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Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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glitt auf. Ron Regisseur streckte den Kopf heraus.
    „He, Miss Kendrick. Wieso waren Sie nicht im Doughnutshop? Wir wollten Sie beim Frühstück filmen.“ Ein geradezu unverschämt fröhliches Lächeln huschte über sein jungenhaftes Gesicht. „Gehen Sie jetzt hin?“
    Er hatte eine pinkfarbene DouhgnutSchachtel neben sich, und auf den Vordersitzen nippte sein Team an dampfenden Bechern.
    „Wir fahren zur Baustelle.“
    Bevor sie sich fragen konnte, ob auch irgendwelche Reporter auf sie lauerten, traf sich Matts Blick mit ihrem.
    „Ich bin froh, dass du pünktlich bist.“
    „Ich habe dir gesagt, dass ich es sein würde.“
    Als Antwort holte er seine Schlüssel aus der Tasche der Jeans, die noch verwaschener waren als die, die er gestern getragen hatte.
    Sie sah Ed an. „Kommt Dale nicht?“
    „Der ist schon los. Er holt Bohrspitzen aus Fort Myers.“
    Matt zeigte mit seinem Becher auf den Wagen. „Fahren wir, okay?“
    Ed öffnete die Beifahrertür und ließ ihr den Vortritt. „Meinst du, wir bekommen was ab?“ rief er Matt zu und sah nach oben.
    „Was denn?“ fragte Ashley, während ihr der Duft von Matts Kaffee in die Nase stieg.
    „Draußen auf dem Meer braut sich etwas zusammen“, erklärte Ed. „Es ist noch zu früh, um zu wissen, ob es sich zu einem Wirbelsturm entwickelt.“
    „Halt das mal.“ Matt hielt ihr den Becher hin. „Ich brauche die Hand zum Schalten.“
    Sie war versucht, ihn wie ein Kind an ein bestimmtes höfliches Wort zu erinnern.
    Der Kaffeeduft wurde stärker, als sie ihn nahm. Um sich abzulenken, sah sie in Eds zerklüftetes, aber freundlicheres Gesicht. „Wann wissen wir, ob wir uns Sorgen machen müssen?“
    „In ein oder zwei Tagen. Wir müssen eben immer ein Ohr am Radio haben.“
    Ihr Blick fiel wieder auf den Becher.
    Aus den Augenwinkeln nahm Matt so etwas wie Verlangen in ihrem Gesicht wahr.
    Sie wollte Kaffee, brauchte ihn. Sie schluckte, bat ihn jedoch nicht, am Doughnutshop zu halten, damit sie sich einen holen konnte. Sie warf nur einen sehnsüchtigen Blick hinüber, als sie daran vorbeifuhren.
    In ihm regte sich ein Anflug von schlechtem Gewissen. „Na los“, sagte er.
    Sie sah ihn an.
    „Na los“, wiederholte er. „Bedien dich.“
    „Danke“, murmelte sie und schloss die Augen, um das Aroma der frisch gemahlenen Bohnen einzuatmen.
    Er musterte sie unauffällig. DesignerSonnenbrille und ein weißes Shirt von Ralph Lauren. Und Perlen. Vermutlich wäre keine andere Frau, die so wie sie aufgewachsen war, heute Morgen wieder zur Arbeit erschienen. Er wusste, dass ihre Adresse eine der exklusivsten Adressen von Richmond war. Aber bisher hatte sie sich mit keinem Wort über ihre Unterbringung beklagt, obwohl sie mit Sicherheit noch nie einen Fuß in ein Motel wie das CypressMotor Inn gesetzt hatte. Und auch nicht über den Staub, die Hitze, die unvermeidlichen Splitter und Blasen oder die allgegenwärtigen Insekten – von denen manche zwar nicht bissig, aber so lang wie ein Daumen waren und zum Hässlichsten gehörten, was die Natur zu bieten hatte.
    Matt hatte Ed gefragt, und der hatte ihm bestätigt, dass sie – abgesehen von den Leuten, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten – kein Problem war. Verglichen mit manchen anderen Helfern begriff sie sogar ziemlich schnell, was man ihr zeigte.
    Auf der Baustelle angekommen, fiel ihm auf, dass sie sich heute steifer als gestern bewegte. Doch als sie merkte, dass er sie beobachtete, straffte sie die Schultern, lächelte den anderen Helfern und den wartenden Reportern zu und machte dort weiter, wo sie am Abend zuvor aufgehört hatte.
    Mittags fuhren einige Frauen, die nur halbe Tage halfen, nach Hause. Der Rest des
    Teams
    gönnte
    sich
    in
    einem
    nahe
    gelegenen,
    klimatisierten
    Schnellrestaurant eine wohlverdiente Pause.
    Danach hätte Matt schwören können, dass Ashley stets mindestens einen Helfer oder Handwerker an ihrer Seite hatte. Die Frau brauchte nur ein verwirrtes Gesicht zu machen, und schon ließen drei Männer den Hammer fallen und eilten zu ihr. So ging es nicht weiter. Ein Sturmtief kam schneller näher, und das Haus musste in zwei Tagen stehen.
    Er ging hinüber. „He, Gene. Kenny. Pete“, begann er so freundlich wie möglich.
    „Wir müssen heute noch zwei tragende Wände hochziehen. Wie wär’s, wenn ihr das hier Ed und Ashley überlasst?“
    Verlegen lächelnd gingen die drei davon. Ashley sah ihnen nach.
    „So geht es nicht.“
    Ihr Pferdeschwanz flog hin und her, als sie sich

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