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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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er.
Die goldenen Kinderaugen musterten die Flecken auf dem Kuscheltier. »Das macht nichts.«
Sie hielt den Teddy in ihren kleinen Händen. »Er ist alt. Er hat überall Flecken, aber das macht ihn zu etwas Besonderem.«
»So wie du?«, fragte er sie und sah in ihre ungewöhnlichen Augen, die wie geschmolzenes Gold funkelten. Sie nickte eifrig. »Ich bin auch anders und damit besonders. Jemand hat meine Augen gelb angemalt.«
»Erzählt dir das deine Mama?«
Das Mädchen verstummte und er befürchtete schon sie verschreckt zu haben, aber dann ließ sie den Teddy achtlos auf den Boden sinken und schüttelte ihren schwarzen Lockenkopf. »Nein.«
»Nein? Wer dann?«
Sie senkte ihren Kopf und ihre Lippen pressten sich fest aufeinander. Sie knetete den Stoff ihres Kuscheltiers, dann seufzte sie tief auf, bevor sie sehr kleinlaut antwortete: »Niemand. Niemand hat mir das erzählt. Ich hab es mir ausgedacht.« Sie zupfte verlegen an ihren dunklen Locken und ihre hellen Wangen röteten sich.
Der Junge lächelte. »Ich bin mir sicher, dass du etwas ganz Besonderes bist und ein großer Zauberer deine Augen so wunderschön goldenen angemalt hat.«
Ein helles Leuchten erfüllte ihre strahlenden Augen. »Ja? Meinst du?«
Doch dann wechselte sie unvermittelt das Thema. »Warum hast du dir wehgetan?«
Der junge Mann zuckte mit den Schultern. »Ich war zu unvorsichtig.«
»Das ist doof«, kommentierte sie wieder seine Antwort. Sie tatschte mit ihrer Handfläche auf die Wunde auf seiner Stirn und ein weißes Leuchten erfüllte den Raum. Der Mann holte überrascht Luft, als er das sanfte Leuchten unter ihrer Kleidung bemerkte.
»Du trägst einen Diamanten?«, fragte er sichtlich überrascht, denn ihre Augen verrieten ihm, dass sie keine Diamantanerin sein konnte. Lilith hielt inne, die kleine Hand auf seine Stirn gelegt. »Du meinst, weil ich gelbe Augen hab, darf ich keinen Stein haben, nicht wahr? Das sagen die anderen Kinder auch.« Den letzten Satz hatte sie mit einer tiefen Melancholie ausgesprochen und Einsamkeit spiegelte sich in ihrem verlorenen Gesichtsausdruck wieder. Es zerriss ihm fast sein Herz, das kleine Mädchen darauf angesprochen zu haben. Sie holte mit der anderen Hand den Diamanten hervor und er spürte die Sanftheit des Steines auf seinem schmerzenden Kopf, wie er seine Wunden zwar nicht heilte, aber kühlte. Es war ein Stein der Unwissenheit, nicht zum Heilen oder Kämpfen geschaffen.
Ein Geräusch ließ beide herumfahren und eine schrille Stimme schrie: »Lilith, du verdammtes Kind, wo steckst du wieder? Komm sofort her. Ich habe dir gesagt, du sollst auf den Stufen sitzen bleiben. Na warte, wenn ich das heute Abend deinem Vater erzähle.«
Lilith duckte sich ängstlich und der Junge konnte die Angst in ihren Augen lesen. Sie erhob sich rasch, warf einen letzten Blick auf ihren Teddy und setzte ihn auf seine Brust, dabei flüsterte sie: »Damit du nicht mehr alleine bist. Hier ist es so dunkel, er wird dich beschützen.« Dann drehte sie sich herum und rannte eilig die Treppen herauf.
Barrn hörte nur noch die kaltherzige Stimme einer erwachsenen Frau und die weinerliche Tonlage eines gescholtenen Kindes. Er schloss die Augen und dämmerte von der Kraft des hellen Juwels beruhigt ein.
Kleine Kinderfinger weckten ihn. Sie puhlte die Kruste von seiner Schläfe, was ihm einen stechenden Schmerz bereitete. Sie sah ihn erwartungsvoll aus großen, goldenen Augen an. Neben sich hatte sie ein Wasserglas gestellt. Als sie bemerkte, dass er langsam wieder wach wurde, flüsterte sie aufgeregt: »Niemand darf wissen, dass ich hier war. Mama wird sonst sehr böse werden.«
»Hast du dich etwas hier runter geschlichen, du freches Kind?«
Sie nickte heftig. »Ich hab dir Wasser mitgebracht und«, sie drehte sich um und zog hinter ihrem Rücken eine Decke hervor. »Meine Schmusedecke.«
Er war für einen Augenblick so gerührt, dass er all seine Schmerzen vergaß und wenn seine Hände nicht gefesselt gewesen wären, hätte er sie am liebsten in den Arm genommen.
Sie schob ihm das Glas hin, und als er nicht reagierte, sah sie ihn verständnislos an. Sie folgte seinem Blick und zog verwundert die Augenbrauen hoch. »Warum trägst du das da?« Sie deutete verständnislos auf seine Fesseln.
»Weißt du«, begann er vorsichtig, um das kleine Mädchen nicht zu verschrecken, denn sie war eindeutig zu jung, um zu verstehen, was ein Kriegsgefangener war. »Deine Mutter hat mir befohlen, dies an meinen Händen und Füßen zu

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