Das Herz Von Elowia
brach sich auf der hellen Oberfläche des Steines. Da war nichts, rein gar nichts, was an die Kraft von Kolkans Juwel erinnerte.
»Barrn«, durchbrach die die Ruhe, die sie sich beide auferlegt hatten.
»Ja?«, kam es einsilbig zurück.
»Wie gut kennst du Kolkan. Ich meine wie gut kennst du seine Kraft?«
Er richtete sich überrascht auf und kniff seine Augen fragend zusammen. »Warum willst du das wissen?«
»Nur so.«
»Nur so?« Barrn sah sie argwöhnisch an.
»Ja.«
»Seit wann willst du nur so etwas wissen?«
»Barrn«, wies sie ihn ungeduldig zu Recht. »Es ist wichtig.«
»Wichtig für was?«
Sie seufzte. Er war nicht gewillt, ihr Auskunft zu geben, solange sie ihn nicht einweihte, also versuchte sie ihm zu erklären, was sich Seltsames in ihrem Körper abspielte.
»Es ist so«, begann sie vorsichtig. »Ich fühle Kolkans Kraft immer noch in mir. Da sind rote Fäden, die meinen Diamanten mit Energie speisen, aber mein Juwel selbst ist rein und ohne einen Schimmer von Rot.«
Barrn wurde leichenblass und aufgeregt tastete er nach ihrem Stein und hielt ihn sich vor seine Augen. »Warum«, murmelte er. »Warum tut er das?«
»Was tut er?«, wollte Lilith wissen und plötzlich fühlte sie sich wieder in die Position der Unwissenden gedrängt.
Doch anstatt seine neue Rolle ihr gegenüber auszukosten, antwortete er ihr sogleich: »Er hat einen Transfer erzwungen. Nur die mächtigsten Juwelen sind zu so etwas fähig, aber egal, wie stark sie sind, sie werden daran zugrunde gehen.«
»Mein Diamant wird sterben?«
»Nein«, gab er leise zurück. »Sein Stein.«
Sie entriss Barrn ihren Diamanten und fuhr ihn ruppig an: »Du redest in Rätseln, Mann.«
Er sah sie aus leeren Augen an und genauso tonlos erklärte er: »Er hat eine Verbindung zwischen seinem und deinem Stein errichtet. Er hat alle Barrieren geöffnet, sodass dein Diamant uneingeschränkt Energie aus seinem Diamanten saugen kann. Besteht eine solche Verbindung erst einmal, kann sie nie wieder getrennt werden. Sie endet unweigerlich mit dem Tod des Überträgerjuwels.«
Lilith runzelte ihre Stirn. »Kann er auch auf meinen Diamanten zugreifen? Ist es das, was er will, sich meiner Kräfte bemächtigen?«
»Nein. Die Verbindung ist einseitig. Deine Barrieren sind intakt, ansonsten hätte sein Stein schon die Chance genutzt und dir den letzten Funken Leben aus deinem Körper gerissen.«
»Aber dann ...«, setzte Lilith an.
»Ja«, unterbrach er sie. »Dann wird es sein Diamant sein, der sterben wird und er mit ihm.«
»Warum tut er das und wie ist so etwas möglich?«
»Warum er das tut, weiß ich nicht«, sagte Barrn und seine Stimme zitterte. »Aber er wird seine Gründe haben.«
Tränen schimmerten in seinen Augen. Lilith war nicht überrascht, ihn so zu sehen. Sie wusste, wie viel ihm sein Freund bedeutete. Sie war wirklich der Untergang des Prinzens. Sie brachte ihm den versprochenen Kummer und Schmerz. Barrn wischte sich über die Augen, und als er den Arm senkte, blickten sie zwei harte Augen an. »Wie so etwas möglich ist? Ein Krieger oder auch mächtiger Heiler kann den Zustand des Todes bei sich selbst erzeugen und seinen Tod simulieren, was dazu führt, dass die Barrieren, die seinen Stein sonst schützen, einbrechen und eine Verbindung zu einem anderen Stein hergestellt werden kann. Aber wie der Tod nicht rückgängig gemacht werden kann, so können die Barrieren auch nie wieder hergestellt werden. Der Diamant blutet unweigerlich aus.«
Liliths Finger glitten über ihren Diamanten. »Aber da ist kein Hauch von Rot. Nichts was auf eine Transfer-Verbindung hindeutet. Bist du dir sicher, Barrn?«
Barrn nickte. »Ja. So wie du es mir beschrieben hast, ist es eine solche Verbindung. Sie muss die Farbe deines Diamanten nicht beeinflussen, denn es ist ein passiver und kein aktiver Vorgang deines Diamanten. Er entzieht dem anderen Diamanten nicht seine Kraft, sondern er wird von dessen Energie überflutet.«
Lilith kam ein Stück näher zu Barrn und schmiegte ihren Körper an ihn. Sie tastete nach seiner Hand. Sie fühlte das Beben seines Körpers. »Kolkan ist ein guter Diamantaner. Ich will nicht, dass es so endet. Er ist doch dein Freund.«
Barrn schwieg und sie drückte sich noch fester an ihn. »Wenn es nur eine einzige Möglichkeit gibt, den Vorgang zu stoppen, dann sag sie mir. Ich will dem schwarzen Prinzen nicht noch mehr Qualen bereiten.«
»Dem schwarzen Prinzen, hm?«, sagte Barrn resigniert und entzog ihr seine Hand. »Ich bin also der schwarze
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