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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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öffnete träge ihre Augenlider und uralte Dämonenaugen sahen ihn an. Er zuckte erschrocken zusammen, denn das, was er in ihren Augen lesen konnte, verstörte ihn zutiefst. In ihren honiggelben Kinderaugen lag der pure Hass.
»Sie haben dir wehgetan«, sagte sie leise und richtete sich auf. »Dafür werden sie bezahlen müssen.«
»Du ... wer ... bist ... du?«, hauchte er, aber statt eine Antwort zu bekommen, berührte sie nur wortlos seine Wunden. Schimmerndes Licht floss von ihrem Diamanten über ihre Hände und auf seinen Körper hinab. Überall wo das strahlende Licht seine Verletzungen berührte, konnte er mit großem Erstaunen fühlen, wie sich die Wunden schlossen und die Brüche heilten. Er wusste nicht, wie es dem kleinen Dämonenmädchen, trotz ihres Steines, der weder heilen noch kämpfen konnte, möglich war dies zu tun. Sie zog ihren Finger von seinem Körper und bettete ihr Köpfchen auf seine Brust. Sie horchte angestrengt und ihre Haare kitzelten ihn in seiner Nase. Er musste niesen und sie lachte. »So ist es fein. Jetzt schlägt es wieder im selben Takt, wie meins.«
»Danke«, flüsterte er schwach und auch ein wenig erleichtert. Er war froh wieder in die unschuldigen Augen eines Kindes blicken zu dürfen und nicht in die uralten, grausamen Augen einer von Hass entstellten Seele.
»Wofür?«, fragte sie ihn und sie setzte ihren Teddy neben ihn, den Titan so achtlos hatte fallen lassen.
»Dass du mir geholfen hast.«
Lilith kicherte vergnügt. »Wovon redest du?«
Barrn war kurz sprachlos, bis er begriff, dass sie sich wirklich nicht mehr daran erinnern konnte, was sie gerade getan hatte.
Irritiert blickte er auf ihren Diamanten, der nur noch schwach leuchtete. In ihrem Körper wohnten zwei Seelen.
Sie grapschte nach seiner Hand. »Sind wir jetzt Freunde? Du, ich und Teddy?«
»Ja«, antwortete er matt. Er hatte immer noch enorme Schmerzen.
Sie fasste den Teddy an seiner Pfote und mit der anderen Hand griff sie nach der gefesselten Hand des Jungen. »Freunde. Wir sind jetzt Freunde. Niemand muss jetzt mehr allein sein.«
Ihr Gesicht strahlte und ihr Diamant funkelte, als hätte man ihr das größte Geschenk auf ganz Elowia gemacht. Sie beugte sich hinunter und flüsterte in sein Ohr: »Wir werden dich jetzt immer besuchen, das tun Freunde so.«
»Ja das tun Freunde so, aber du musst aufpassen, wenn dich deine Mutter erwischt wir sie sehr böse werden.«
Das kleine Mädchen fand klare Worte. »Sie ist immer Böse.«
»Das tut mir leid, Kleine«, flüsterte er schwach, denn er fühlte sich erschöpft und müde, auch wenn seine Wunden langsam heilten. Das Mädchen stütze ihre Ellenbogen auf seiner Brust ab und legte ihr Köpfchen zwischen ihre Hände, um ihn besser anschauen zu können. »Du bist auch anders.«
»Warum?«, fragte er interessiert und die goldenen Augen des Mädchens fixierten ihn nachdenklich. »Du hast keinen Diamanten.«
»Ja, das stimmt, dass hast du sehr gut beobachtet.«
»Mein Diamant mag dich«, kicherte Lilith vergnügt und grinste ihn breit an.
»Oh? Ist das so?«
Ihr Ausdruck wurde für einen Moment argwöhnisch und sie raunte: »Glaubst du mir nicht?«
Ihm waren die Bitterkeit in ihrer Stimme und das kurze Aufflackern ihres geheimnisvollen Steins nicht entgangen. Es machte ihn betrübt sie so verletzlich zu sehen, denn er kannte das Gefühl, von den anderen Kindern gemieden und verspottet zu werden.
Daher legte er so viel Wärme in seine Stimme, wie es ihm möglich war, um ihr ein wenig ihres Misstrauens zu nehmen. Und ihr Misstrauen saß tief. »Natürlich glaube ich dir.«
Das Mädchen nickte eifrig. »Wenn ich in deiner Nähe bin, singt mein Diamant. So als hätte er auf dich gewartet.«

Lilith saß wie betäubt im Wagen. Ihre Zunge klebte am Gaumen und sie musste heftig schlucken.
Sie stieß mit ihrem Kopf gegen das Holz. »Was war das?«, fluchte sie und hämmerte ihren Kopf wieder gegen die Wand. »Verflucht, was war das?«
»Was war was?«, fragte Barrn, der durch den Lärm geweckt worden war und sich erst gar nicht die Mühe machte, sie zu fragen, warum sie ihren Kopf gegen die Wand stieß.
Sie sah ihn aus großen Augen verwirrt an. »Ich kenne dich«, rief sie aus. Barrn runzelte die Stirn und die Sorge war ihm ins Gesicht geschrieben. »Das hoffe ich doch. Geht es dir nicht gut?«
Er eilte auf sie zu und fasste ihr an ihre Stirn. »Die Hitze vielleicht?«, murmelte er zu sich gewandt.
Lilith fegte unwirsch seine Hand von ihrer Stirn. »Ich bin nicht verrückt

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