper nichts weiter ist als ein Augenblick? Dass du nichts, was du mit deinen Händen berührst, mitnehmen kannst? Was also ist wahrhaft dein Eigen? Was immer wirklich und wahrhaftig dein Eigen ist, das kannst du mitnehmen, und sonst nichts. Also lerne, lieber Freund, dass sich alles, was du besitzt, in deinem Herzen befindet und sonst nirgendwo.
Die Angst vor dem Tod überwinden
Wenn Sie sich je um einen Menschen gekümmert haben, der im Sterben lag, dann wissen Sie, was für ein kostbarer Moment dies ist. Weil die Menschen dem Tod so entschieden aus dem Weg gehen, erleben sie diesen Prozess des Todes oft erst dann, wenn eine ihnen sehr nahe stehende Person stirbt, wenn es sich also gar nicht mehr vermeiden lässt. Aber dann wendet der Kummer über den Verlust der geliebten Person zusammen mit der Angst
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