Das Herz einer Frau
und Dale essen gegangen war. Sie gestand es sich ein, während sie die Sachen in einen weißen Plastikbeutel stopfte. Ed hatte zwar nichts davon gesagt, aber dass ihr Boss mit seinen Männern aß, war nicht gerade unwahrscheinlich. Sie stellte den Beutel in den Schrank und befahl sich, an etwas anderes zu denken. Zum Beispiel daran, wo sie die Lebensmittel bekam, mit denen sie den kleinen Kühlschrank füllen wollte.
Sie überlegte gerade, ob sie Wanda fragen sollte, als es an der Tür klopfte.
Dass Ed so früh mit dem versprochenen Essen wiederkommen würde, hatte sie nicht erwartet. Doch als sie durch einen Spalt im blauen Vorhang nach draußen schaute, um sicher zu sein, dass es kein übereifriger Reporter war, verging ihr schlagartig der Appetit.
Vor ihrer Zimmertür stand Matt. Sie konnte nur sein Profil erkennen, aber er hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass an seiner Wange ein Muskel zuckte.
5. KAPITEL
Ashley hakte die Sicherheitskette aus und öffnete die Tür. Matt hielt in jeder Hand eine weiße Papiertüte.
„Ich weiß, du bist Dienstboten und Zimmerservice gewöhnt“, begann er, bevor sie auch nur Hallo sagen konnte. „Und ich habe erwartet, dass ich diesen Arbeitstag praktisch abschreiben kann. Aber dass meine Leute dich nach Feierabend bedienen, muss nicht sein. Ich wäre dir dankbar, wenn du dich ab jetzt selbst um dein Essen kümmern würdest. Das tun alle anderen auch.“
Er hielt ihr die kleinere Tüte hin.
Ashley konnte sich nicht erinnern, jemals absichtlich etwas Unhöfliches getan zu haben. Aber Matt hörte sich an, als wäre sie eine verwöhnte Primadonna, und sie war versucht, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Doch dann beschloss sie, sich von ihm nicht zu einer so kindischen Reaktion provozieren zu lassen. „Komm herein“, sagte sie stattdessen und trat zurück.
„Nur damit du es weißt, ich habe von niemandem verlangt, etwas für mich zu tun.“ Sie nahm die Tüte und schloss rasch die Tür hinter ihm.
„Ed hat mir von sich aus angeboten, mir etwas zu essen mitzubringen. Ich habe angenommen. Das ist alles.“
An Matts Wange zuckte ein Muskel. „Du hättest ihn und Dale begleiten können.
Er hat mir erzählt, dass er dich eingeladen hat.“
„Das hätte ich“, erwiderte sie. „Aber ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.“
Sein Blick fiel auf den Ausschnitt ihres Kimonos, in dem ein wenig blaue Spitze zu sehen war. Verlegen zupfte sie an der Seide und stellte die Tüte neben den Fernseher. Dann rang sie sich ein vorsichtiges Lächeln ab.
„Ich konnte nicht wissen, dass du mir das Essen bringen musst.“ Ohne es zu merken, kratzte sie sich den Hals. „Aber danke dafür. Ich wurde langsam hungrig.“
Er schien nicht zu wissen, wie er mit ihren Freundlichkeit umgehen sollte.
„Ich bin Ed und Dale im Restaurant begegnet“, sagte er schließlich. „Ed hat dein Essen bestellt, während ich auf meins wartete, und hat mich gebeten, es mitzunehmen.“
„Ich wollte wirklich niemandem zur Last fallen.“ Erst recht nicht dir, dachte sie und wünschte, sie könnte die Zeit zurückdrehen. Bis zu der Minute, bevor er ihr die Tür ihres Bruders geöffnet hatte. „Ich werde gern einkaufen und mir selbst etwas kochen, aber ich bin gerade erst angekommen“, erinnerte sie ihn, während es zwischen ihren Schulterblättern zu jucken begann. „Ich bin noch nicht mal dazu gekommen, meine Taschen auszupacken, geschweige denn, die Gelben Seiten durchzublättern.“
„Die Gelben Seiten?“
„Um einen Supermarkt zu finden, der Lebensmittel liefert. Und eine Reinigung.“
Eine, die die Wäsche abholte. „Morgen Abend komme ich allein zurecht. Ich brauche nur jemanden, mit dem ich zur Baustelle und wieder zurückfahren kann.
Wenn es dir lieber ist, besorge ich mir einen Mietwagen.“
„Du brauchst keinen.“
Sie war durchaus in der Lage, selbst für sich zu sorgen. Und sie würde sich an seine Regeln halten und sich bei der Arbeit Mühe geben. Das hätte sie auch gesagt, wenn er nicht die Stirn gerunzelt hätte.
„Was ist?“ fragte sie.
Matt beobachtete, wie ihre Hand erneut zum Rücken wanderte. Die Bewegung zog die Seide über ihren Brüsten straff.
„Hast du etwas gegen die Bisse?“
„Ich wünschte, ich hätte. Es stand nicht auf der Liste, die ich von Shelter bekommen habe, und ich habe nicht selbst daran gedacht“, gab sie zu.
Feucht sah ihr Haar dunkler aus. Die Augen wirkten sanfter, das Gesicht noch zarter. Ohne Makeup wirkte sie
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