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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Bauch, Mann«, zischte der Metzger und warf einen Blick auf den vorstehenden Knauf seines Messers, um sich zu vergewissern, dass es tatsächlich in den Eingeweiden seines Gegners steckte.
    Gleichmäßig atmend packte Grimm den Knauf mit einer Hand, zog die Klinge heraus und platzierte sie ruhig neben der zuckenden Wange des Metzgers.
    »Du wirst jetzt dem Jungen das Essen geben, für das er gekommen ist. Und dann wirst du dich entschuldigen«, sagte Grimm sanft, und seine Augen funkelten.
    »Der Teufel soll dich holen«, sprudelte es aus dem Metzger hervor. »Gleich kippst du um.«
    Grimm setzte ihm die Klinge an den Hals, genau über die Gurgel. »Verlass dich nicht darauf.«
    »Du solltest tot sein, Mann. Du hast ein Loch im Bauch!«
    »Grimm.« Quinns Stimme durchschnitt die Nacht.
    Mit sanftem Druck, mit der Vorsicht eines Liebhabers ritzte Grimm die Haut am Hals des Metzgers.
    »Grimm«, wiederholte Quinn leise.
    »O Gott, Mann! Schafft ihn mir vom Hals!«, kreischte der Metzger außer sich. »Er ist verrückt! Seine verfluchten Augen sind wie...«
    »Halt's Maul, du Narr«, sagte Quinn in ruhigem, besänftigendem Tonfall. Er wusste aus Erfahrung, dass barsch gesprochene Worte die Berserkerwut noch verstärken konnten. Vorsichtig umkreiste Quinn das Paar. Grimm war mit der Klinge an der Kehle des Mannes erstarrt. Der zerlumpte Junge kauerte zu ihren Füßen und starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Er ist ein Berserker«, flüsterte der Junge ehrfürchtig. »Bei Odin, sieh seine Augen.«
    »Er ist wahnsinnig«, wimmerte der Metzger und sah zu Quinn. »Tut etwas!«
    »Ich bin dabei«, sagte Quinn leise. »Mach keinen Laut und um Himmels willen beweg dich nicht.« Quinn trat näher an Grimm heran und vergewisserte sich, dass sein Freund ihn sehen konnte.
    »Der Bengel ist nur ein streunender Taugenichts. Nix, wofür man einen ehrlichen Mann tötet«, winselte der Metzger. »Wie hätte ich denn wissen sollen, dass er ein verfluchter Berserker ist?«
    »Es sollte keinen Unterschied machen, ob er es ist oder nicht. Ein Mann sollte sich nicht nur dann ehrenhaft zeigen, wenn ein Größerer und Stärkerer ihn dazu zwingt«, sagte Quinn angewidert. »Grimm, willst du diesen Mann töten oder dem Jungen zu essen geben?« Quinn sprach sanft, nah am Ohr seines Freundes. Grimms Augen im spärlichen Licht waren weiß glühend und Quinn wusste, dass er tief in der Mordlust steckte, die einen Berserkergang begleitete. »Du willst nur dem Jungen zu essen geben, nicht wahr? Alles, was du willst, ist dem Jungen zu essen zu geben und ihn vor Schaden zu behüten, erinnerst du dich? Grimm - Gavrael - hör mir zu. Sieh mich an!«
     
    »Ich hasse das, Quinn«, sagte Grimm später, als er mit steifen Fingern sein Hemd aufknöpfte.
    Quinn warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Tust du das wirklich? Was gibt es daran zu hassen? Der einzige Unterschied zwischen dem, was du getan hast, und dem, was ich getan hätte, ist der, dass du nicht weißt, was du tust, wenn du es tust. Du bist selbst dann noch ehrenhaft, wenn du nicht bei Sinnen bist. Du bist so verdammt ehrenhaft, du kannst überhaupt nicht anders.«
    »Ich hätte ihn getötet.«
    »Davon bin ich nicht überzeugt. Ich habe dich früher bei so was gesehen und ich habe gesehen, wie du aus diesem Zustand erwacht bist, je älter du wirst, umso mehr Kontrolle scheinst du darüber zu bekommen. Und ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber du warst diesmal nicht völlig unbewusst. Du hast mich gehört, als ich zu dir sprach. Früher dauerte es erheblich länger, zu dir durchzudringen.«
    Grimms Stirn legte sich in Falten. »Das ist wahr«, gab er zu. »Es scheint so, als ob es mir gelänge, einen Hauch von Bewusstsein zu bewahren. Nicht viel, aber es ist mehr, als ich gewohnt war.«
    »Lass mich die Wunde sehen.« Quinn zog eine Kerze heran. »Und bedenke, der Metzger hätte keinen Gedanken daran verschwendet, den Jungen besinnungslos zu prügeln und ihn dann im Morast sterben zu lassen. Die streunenden Kinder in dieser Stadt gelten nicht viel mehr als Straßenratten, und die übereinstimmende Meinung lautet: je eher sie sterben, desto besser.«
    »Das ist nicht recht, Quinn«, sagte Grimm. »Kinder sind unschuldig. Sie hatten nicht die Gelegenheit, verdorben zu werden. Wir täten besser daran, die Kinder irgendwo unterzubringen und sie anständig aufzuziehen. Mit jemandem wie Jillian, der ihnen lehrreiche Geschichten erzählt«, fügte er hinzu.
    Quinn lächelte schwach, als

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