Das Herz einer Frau
Wartungsmannschaft ausgeholfen hast, schätze ich, dass du keine Fähigkeiten besitzt, die auf einer Baustelle nützlich sind.“ Er warf einen Blick auf ihre Fingernägel. „Hast du schon mal einen Hammer in der Hand gehabt?“
Sie antwortete nicht. Also nein.
„Ein Bandmaß? Eine Wasserwaage?“
Keine Antwort.
„Du wirst wie jeder andere mit anpacken müssen. Das Haus muss pünktlich stehen. Ich zeige dir, was du ohne viel Anleitung tun kannst. Wenn du Hilfe brauchst, bitte darum.“
„Danke für den Hinweis.“
„Wenn das Wetter hält, müssten wir in drei Wochen fertig sein. Bisher lief alles reibungslos.“
„Ich dachte, ich sollte von Anfang bis Ende mitarbeiten“, erwiderte sie.
„Wir haben Termine und konnten nicht auf dich warten.“
Sie öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und sah aus dem Fenster.
„Hast du irgendwelche Fragen?“
Sie sah aus, als hätte sie jede Menge. Aber sie sah auch aus, als ob sie nicht sicher war, ob sie sie ihm stellen sollte oder auf ein freundlicheres Gesicht warten sollte.
„Wie kommt es, dass du dich bei Shelter engagiert hast?“
Das war nicht die Art von Frage, die ihm vorschwebte. Er war nicht bereit, mit ihr über seine turbulente Jugend zu sprechen. Zumal die genau das war, was ihn von ihr und ihresgleichen trennte.
„Ein Freund hat mir davon erzählt“, sagte er. „Du solltest hier kein Parfüm tragen.“
Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie kurz blinzelte. „Wie bitte?“
„Du solltest kein Parfüm tragen“, wiederholte er. „Es zieht Insekten an.“
„Ich trage kein Parfüm.“
Er biss die Zähne zusammen.
Sie wechselte das Thema. „Wie weit ist es noch zur Baustelle?“
„Etwa eine halbe Stunde. Aber erst bringen wir dein Gepäck ins Motel.“ Er schaltete das Radio an. „Ich will den Wetterbericht hören“, murmelte er.
Das Cypress Motor Inn lag am zweispurigen Highway am Rand von Gray Lake.
Zwischen einem Doughnutshop und einer Tankstelle mit zwei Zapfsäulen. Es hatte einen Pool, brauchte aber dringend einen neuen Anstrich.
Matt entging Ashleys skeptischer Blick nicht. „Ich lasse dein Gepäck am Empfang. Du kannst einchecken, wenn wir für heute Feierabend gemacht haben.“
„Okay“, sagte sie nur.
„Hast du einen Hut mit?“
„Ein BaseballCap.“
Da die sich in einer der Reisetaschen befand, stieg sie mit ihm aus und sah, wie drei weitere Wagen hinter ihrem hielten. Ein Mikrofongalgen wurde aus dem weißen Van gehalten, als Matt die Tasche, auf die Ashley zeigte, auf die offene Ladeklappe stellte. Die Seitentür des Van ging auf, und der Typ mit dem Pferdeschwanz richtete seine Kamera auf sie.
„Film ab“, hörte Ashley jemanden rufen.
„Willst du sie nicht aufmachen?“
Ihr Blick zuckte erst zu seinem Kinn, dann zum Reißverschluss. Sie zog ihn auf.
Wenn Ashley etwas gut konnte, dann war es Packen. Sie bekam mehr in ein Bordcase als die meisten Leute in einen großen Koffer. Ihre Technik war das Zusammenrollen.
Sie tastete unter den Föhn und die Kosmetiktasche, zog die zusammengerollte Mütze und die Arbeitshandschuhe heraus, die ihre Assistentin für sie gekauft hatte, und schloss die Tasche, bevor die Kamera ihre Unterwäsche erfassen konnte.
„Danke“, sagte sie zu Matt und ging lächelnd und mit einem Winken zum Van hinüber zur Beifahrertür.
„Haben wir!“ rief der Mann, der sich als Ron vorgestellt hatte, und bedeutete seinem Kameramann, die Leuchtreklame des Motels aufzunehmen, in der das M
ausgefallen war.
In weniger als einer Minute kehrte Matt aus dem Büro zurück.
Keine fünf Minuten später führte er die kleine Karawane durch den schläfrigen Ort Gray Lake, der den zweifelhaften Anspruch erhob, die Kranichhauptstadt Floridas zu sein, und eine Wohnstraße entlang, an deren Ende einige freie Grundstücke, ein Dutzend geparkte Autos und zwei weitere Übertragungswagen warteten.
Noch bevor er die Klimaanlage abschaltete, hörte Ashley das schrille Geräusch einer Säge, gefolgt von rhythmischem Hämmern.
„Warte einen Moment“, sagte er und stieg aus.
Er hatte hinter einem zerbeulten grünen Pickup mit Baumaterial gehalten und ging jetzt auf einen stämmigen Mann zu. Die Säge verstummte, und mehrere Arbeiter versammelten sich um ihn.
Ashley hatte keine Ahnung, was er zu ihnen sagte. Zwei Frauen kamen auf den Pickup zu, eine blonde Cheerleaderin in einem Khakishirt und eine etwas ältere Rothaarige mit kurz geschnittener Lockenpracht. Beide hatte ein Mikrofon in der Hand
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