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Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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auf sie gerichtet. Dann ließ er die Finger unter die Öffnung ihres Gewandes gleiten, und Lilliane erbebte, als sie seine leichte, besitzergre i fende Berührung spürte.
    Seine Hand war so warm; ihre kühne Liebkosung schien sie zu verbrennen und ihr die Fähigkeit zu rauben, sich zu bewegen. Doch sie wusste, dass es Wahnsinn war, nicht vor ihm zurückzuweichen. Sie bewegte die Hand zu seinem Handgelenk, en t schlossen, es von sich fort zu stoßen. Aber sobald sie ihre schlanken Finger um sein breites Handgelenk geschlungen hatte, wusste sie, dass sie keinen Erfolg haben würde. Er würde seine Hände nur von ihr nehmen, wenn er es wünschte. Nicht eher.
    Lillianes Herz pochte schmerzhaft in ihrer Brust, als ihr dunke l goldener Blick sich in seinem fing. Dann löste er sei nen Griff um ihre Röcke und erhob sich. Aber offensichtlich war es nicht seine Absicht, sie gehen zu lassen; er legte seine andere Hand ebenfalls um ihre Taille und zog sie näher an sich heran.
    »Nein!« keuchte Lilliane und stieß heftig gegen seine Brust. Aber genauso gut hätte sie versuchen können, die soli de kleine Hütte von sich zu stoßen, so viel Wirkung hatten ihre verzweifelten Bem ü hungen. Seine dunklen, durchdrin genden Augen blickten weiterhin auf sie herab, und sie wur de sich immer stärker bewusst, wie heftig sein Herz unter ihren Fingern pochte. Sie spürte die Hitze seines Körpers, und sie begann erneut zu zittern.
    Er runzelte die Stirn, und jetzt war er es, der einen Schritt zurücktrat. »Das Kleid muss jetzt herunter«, sagte er, und sei ne geschickten Finger lösten die Bänder an jeder Seite ihrer Taille nun vollständig. Und bevor sie noch zur Besinnung kam, hob er ihren schweren Rock in die Höhe.
    »Wartet!« rief Lilliane voller Schrecken und ve r suchte, ihn daran zu hindern. »Ich mache es selbst.« Sie riss ihm den durchnässten Stoff aus der Hand und wich in die dunkelste Ecke des Zimmers zurück. Dort kletterte sie aus dem kalten Kleid, wobei sie sich die ganze Zeit über bewusst war, dass er sie beobachtete.
    Als es nur noch als triefender Haufen auf dem Boden lag, schlang sie schützend die Arme um ihren Körper. Trotz der Kälte, die ihr bis ins Mark drang, überkam sie eine heiße Welle der Verlegenheit. Sie hatte niemals nur in ihrem dünnen Unterkleid vor einem Mann gestanden – noch nicht einmal vor ihrem Vater. Aber jetzt vor diesem Mann, vor diesem gefühllosen Tier! Wieder wurde sie wütend, als sie sah, wie seine Augen langsam über sie hinwegwa n derten. Dann machte er einen lässigen Schritt auf sie zu, und sie konnte ih ren Zorn nicht mehr zurückha l ten.
    »Wagt es nicht, näher zu kommen«, zischte sie. »Ihr glaubt, tun und lassen zu können, was Ihr wollt – Euch nehmen zu können, was Ihr begehrt. Nun, ich werde es zu vereiteln wissen. Ihr werdet mich nicht zur Frau nehmen. Und niemals werdet Ihr Orrick besitzen!«
    Es war Wahnsinn, so zu ihm zu sprechen. Sie wusste es in dem Augenblick, da die Worte heraus waren. Aber sie hatte zu viel durchgemacht, um auch nur eines ihrer zornigen Worte zurückhalten zu können. Tatsächlich hätte sie noch kühner gespr o chen, wenn er nicht angefangen hätte zu la chen.
    Das war die schlimmste Beleidigung von allen. Mit einem Schrei vollkommener Wut hob sie eine Holzschale auf und schleuderte sie ihm entgegen.
    Sie hätte ihn am Kopf getroffen, wenn er nicht rechtzeitig den Arm gehoben hätte, um sie abzuwe h ren. Immerhin setz te es seinem Gelächter ein Ende. Aber das Grollen auf sei nem Gesicht wirkte auch nicht gerade besänftigend auf ihr Gemüt.
    »Du scheinst nicht zu verstehen, Weib. Es ist unwichtig, was du willst. Ich werde Orrick besitzen. Und dich.«
    Mit den langsamen, gemessenen Schritten des Jägers nä herte er sich ihr, und sie wich hinter den Tisch zurück. »Schon morgen Nac h mittag wirst du in der Kirche von Or rick mein Weib werden.« Seine Augen nahmen ihre schlanke Gestalt in sich auf, die sich allzu deutlich unter dem nassen und an ihrer Haut klebenden Unterkleid abzeic h nete. Dann grinste er. »Aber ich glaube, ich sollte dich vielleicht jetzt schon zu meiner Frau machen. Dann verzichtest du viel leicht in Zukunft auf weitere Fluchtversuche.«
    Lillianes goldene Augen weiteten sich, denn voller Schrecken wurde ihr klar, was er vorhatte, als er sich weiter an sie heranpirschte. »Ihr… Ihr… würdet…« Die Worte blieben ihr im Halse stecken. »Wenn Dir mich zwingt, wird mein Vater Rache an Euch nehmen…«
    »Nein,

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