Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
Vom Netzwerk:
ehrlich auf seinen misstrauischen Blick. »Es wäre mir ge genüber grausam.«
    »Das erkläre mir bitte«, sagte er grimmig. Aber er ging nicht fort.
    »Ich kann es nicht genau erklären«, gab Lilliane zu. »Es ist nur, dass… als ich sie in den Armen hielt…« Sie warf ihm einen beschwörenden Blick zu.
    Corbett sah ihr aufmerksam ins Gesicht, als er sie näher zu sich heranzog. »Du bist einfach nur sehr weichherzig, Li ly. Es ist ganz natürlich, dass du ein Kind in deinen Armen halten willst. Aber wenn Gott es will, werden wir schon bald unser eigenes Kind haben. Gib dich doch damit zufrieden.«
    »Aber sie hat keine Mutter mehr!« rief Lilliane. »Ich habe dich noch nie um etwas gebeten. Noch nie!«
    »Das stimmt nicht. Du hast mich in der Nacht in der Schä ferhütte um deine Freiheit gebeten. Oder besser, du hast sie gefordert.«
    Lilliane runzelte die Stirn, und sie senkte den Kopf.
    »Bitte gib mir dieses Kind, Corbett. Ich kann nicht erklä ren, wie sehr sie mein Herz berührt hat. Ich habe Angst um sie. Ihr Vater will sie nicht, aber ich will sie. Wenn du mir sonst nichts gibst, bitte gib mir dies.«
    »Ich hab dir einen Ring gegeben…«
    »Ich habe ihn hier«, unterbrach sie ihn und hob ihre Hand, um ihm das schwere silberne Band mit dem Meridian zu zeigen. »Siehst du?«
    Corbett starrte den Ring an, dann richtete sich sein wilder Blick auf sie. Sie wusste, dass ihre Bitte ihn tief bekümmerte, aber sie spürte trotzdem, dass er schwankte.
    »Bitte, Corbett«, bat sie ohne Scham. »Ich weiß, dass ich vieles gutzumachen habe…«
    »Aber wirst du es auch gutmachen?«
    Lilliane nickte langsam. »Ich werde Orrick eine gute Her rin sein, wenn du mich lässt, und… dir eine gute Frau.«
    Corbett presste die Lippen fest aufeinander und wandte den Blick von ihr ab. Seine Blicke wanderten über die verlassene Halle, bevor sie wieder zu Lillianes aufrichtigem Gesicht zu rückkehrten. »Ich hoffe, du meinst ernst, was du sagst, Lily.«
    »Das tue ich«, flüsterte sie, denn sie fürchtete, dass ihre Stimme zittern würde, sobald sie lauter sprach.
    »Dann behalte das Kind.«
    »Oh, Corbett!« Ohne nachzudenken, warf sie ihm die Ar me um den Hals und gab ihm einen dankbaren Kuss auf den Mund. Er war durch ihre Reaktion verblüfft, verlor jedoch keine Zeit, um ihre Dan k barkeit zu genießen. Seine Arme pressten sie dicht an seinen harten Körper, als er ihren un schuldigen Kuss erwiderte.
    Lilliane war von ihrem eigenen Verhalten sogar noch überraschter als Corbett. Als sie spürte, wie sich seine Lip pen über die ihren bewegten, hatte sie Mühe, ihre Selbstbe herrschung wiederzufinden, aber es war bereits zu spät. Hungrig teilte sein Kuss ihre Lippen, und kühn glitt seine Hand hinunter bis zu ihrem Gesäß.
    »Oh, Corbett, du musst damit aufhören«, flüsterte sie drängend und blickte sich wild um, ob jemand sie sah.
    »Muss ich das wirklich?« flüsterte er ihr mit rauer Stim me ins Ohr. »Wenn du deine Arme um meinen Nacken legst, wenn du mich so leidenschaftlich küsst und meinen Namen so süß dahinflüsterst, kann das wirklich bedeuten, dass ich aufhören soll?«
    Lilliane errötete unwillkürlich, als ihr klar wurde, wie be reitwillig sie ihm scheinen musste. Sie wusste nur zu gut, wel che Freuden in seinen Armen auf sie warteten. Trotz seiner Strenge war er mehr als außerordentlich zärtlich zu ihr ge wesen.
    Trotzdem hielt sie es kaum für klug, ihm ein weiteres Mit tel an die Hand zu geben, mit dem er Macht über sie ausüben konnte. Sie war außero r dentlich erleichtert, als eine Gruppe von Rittern sich lautstark Zugang in die Halle verschaffte und sie sich abrupt voneinander lösten.
    Sir Dünn machte aus seinem Missfallen keinen Hehl, als er auf sie zuschritt. Selbst sein lohfarbener Bart konnte nicht verbergen, dass er sein hartes Kinn energisch nach vorn reck te. Als er vor Corbett stehen blieb, würdigte er Lilliane keines Blickes.
    »Die letzte Gruppe der Wachen erwartet, dass du die Para de a b nimmst. Außerdem habe ich Berichte von den anderen beiden Spähtrupps vorliegen.«
    »Gut. Wenn ich wieder in der Halle bin, höre ich mir an, was sie zu sagen haben.« Corbett wandte sich Lilliane zu. »Im Augenblick muss ich mich anderen Aufgaben zuwenden.«
    »Aber es gibt einiges, das du unbedingt erfahren musst«, be harrte Dünn und warf Lilliane einen misstrauischen Blick zu.
    Lilliane war verlegen und wurde von ihren Em p findungen hin-und hergerissen. Sie wusste, dass Sir Dünn sie

Weitere Kostenlose Bücher