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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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vergessen.
Der Junge beugte sich zu ihr runter. Er kniete sich zu ihr und half ihr beim Aufstehen. Die Beine des Mädchens zitterten. Als er sie so schutzlos und aufgelöst vor ihm stehen sah, schlich sich ein milder Ausdruck auf sein unnahbares Gesicht. Er löste den Verschluss seines Mantels und ließ den Umhang von seinen Schultern gleiten. Er nahm ihn und legte ihn behutsam über ihre schmalen Schultern und bedeckte ihre Blößen. Sie schlang ihre Ärmchen um den weichen Stoff und wiegte sich leicht hin und her. »Mein Bruder«, stammelte sie. Der junge Sucher stand auf und drehte sich ratlos um. Endlich entdeckte er den Mann, der nackt und verwundet auf dem Boden lag. Die Knie an den Körper angezogen, sein eisblaues Juwel fahl, rührte er sich kaum noch. Er eilte zu dem Jungen. Er lebte noch. Der Verwundete griff nach der Hand des Suchers. »Meine Schwester, lebt sie?«, galt seine erste Frage dem Krieger. Der Sucher wandte dem Jungen sein Gesicht zu und als er sagte: »Ja ihr seid jetzt in Sicherheit«, konnte Fayn das Gesicht des jungen Mannes erkennen.
Fayn keuchte auf und ließ erschrocken die Hand von Baia los. »Barrn«, flüsterte sie. Baia sah sie verwirrt an. »Barrn?«, hakte sie nach, doch dann weiteten sich ihre Augen. »Ist was mit Barrn passiert?«
Die Fee schüttelte rasch den Kopf. »Nein. Ich habe nur gerade an ihn gedacht.« Baia machte nicht den Eindruck, als würde sie Fayn diese Ausrede abnehmen.
Die Fee musste mühsam schlucken. Noch nie zuvor hatte ihre Gabe sie in die Vergangenheit blicken lassen, sondern immer nur in die Zukunft.
Baia runzelte die Stirn und besah sich kritisch ihre Hand. »Ist wirklich nichts, Fayn?«, wollte sie noch einmal eindringlicher wissen. Die Fee reichte ihr wieder ihre Hand. »Nein. Nichts.«
Als sie die Wärme der Kriegerin auf ihrer Handfläche spürte, schloss sie kurz die Augen und wappnete sich innerlich für die nächste grausame Bilderflut, doch nichts geschah.
»Du verhältst dich seltsam«, kommentierte Baia ihr Verhalten trocken und schwang sich von ihrem Tier. Sie klopfte sich den Sand aus ihrer Kleidung und legte ihre Hand auf ihr Schwert. Sie wirkte unnahbar und unverletzlich. So ganz anders als das kleine Mädchen, dass Fayn noch vor wenigen Augenblicken gesehen hatte. »Komm, Fee, wir helfen meinem Bruder, bevor er noch das Zelt zerstört.«
»Das hab ich gehört«, brummelte es aus einem Knäuel aus Plane und Skat.
Baia grinste. »Na sehen kannst du ja auch nicht mehr viel. Wo zum Teufel steckst du unter diesem Ding?«
»Was weiß ich? Ich weiß ja nicht einmal, wo hier Anfang und Ende sind.«
»Ach Bruderherz. Ich bin froh, dass du wenigstens weißt, wo sich die Spitze deines Schwertes befindet.«
»Werde nicht frech«, ertönte es leicht säuerlich und unter der Plane wackelte es.
»Ich kann deine drohende Faust leider nicht sehen, Bruder«, kicherte Baia. »Dafür müsstest du schon unter ihr hervorkommen.« Sie zwinkerte Fayn zu und fuhr fort: »Aber ich glaube, ohne unsere Hilfe, bist du der Plane hoffnungslos unterlegen.«
»Grmpf«, knurrte ihr Bruder.
Baia und Fayn lachten los, sie zogen gemeinsam die Plane von Skat herunter. Ein zerzauster Kopf erschien und das graue Strahlen seines Kriegersteins. Skat schüttelte frustriert den Kopf. »Ich hasse dieses Ding.«
»Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit«, feixte seine Schwester und entfernte die Plane mit einem Ruck von seinen Schultern.
Zusammen schafften sie es die Plane aufzustellen und hatten so einen notdürftigen Sonnenschutz, der sie zwar vor der direkten Sonne, aber nicht vor der Hitze schütze.
Sie setzten sich in den Schatten des improvisierten Daches und Baia rückte näher zu Fayn, als ihr lieb war. Sie wollte sich nicht mit der Kriegerin unterhalten. Sie konnte ihr nicht in die Augen sehen, denn sie wusste was Baia erwarten würde, wenn sie den Auftrag ihrer Mutter ausgeführt hatte.
Aber Baia, bekannt für ihr mangelndes Feingefühl, ignorierte Fayns griesgrämigen Gesichtsausdruck und schmiegte sich dicht an sie. »Ich hätte nie gedacht, dass mir eine Fee irgendwann mal etwas bedeuten könnte, aber du tust es.«
Fayn schluckte. Genau diese Art von Konversation, hatte sie vermeiden wollen.
Sie räusperte sich verlegen. »Danke. Ich hätte auch nie gedacht, wie sehr mir Diamantaner ans Herz wachsen können.«
Baia grinste. »Diamantaner vielleicht schon, aber wir? Wir gelten als schwierige Zeitgenossen. Jedenfalls nach Barrns Meinung.«
Ein aufrichtiges Lächeln glitzerte auf

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