Das Herz kennt die Wahrheit

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Autoren: Ruth Langan

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auch dieser Mann bald in seinem Blut.
    Während Gryf sich zusammen mit Newton in einen weiteren Kampf stürzte, atmete Darcy tief durch und machte sich bewusst, dass sie Angst um diesen Mann gehabt hatte, da er womöglich nicht wusste, wie man im Kampf mit einer Waffe umzugehen hatte.
    Sie wusste, dass solche Ängste gefährlich waren, da sie dadurch vom Geschehen abgelenkt werden würde. Doch sie konnte es nicht verhindern. Und obgleich sie sich einzureden versuchte, dass sie sich für die gesamte Mannschaft verantwortlich fühlte, wusste sie, dass sie sich bei einer Lüge ertappte. Gryf war zu einer riskanten Ablenkung geworden.
    "Hinter dir, Mädchen." Auf Newtons Warnung hin fuhr sie herum. Doch es war zu spät, denn sie blickte geradewegs auf die blitzende Klinge eines Piraten.
    Ehe sie ihr Messer werfen konnte, sah sie, wie die Augen des Mannes unnatürlich groß wurden, bevor er leblos zu Boden sank. Gryf stand über ihm und zog seinen Degen aus dem Rücken des Toten.
    "Ich bin Euch dankbar."
    "Ich auch." Er warf ihr ein betörendes Lächeln zu, als er sich abkehrte.
    Gerade in diesem Moment nahm Darcy im Augenwinkel eine Bewegung wahr, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass der junge Whit dem Säbel eines Piraten auswich.
    "Geh sofort zurück, Whit!" rief sie.
    "Nein, Captain."
    In diesem Augenblick hörte man eine furchtbare Stimme von dem Piratenschiff rufen: "Seht ihr den Burschen, Männer? Tötet ihn. Ein Goldstück für den, der die Tat vollbringt."
    Der grauenhafte Befehl lenkte Whit einen Moment ab. Mehr brauchte einer der Piraten nicht, um zu dem tödlichen Hieb auszuholen. In diesem Augenblick eilte Gryf in Whits Richtung und rief ihm zu, in Deckung zu gehen. Stattdessen ergriff der Junge den Säbel eines gefallenen Piraten, schwang ihn wie eine Keule und traf seinen Angreifer seitlich am Kopf. Wutentbrannt griff der Mann ihn an. Aber es gelang dem Jungen, der Klinge auszuweichen, die durch die Luft sauste. Als der Mann sich mit einem Satz auf ihn stürzen wollte, sprang Whit gerade im rechten Moment zur Seite – der Pirat strauchelte, stürzte über die Reling und fiel unter groben Flüchen in die schäumende See.
    "Bist du verletzt, Junge?" Gryf senkte den Degen und legte Whit die Hand auf die Schulter.
    "Er hat mich nicht einmal berührt, Gryf." Das Lächeln des Jungen erstarrte, als er einen Piraten sah, der plötzlich mit erhobener Klinge hinter seinem Freund aufgetaucht war.
    "Nein!" entfuhr es dem Burschen, während der Schurke den aufblitzenden Säbel mit aller Macht niedersausen ließ.
    Doch bevor die Klinge Gryfs Kopf erreichen konnte, versteifte sich der Mann plötzlich und sank tot auf das Deck. Klirrend fiel der Säbel zu Boden. Als der Angreifer mit dem Gesicht nach vorne auf die Planken stürzte, ragte der Griff von Darcys Messer sichtbar aus seinem Rücken.
    Verblüfft schauten Gryf und der Junge auf ihren Kapitän, der sich von ihnen abkehrte und es mit zwei Piraten aufnahm, die den alten Newton in Bedrängnis brachten. Wenige Augenblicke später folgten die beiden Schurken ihren Gefährten über die Reling und stürzten mit Entsetzensschreien in die wogenden Fluten.
    "Rückzug, Männer!" schrie der Kapitän des Piratenschiffs. "Diesmal haben sie uns geschlagen."
    Diejenigen, die noch laufen konnten, humpelten zur Reling und griffen nach den Tauen, mit denen sie sich zurück auf ihr Schiff ziehen konnten. Die Flüchtenden halfen sich, so gut es ging, bis alle, die am Leben geblieben waren, das Deck der "Undaunted" verlassen hatten. Die Taue, die die beiden Schiffe zusammengehalten hatten, wurden gekappt, und das Piratenschiff driftete davon.
    Während es ablegte, rief der Kapitän der Schurken: "Ihr habt uns nicht das letzte Mal gesehen. Wir sehen uns wieder. Und dann werden wir keine Ruhe geben, bis auch der Letzte von euch sein Seemannsgrab gefunden hat."
    Auf der "Undaunted" herrschte eine unheimliche Stille, als die Überlebenden auf das Blutbad starrten. Die Leiber mehrerer Piraten lagen auf dem Deck, das sich rot mit Blut färbte.
    "Ist irgendjemand aus unserer Mannschaft von diesen Mördern getötet worden?" fragte Darcy mit lauter Stimme.
    Newton schaute sich um und ging im Geiste die Matrosen durch. Erleichtert, dass alle an Deck standen, schüttelte er den Kopf. "Einige sind verwundet, aber keiner unserer Leute ist gefallen, Mädchen."
    "Gut." Sie wischte die blutige Klinge ihres Messers an ihrer Hose ab und steckte die Waffe in den Gürtel.
    Als sie sich umdrehte, warf