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Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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zu ihm umdrehte. „Was?“
    Der Mikrofongalgen der DokuLeute folgte Gene und Kenny. Matt sah ihr in die Augen. „Ich möchte, dass du deine Arbeit machst und alle anderen ihre erledigen lässt. Wenn du das nicht kannst, musst du gehen.“
    Er wusste nicht, wie sie es machte, aber es dauerte nur einen Wimpernschlag, bis ihr verwirrter Blick zu einem eisigen wurde. Abgesehen davon blieb ihre Miene bemerkenswert gelassen. „Ich gehe nirgendwohin, Matt. Wenn ich eine Verpflichtung eingehe, halte ich mich daran. Würdest du mich jetzt bitte entschuldigen? Ich brauche die Wasserwaage dort.“ Sie bückte sich danach.
    Matt wollte sich gerade zu ihr hinabbeugen, als zwischen ihnen ein Mikrofon auftauchte. Er unterdrückte einen Fluch und sah die Brünette an, die Bluse und Rock trug – und Tennisschuhe.
    „Gibt es ein Problem?“ fragte sie mit einem aufreizenden Lächeln.
    Ashley reagierte sofort. „Natürlich nicht. Ich hatte nur keine Ahnung, was alles dazu gehört, ein Haus zu bauen“, sagte sie zu der Reporterin, die ziemlich lange in ihrem klimatisierten Wagen gesessen hatte. „Sie etwa?“
    Die Frau blinzelte wie eine Eule. „Nein.“ Ganz offenbar war sie es nicht gewohnt, Fragen zu beantworten, statt sie zu stellen.
    Sie fasste sich schnell und sah Matt an. „Und was haben Sie Miss Kendrick gerade erklärt?“
    Er beherrschte sich. Die Medien waren schlimmer als die Moskitos. „Vor der Küste braut sich ein Sturm zusammen“, sagte er. „Wenn er hier an Land kommt, möchte ich, dass das Holz festgenagelt ist, anstatt durch die Gegend zu fliegen.“
    Das mit dem Sturm schien der Reporterin neu zu sein. Mit gerunzelter Stirn eilte sie zu ihrem Wagen zurück.
    Seufzend wandte sich Ashley wieder ihrer Arbeit zu. Sie war kein Zimmermann.
    Sie hasste, was sie hier tun musste. Sie hasste die Hitze. Sie hasste Matt dafür, dass er sie in diese Situation gebracht hatte. Und vor allem hasste sie sich selbst dafür, dass sie sich darauf eingelassen hatte.
    Sie hatte mindestens so viel Schuld daran wie er. Wäre sie an jenem Morgen nicht einfach verschwunden, hätte sich all das hier vermutlich vermeiden lassen.
    Sex war wirklich eine lausige Art, eine Beziehung anzufangen.
    Sie musste mit Matt reden.
    Allein.
    Und sie musste es heute Abend tun.
    Ashley wartete, bis ihr Wecker halb acht zeigte, und verließ ihr Zimmer. Davor hatte sie geduscht, die vom örtlichen Supermarkt gelieferten Lebensmittel verstaut, gegessen und sich überlegt, was sie zu Matt sagen würde.
    Es war schon dunkel, und die Lampen hatten unzählige Stechmücken angelockt, also rannte sie zu seiner Tür und klopfte.
    Er trug kein Hemd.
    Ihr Blick glitt von den Jeans, die er gerade zuknöpfte, zu seinem Waschbrettbauch.
    „Hast du eine Minute Zeit?“ fragte sie nervös.
    Er ließ sie herein und ging wortlos durchs Zimmer. Das Bett war unter den vielen Akten und Bauplänen kaum noch zu erkennen. Auf dem LaptopComputer auf dem Tisch leuchtete eine kompliziert aussehende Grafik.
    „Ich werde dich nicht lange aufhalten“, begann sie, während er ein TShirt aus einer Reisetasche nahm. Seine Muskeln spannten sich, und die gebräunte Haut schimmerte im Schein der Lampen, als er es anzog.
    „Wirklich nicht“, murmelte sie dankbar. „Ich möchte nur nicht, dass sich so etwas wie heute wiederholt. Das mit der Reporterin, meine ich. Die Medien gieren nach Streit. Wenn du mich in aller Öffentlichkeit zurechtweist, lieferst du ihnen nur das Material, auf das sie warten. Und dann wirst du sie nie los.“
    „Mir ist durchaus bewusst, dass ich für dein Hiersein verantwortlich bin“, sagte er mit angespannter Stimme. „Und ich bereue es zutiefst.“
    Sie blinzelte, als hätte er sie geohrfeigt. Aber dank ihrer Herkunft hatte sie sich schnell wieder unter Kontrolle. „Warum hast du mich dann ersteigert?“
    Er sah zur Seite.
    „Nein, Matt. Du hast gerade gesagt, dass du es bereust, und ich muss mit deiner Abneigung leben. Also lass uns diese Sache ein für alle Mal klären. Warum hast du es getan?“
    Er hatte nicht vor, ihr zu sagen, dass er ihre Anerkennung wollte. Dass es schmerzte, so behandelt zu werden, als wäre er nicht gut genug für sie.
    „Vielleicht habe ich mich gelangweilt“, sagte er.
    „Gelangweilt?“ Ihre zart geschwungenen Brauen zuckten hoch. „Du hast dich…
    gelangweilt?“
    „Das passiert.“
    „Gelangweilt“, wiederholte sie ungläubig. „Hat sich dein Bedürfnis, mir Probleme zu bereiten, inzwischen

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