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Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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sie den Kopf.
    „Ich habe keinen Wagen gehört.“
    „Ich auch nicht.“ Mit einem leisen Stöhnen und knackenden Knien stand er auf und streckte ihr eine Hand entgegen. „Aber ich höre Stimmen.“
    Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und ergriff mit der anderen seine. Im Schatten sah sein Gesicht zerknittert und übermüdet aus. Sie wollte sich lieber nicht ausmalen, was für einen Anblick sie selbst abgab.
    „Matt! Ashley! Seid ihr da drin?“
    „Ja, Dale!“ Er stopfte sich das Hemd in die Hose. „Wir sind hier.“
    Die Stimme des Zimmermanns hatte nahe geklungen. Gleich würden sie Gesellschaft bekommen. Um ihre Zukunft mit Matt würde sie sich später Gedanken machen. Hastig ordnete sie ihre Kleidung, während er ihr die Sägespäne und den Staub von den Schultern strich. Als er fertig war, tat sie es auch bei ihm.
    „Alles in Ordnung?“
    „Ja, Ed“, erwiderte Matt. „Wir sind okay. Was ist mit euch?“
    „Wir haben die ganze Nacht hindurch gepokert“, rief Ed zurück, bevor vor der Garage ein lautes Rascheln ertönte. Es hörte sich an, als würde ein Ast zur Seite gezogen. „Spiel nie mit Bull. Der Mann kann nicht verlieren.“
    „Ihr habt mit Bull gepokert?“
    „Er kam auf der Suche nach Miss K. bei uns vorbei. Wir haben uns alle Sorgen gemacht. Und noch größere, als wir bei der Notunterkunft vorbeigefahren sind und ihr nicht dort wart.“
    „Wir konnten nicht weg. Eine Stromleitung hat die Straße blockiert.“
    „Haben wir gesehen“, antwortete Ed. „Deshalb haben wir die Wagen einen Block entfernt geparkt. Das Motel hat ein paar Schindeln verloren, und der Strom ist ausgefallen. Im Radio haben sie gesagt, dass der Wirbelsturm Gray Lake nur gestreift hat. Hundert Meilen weiter nördlich sieht es schlimmer aus.“ Seine Stimme kam näher. „Hier sind nur einige Äste heruntergekommen. Wie ist es drinnen?“
    Ashley sah, wie Matts Blick über ihr Gesicht huschte. „Das Sperrholz am Dach hat sich verzogen, also werden wir es ersetzen müssen. Aber abgesehen davon scheinen wir es ganz gut überstanden zu haben.“ Er strich ihr das Haar hinters Ohr.
    „Hat das Motel Wasser?“ rief er dem Mann zu, der durch die Garage auf sie zukam. „Oder ist das auch ausgefallen?“
    „Nein, nur der Strom.“
    Matt senkte die Stimme. „Wenn wir uns das Haus angesehen haben, fahren wir ins Motel und waschen uns.“ Er ließ die Hand sinken, als schwere Schritte näher kamen. „Bist du soweit?“
    Ashley wusste es nicht. Auf der anderen Seite der Wände, die sie vor dem Unwetter geschützt hatten, lag die Realität.
    „Ja“, erwiderte sie und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie unter der plötzlichen Distanz litt. Eigentlich sollte sie froh darüber sein, denn sie wollte nicht, dass ihre Beziehung öffentlich diskutiert wurde. Niemand sollte ahnen, wie eng sie geworden war.
    Sie war sicher, dass er es genauso sah.
    Die Sperrholzplatte wurde zur Seite geschoben, und Ashley kniff die Augen zusammen, als es im Abstellraum hell wurde. Ed kam herein und betrachtete sie besorgt. Hinter ihm erschien Steve vom Filmteam mit laufender Kamera.
    Während Matt sich schon auf die notwendigen Reparaturen konzentrierte, stellte sie erleichtert fest, dass kein Reporter in der Garage war. Selbst als sie nach draußen ging, um den anderen zu helfen, blieben ihr weitere Kameras und Mikrofone erspart. Nach einem Wirbelsturm gab es für Journalisten wahrlich wichtigere Storys.
    Jedenfalls für seriöse. Dem Paparazzo, den sie im Motel bemerkt hatte, ging es nur um indiskrete Fotos, die er dem Blatt verkaufen konnte, das am meisten dafür bot.
    Ashley wusste nicht, ob er im Cypress Motor Inn eingecheckt hatte oder anderswo abgestiegen war. Doch als sie wenig später mit Matt vor ihrer Zimmertür stand, flackerte ein Blitzlicht auf.
    Sie stöhnte auf. „Das müsste ihm ein paar Tausend einbringen“, murmelte sie.
    Matt postierte sich so, dass sie nicht mehr zu sehen war. „Wie meinst du das?“
    „Die Boulevardpresse zahlt für Fotos dann am besten, wenn die Opfer darauf am schlimmsten aussehen.“
    „War das der Typ, von dem du mir erzählt hast?“
    Sie hatte ihn nur kurz gesehen. „Ich glaube, ja.“
    Während der vergangenen Stunde hatte Matt sich nur um das Haus und seine anderen Baustellen gekümmert, jetzt meldete sich sein Beschützerinstinkt zurück. „Geh hinein. Ich denke, ich werde mich mal mit ihm unterhalten.“
    „Nein!“ rief sie, als er sich abwandte. Denn sie ahnte,

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