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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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Tod entronnen bist, ist so ein kleines und lächerliches Siegel, in der unbedeutenden schwarzgrauen Farbe, keine Herausforderung für deinen hervorragenden und äußerst stabilen Gesundheitszustand?«
Sie war verdutzt. Sie hatte ihn noch nie mit so vielen Adjektiven reden gehört.
Seine Tonlage war genauso säuerlich, wie sein Gesichtsausdruck. Seine Mundwinkel waren nach unten gezogen und seine Finger trommelten auf dem harten Wagenbogen.
Gefährlich liebenswürdig blinzelte er sie an, als er sie fragend anlächelte, da sie ihm nicht sofort antworte, was aber nur daran lag, dass sie immer noch über seine reiche Wortwahl staunte.
Sie kicherte.
Seine Augen glühten und der unbeherrschte Krieger in ihm kam zum Vorschein. »Was gibt es da zu lachen? Hast du nicht begriffen, in welcher Situation wir uns befinden?«
Sein errötetes Gesicht war nur eine Handbreit von dem Ihrigen entfernt. Sie sah auf seinen Mund, der so verlockend nah an ihren Lippen war und so wunderschön bebte, während er sprach. Sie blickte zu ihm auf, stellte sich auf ihre Zehnspitzen und küsste ihn. Sein Wortschwall versiegte und sie genoss die unheimliche Stille, während sich ihre Lippen aufeinanderdrückten. Doch er ließ sie nicht lange gewähren. Unwirsch löste er sich von ihren Lippen und stieß sie von sich fort. »Ich verlange von dir nicht, dass du dich weinend zusammen kauerst und deinem Schicksal haderst, aber ich verlange von dir ein wenig Vernunft und wäre froh, wenn du davon etwas aufbringen könntest.«
»Ich bin vernünftig«, erwiderte sie ihm gekränkt.
»Davon sehe ich nichts«, konterte er gereizt und tippte sich an seine Stirn. »Ganz im Gegenteil. Ich hab das Gefühl, du willst mich provozieren und dabei scheint dir jedes Mittel recht.«
»Gar nicht wahr«, sagte sie wie ein kleines Mädchen. Es fehlte nur noch, dass sie mit ihren Füßen auf den Boden stampfte.
»Und was wolltest du dann mit deiner Aktion bezwecken?«, brummte er. »Außer mich um den Verstand zu bringen?«
»Was für eine Aktion?«, hakte sie dümmlich nach und wusste genau, wie sehr ihn diese Frage wieder in Rage bringen würde. Aber er hatte recht, sie wollte ihn um jeden Preis provozieren und sie wusste nicht einmal warum. Tief in ihrem Inneren war sie einfach wütend auf ihn. Unglaublich wütend. Sie war wütend darauf ihn zu lieben.
»Du willst es wirklich darauf anlegen, oder?«, presste er hervor und seine Hautfarbe wechselt von einem leichten Rose zu einem bedrohlichen Dunkelrot.
»Ich weiß nicht was du meinst«, erwiderte sie ihm schnippisch und drehte sich energisch um.
»Dann werde ich dir erklären was ich meine«, brüllte er durch den ganzen Wagen. Sie zuckte erschrocken zusammen. Sie wollte entrüstet zum Gegenschlag ausholen, doch Barrn war eine Spur schneller und schrie weiter: »Ich meine dein unvernünftiges und nicht nachvollziehbares Verhalten, das du an den Tag legst, seit wir auf Titan gestoßen sind. Seit dem verhältst du dich wie ein Berserker ohne Verstand. Du bist völlig irrational und dumm.« Er holte tief Luft. »Du denkst, du könntest alles alleine bewältigen, aber so ist das nicht.« Und leise wiederholte er: »Aber so ist das nicht.«
Sie wandte sich wieder zu ihm hin. Er stand vor ihr, all seine Wut war verraucht und nur noch seine Hände zitterten. Er sah sie beinahe flehentlich an. »Verstehst du es denn nicht? Du bist nicht alleine, also tue bitte nicht so, als wärst du es. Das kränkt und verletzt mich.«
Sie schwiegen beide lange, bevor Lilith sich verlegen räusperte: »Es tut mir leid, Barrn, ich wollte dich nicht dafür bestrafen, aber die Wahrheit ist, ich bin alleine.«
»Dann sind wir beide alleine«, sagte er traurig und setzte sich ohne einen weiteren Kommentar auf den Wagenboden.
Sie streckte ihre Hand nach ihm aus, zog sie dann aber wieder zurück und setzte sich still neben ihn.
Er vermied es sie anzusehen, sondern starrte nur auf den Boden und verschränkte seine Finger ineinander.
Sie lehnte ihren Kopf gegen die Wand und richtete ihren Blick gegen die andere Seite ihres Gefängnisses. Sie fühlte eine Kraft in sich wachsen, die sie vorher noch nie verspürt hatte. Ein rotes Licht fraß sich durch ihre Adern und brachte ihr Emotionen zum Kochen. Es fühlte sich wie ein heißer Lavastrom an, der durch ihren Körper zirkulierte und ihren erschöpften Zellen neue Energie schenkte. Sie riskierte einen weiteren Blick auf ihr Juwel, welches unverändert auf ihrem Dekolleté ruhte. Nicht ein Hauch von Rot

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