Das Herz Von Elowia
Schwester. Sie ist ein Wildfang. Jeder ist bis jetzt an ihr verzweifelt. Weder ich noch Barrn haben sie je zu Vernunft bringen können.«
Dorn sah die schlafende Baia lange an. »Dann hat sie nun ihren Meister gefunden. Dämonenfeuer treibt jedem den Unfug aus.«
Dann wandte er sich der Fee zu. »Kannst du ihre Wunde heilen?«
Die Fee nickte. »Ja, die Brandwunden von Dämonenfeuer unterscheiden sich zwar von normalen Verbrennungen, aber ich werde sie soweit heilen können, dass sie sich morgen wieder mit der ganzen Welt anlegen kann.«
»Schöne Aussichten«, seufzte Dorn und schlug Skat anerkennend auf den Rücken. »Mein Glückwunsch zu so einer Schwester. Dagegen ist meine Frau ein wahres Lamm und das will schon was heißen. Wie du das bis jetzt überstanden hast, ist mir ein Rätsel, aber meinen Respekt hast du.«
Skat deckte Baia zu. »Sie bringt sich ständig in Schwierigkeiten und ich kann nichts dagegen tun, das letzte Mal haben wir sie von einem Sklavenmarkt gefischt, weil sie sich in den Kopf gesetzt hatte, als Spion arbeiten zu wollen.«
Dorn kniete sich zu der Schlafenden und lachte leise: »Genauso wirkt sie auch, wie ein wildes Kind, ungestüm und aufbrausend, und dabei immer unbedarft.«
Dorn berührte Baias Wange und seine Aufmerksamkeit blieb an dem dunkelblauen Juwel hängen. »Ein Kriegerstein. Zum Töten geboren, nicht wahr?«
»Ja. Aber der Nachthimmel ist ihr Geburtsjuwel. Sie ist keine kaltblütige Mörderin, auch wenn sie gerne so tut. Ich frage mich oft, ob ich nicht besser daran getan hätte, sie von alldem fernzuhalten.«
»Fernhalten?«, hakte Dorn rau nach. »Wie willst du sie von etwas fernhalten, was ganz Elowia bestimmt?«
Skat zuckte ratlos mit seinen Schultern und Dorn öffnete seine Hände zu einer leeren Geste.
»Die Luft schmeckt nach Krieg«, sagte Skat unvermittelt und zeigte auf Dorn. »Und es wird ein Kampf zwischen den Völkern Elowias werden, habe ich recht?«
Dorn deutete nur ein schwaches Nicken an. »Ja.«
Skat stand auf und ging zum Eingang der Höhle, um frische Luft zu schnappen. »Dorn ich hoffe, dass wir uns nie als Feinde gegenüberstehen werden.«
»Ich auch, Krieger«, gab Dorn zurück und setzte sich neben Fayn, die sich um Baias Verletzungen kümmerte.
Fayn sah sich eilig um, ob Skat auch außerhalb ihrer Hörweite war, dann knirschte sie leise: »Dorn, du hast die wahren Konsequenzen verschwiegen, die auftreten, wenn ein Diamantaner mit Dämonenblut in Berührung kommt. Du musst es Skat sagen.«
»Muss er das wirklich jetzt wissen? Hat er nicht schon genug Sorgen, meine Schöne?«
Fayn senkte ihren Kopf, um die Wunden in dem sachten Feuerschein besser begutachten zu können. »Nein, aber irgendwann musst du es ihm sagen.«
»Was hätte ich tun sollen, sie etwa sterben lassen?«, zischte Dorn, der sich von Fayn ungerecht behandelt fühlte.
»Schon gut.« Fayn hob beschwichtigend ihre Hände und schielte auf Skat, um sich zu vergewissern, dass der Krieger nichts von ihrer Unterhaltung mitbekam. »Aber du kannst ihm nicht verheimlichen, dass die Tage seiner Schwester gezählt sind.«
»Ich weiß«, antwortete er ihr traurig. »Aber mir blieb nur die Wahl sie verbrennen oder langsam sterben zu lassen. Ich habe mich für die zweite, wenn auch nicht bessere, Alternative entschieden.«
Fayn legte eine rote Schicht über die Brandwunde und unter ihren Fingern schlossen sich erste kleine Bandblasen. »Meine, arme, kleine Diamantanerin«, murmelte Fayn und strich über Baias versenkten Arm.
»Was flüstert ihr?«, tönte es misstrauisch hinter ihnen. Skat war näher gekommen. »Was habt ihr gesagt?«
Fayn hob ihren Kopf und starrte Dorn auffordernd an, doch jener schwieg. Als er auch nicht auf ihr forderndes Nicken reagierte, ließ Fayn ihre Schultern sinken und legte ihre Finger auf Baias Arm ab. »Skat. Dorn möchte dir etwas sagen.«
Dorn starrte die Fee finster an. Er wollte sicherlich nichts sagen.
»Was will er mir sagen?« Skats war die Anspannung förmlich ins Gesicht geschrieben.
Dorn holte tief Luft, bevor er mit belegter Stimme erklärte: »Dämonenblut zerstört Diamanten. Nicht nur im Reich der Dämonen sterben Diamanten, auch wenn das Blut eines Dämons in den Körper eines Diamantaners gelangt.
Skat schwankte. Seine Stimme klang dumpf, als er mit bebenden Brustkorb nach Luft rang. »Sie ... sie ... wird ... « Das letzte Wort brachte er nur unter großer Anstrengung über seine Lippen. »Sterben?«
»Ja«, sagte Fayn betrübt. »Außer ...«
»Außer?«,
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