Das Herz Von Elowia
schrie Skat Fayn fast an und seine Füße traten ungeduldig von einer Stelle auf die andere.
»Außer, die Prophezeiung erfüllt sich, dann wird Baia überleben. Wenn die Prophezeiung eintritt und alle Juwelen von Elowia getilgt werden, dann wird es für sie eine Zukunft geben. Denn ohne Diamant ist das Dämonenblut in ihrem Körper harmlos.«
Skat merkte nicht einmal die Pranke des Dämons, die sich um seine Hüfte legte, um ihm Halt zu geben.
»Was ist das für eine schreckliche Fügung des Schicksals? Wenn die Prophezeiung eintritt, verliere ich Barrn, dem ich ewige Treue schwor, tritt sie nicht ein, verliere ich meine kleine Schwester. Elowia macht sich über mich lustig.«
Dorn leckte sich über seine Lippen und suchte nach den richtigen Worten, die ihm aber nicht einfallen wollten und so blieb er einfach nur regungslos neben dem Krieger stehen.
Skat sackte in sich zusammen, nur noch gehalten von Dorns Armen.
»Sie ist meine kleine, hilflose Schwester. Es muss doch möglich sein, sie retten zu können. Fayn so tu doch was!«
Fayn blickte betreten zur Seite. »Ich kann nichts für sie tun. Ich kann nur ihre äußeren Wunden heilen.«
»Grausame Welt, grausame Elowia«, murmelte Skat und befreite sich wie in Trance aus Dorns Griff. Entschlossen ging er auf Fayn zu. »Wir dürfen es ihr nicht sagen.«
Erschrocken schüttelte Dorn seinen Kopf und die Fee legte betrübt ihre Hand auf ihre Wange.
Sie wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. »Baia hat ein Recht es zu erfahren, Skat. Außerdem wird sie es merken, denn sie wird schwächer und schwächer werden.«
Skat wischte Fayns Worte mit einer knappen Geste einfach fort. »Nein, ihr habt mich falsch verstanden. Sobald sie erfahren würde, dass ich nur die Wahl zwischen ihrem oder Barrns Leben habe, würde sie sich umbringen, nur um mir die Qual der Wahl zu ersparen.«
Fayns Juwel funkelte dunkelrot auf. »Und das gibt dir das Recht über ihr Schicksal entscheiden zu dürfen? Wenn das ihr Wille ist, musst du es akzeptieren. Du darfst ihr nicht die Entscheidung vorenthalten.«
»Es ist mir egal, was du sagst Fayn. Ihr werdet schweigen oder unsere gemeinsame Reise wird hier ihr ein Ende haben.«
Die Pupillen der Fee wurden zu schmalen Schlitzen. »Ich kann das Schicksal nicht beeinflussen, ich kann nicht behaupten, zu wissen, wie es mit Elowia weitergeht, wenn die Prophezeiung eintritt oder wenn sie ausbleibt, aber ich weiß nur, dass du einen großen Fehler begehst, Skat.«
Dorn schwieg währenddessen und musterte den Krieger mit einem seltsamen Ausdruck. Schließlich sagte er zu Skat gewandt: »Ich kann dich verstehen, Diamantaner. Ich habe selbst lange versucht die Meinigen zu beschützen, indem ich ihnen vieles verschwiegen habe, aber am Ende hat es sich bitter gerächt.«
Skat schüttelte energisch seinen Kopf. »Kein Wort zu ihr.«
Fayn und Dorn seufzten gleichzeitig auf, nickten aber stillschweigend. Damit schien sich Skat zufriedenzugeben, denn er wandte sich ab. »Ich werde draußen wache halten, mir ist nicht nach schlafen zumute.«
Dorn fühlte sich miserabel. Kaum tötete er einen Diamantaner, war es genau einer von denen, die er mochte. Die Fee griff nach seiner Hand, sie musste seinen Zwiespalt gespürt haben, denn sie wisperte: »Man kann sie schon gern haben. Nicht wahr? Aber wir sollten trotzdem versuchen, etwas zu schlafen. Morgen werden wir unsere Kräfte brauchen.«
Dorn nickte zustimmend und legte sich wie die Fee auf den harten Boden. Während die Fee nach wenigen Augenblicken ruhig dalag, wälzte sich Dorn schlaflos im Sand. Er fand keine angenehme Position. Nach etlichen, vergeblichen Versuchen, richtete er sich wieder auf und schlich sich auf leisen Sohlen, soweit das für einen Dämon möglich war, zu Baia.
Ihr Arm verheilte recht rasch. Der größte Teil ihrer Haut war schon vernarbt und nur noch die dunklen Ränder ließen auf eine schlimme Brandwunde schließen.
Ihr sommersprossiges Gesicht und die spitze Nase zuckten im Schlaf, als er mit seinen Fingernägeln über ihr weiches Haar strich. Ihr Haarband hatte sich gelöst und ihre Haare standen widerspenstig von ihrem Kopf ab.
»Gegen euch Geschöpfe sollen wir Krieg führen? Ihr seid doch nichts anderes als schutzlose und schwache Wesen«, redete er leise mit sich selbst, um die anderen nicht zu stören.
Ihre Lider flatterten und sie stöhnte auf.
Der Dämon schlug die Beine übereinander und legte seine Hand behutsam auf ihr Juwel. Der Stein flimmerte dunkelblau auf und er
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