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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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was für perfekte, goldene Kinder mit aristokratischen Zügen und ohne den Hauch eines erblichen Wahnsinns sie in die Welt setzen würden. Vielleicht würde es ihm ein wenig Erleichterung verschaffen, die beiden zusammen zu sehen, grübelte er, obwohl sich ihm bei dem Gedanken an Jillian und Quinn der Magen schmerzhaft verkrampfte.
    »Mach, dass du aus meiner Küche kommst, und lass dich hier nie wieder blicken, du kleine Ratte.« Eine Tür an der Hinterseite des Hofes flog plötzlich auf und ein Kind purzelte kopfüber in die Nacht und landete bäuchlings im Morast.
    Grimm musterte den Mann, dessen breite Gestalt beinahe den gesamten Türrahmen ausfüllte. Ein großer, fleischiger Kerl, gut über eins achtzig groß, mit kurzgeschorenem braunem Haar. Sein Gesicht war gesprenkelt von roten Flecken, entweder vor Zorn oder vor Anstrengung, oder wahrscheinlich wegen beidem, entschied Grimm. Er hielt ein breites Fleischermesser in der Hand, das im Licht stumpf glänzte.
    Der Junge rappelte sich auf die Knie und rutschte auf dem aufgeweichten Boden aus. Mit dünnen, schmutzigen Fingern kratzte er sich einen Schlammklumpen von der Wange. »Aber Bannion gibt uns immer die Reste. Bitte, Sir, wir brauchen etwas zu essen!«
    »Ich bin nicht Bannion, du unverschämter Bengel! Bannion arbeitet hier nicht mehr, und kein Wunder, wenn er alles an so welche wie dich verschenkt hat. Ich bin jetzt hier der Metzger.« Der Mann ohrfeigte das Kind mit solcher Brutalität, dass der Junge rücklings in den Schlamm fiel und betäubt den Kopf schüttelte. »Glaubste eigentlich, wir heben hier was für so Leute wie dich auf? Du kannst in der Gosse verrotten, sagt Robbie MacAuley. Mich hat auch keiner gefüttert. Es sind so Ratten wie du, die später mal zu Dieben und Mördern von ehrlichen, hart arbeitenden Männern werden.« Der Metzger trat in den Regen hinaus, zerrte das Kind an seinem schäbigen Kragen aus dem Dreck und schüttelte es. Als der Junge anfing zu heulen, schlug der Metzger ihm mit seiner fleischigen Hand ins Gesicht.
    »Lass ihn los«, sagte Grimm ruhig.
    »He?« Der Mann drehte sich um, verblüfft. Ein höhnisches Lächeln überflog sein rotes Gesicht, als er Grimm erblickte, der teilweise vom Dunkel verschluckt war. Der Metzger richtete sich bedrohlich auf und hielt den Jungen mit einer Hand fest. »Was geht dich das an? Halt dich da raus. Ich hab dich nicht nach deiner Meinung gefragt und ich will's auch nicht wissen. Ich habe das Bürschlein beim Klauen erwischt -«
    »Nein! Ich habe nicht gestohlen. Bannion gibt uns immer die Reste.«
    Der Metzger schlug dem Jungen mit dem Handrücken ins Gesicht und Blut spritzte aus der Nase des Kindes.
    Aus dem Schatten des Anbaus starrte Grimm wie gebannt auf das blutende Kind. Erinnerungen stiegen in ihm hoch - das Aufblitzen einer silbernen Klinge, ein Gewirr von blonden Locken, ein blutverschmierter Spielkittel, Rauchsäulen. Ein unnatürlicher Wind hob an und er spürte, wie sein Körper innerlich schlingerte und sich wieder neu fand, bis er hoffnungslos der inneren Wut verfallen war. Weit entfernt von jedem rationalen Gedanken schoss Grimm auf den Fleischer zu und schmetterte ihn gegen die steinerne Mauer.
    »Du Hurensohn.« Grimm umfasste den Hals des Mannes mit beiden Händen. »Das Kind braucht etwas zu essen. Wenn ich dich loslasse, wirst du in die Küche gehen und ihm einen Korb mit dem feinsten Fleisch zusammenpacken, und dann wirst du ...«
    »Den Teufel werd ich tun!«, stieß der Metzger hervor. Er wand sich in Grimms Griff und stieß mit dem Messer blindlings nach vorn. Als die Klinge eindrang, gab Grimms Hand unmerklich nach, und der Metzger atmete pfeifend ein. »Da, du Bastard«, schrie er heiser. »Keiner legt sich mit Robbie MacAuley an. Merk dir das.« Er stieß Grimm mit beiden Händen von sich und drehte dabei das Messer.
    Als Grimm zurückwankte, ging der Metzger auf ihn los, nur um unwillkürlich wieder zurückzuweichen, die Augen ungläubig aufgerissen, denn der Wahnsinnige, den er mit einer Brutalität und Geschicklichkeit durchbohrt hatte, die eine tödliche Verwundung zur Folge haben müssten - dieser Wahnsinnige lächelte.
    »Lächle. So ist's recht - nur weiter so, lächle beim Sterben«, schrie er. »Denn sterben wirst du, so viel ist sicher.«
    Grimms Lächeln war so bedrohlich, dass der Fleischer sich wie eine Flechte, die zwischen den Steinen nach einer tiefen, dunklen Mauerritze sucht, gegen die Wand des Gasthauses presste. »Du hast ein Messer im

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