Das Herz Von Elowia
richtete.
Barrn fixierte seinen Gegner abfällig und mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen machte er einen Schritt vorwärts und wie erwartet hatte, zuckte der Wächter zurück und hielt sein Schwert unsicher in der Hand.
»Ich sehe schon mein Vater ist nachlässig mit der Auswahl seiner Leute geworden.«
»Herr«, flehte der Wächter.
Barrn trat noch einen Schritt näher auf den ängstlichen Mann zu. »Es tut mir leid«, raunte er, dann machte er einen Satz nach vorne und wirbelte sein Schwert herum und schlug dem Mann die Waffe aus der Hand. Dann stieß er zu.
Mit aufgerissenen Augen starrte der Mann ihn ungläubig an, während er an der Wand entlang rutschte und die Hand auf die klaffende Wunde presste.
Langsam drehte sich Barrn um und taxierte den Torwart, der seinen Stein kampfbereit vor sich hielt.
»Wieso tut ihr das?«, schrie ihn der Mann fast verzweifelt an.
»Ich tue das, was man von mir erwartet.«
»Was habe ich getan?«, schluchzte der Mann.
»Nichts.« Er sah den Wächter mitleidig an. »Ihr seid einfach nur zur falschen Zeit dem schwarzen Prinzen begegnet.«
Gerade als er sein Schwert erheben wollte, hörte Barrn ein Keuchen, was aus der Richtung der offenen Türe kam. Verwundert, aber ohne den Mann aus den Augen zu lassen, drehte er sich um. Im Türrahmen stand Baia, die Haare zerzaust, die Wangen vom Laufen gerötet, stützte sie sich erschöpft an der Wand ab und schnaufte: »Barrn. Töte ihn nicht.«
»Narrp«, verbesserte er sie und wandte sich wieder dem Mann zu.
»Ich heiße jetzt wieder Narrp.« Er stieß dem Mann seine Waffe in den Leib. Der Wächter fiel mit einem dumpfen Knall auf den schmutzigen Fußboden. Blut sickerte auf die Planken. Er hielt immer noch völlig überrascht seinen Kampfstein umklammert.
Baias Augen weiteten sich und sie machte einen Schritt zurück. »Hast du vergessen, wer unser Feind ist? Das ist die verfluchte Rev. Die sollten wir töten, nicht unsere eigenen Männer.«
Barrn ging in die Knie und wischte sein Schwert mit Ekel an dem Mantel des toten Wächters ab, dann richtete er seinen Blick auf Baia. »Darf ich dich erinnern, dass du gerade noch von deinen Leuten in den Kerker gesperrt wurdest. Ganz zu schweigen von dem, was sie Fayn angetan haben?«
»Fayn ist ja auch eine Fee«, platze es aus Baia heraus, doch kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen, da machte sie auch schon ein betroffenes Gesicht.
»Barrn, ich«, stotterte sie.
Barrn erhob sich und sprach ruhig: »So denkst du also.«
Er steckte das Schwert zurück in die Hülle, und als er auf Baia zu trat, zuckte sie ängstlich zusammen, doch er schob sie nur wortlos zur Seite und trat ins Freie hinaus.
»Ich habe einen Auftrag für dich, Baia.«
Sie erwiderte seinen harten Blick und er bemerkte, wie sie versuchte, in seinem Ausdruck herauslesen zu können, was er wollte.
»Ja?«
»Bring Fayn in Sicherheit und dann begib dich mit Skat nach Iben. Ich werde sobald ich kann nachkommen.«
Er reichte ihr ein paar Dokumente und einen Beutel voller Goldstücke. »Hier, damit solltet ihr die Burg unbehelligt verlassen und einen Heiler bezahlen können.«
Sie sah ihn mit großen Augen an. Ihre Finger krallten sich hilflos in den blauen Samt des Geldbeutels. »Es ist wegen dem Mädchen, oder? Nur deswegen tust du das alles.«
Barrn nickte. »Wirst du mir trotzdem helfen?«
Er blickte in zornige Augen, dennoch nickte die Kriegerin. »Du bist und bleibst ein verdammter Idiot, weißt du das?« fauchte sie.
»Und du eine Wildkatze«, erwiderte er in einem tadelnden Tonfall.
Sie senkte den Kopf und starrte angestrengt auf ihre Schuhspitzen, die vom Blut des toten Torwächters befleckt waren. »Du wirst nicht mitkommen, oder?«
»Nein, ich muss Hanak im Auge behalten. Wenn die Zeit kommt, werde ich in Iben sein.«
»Was ist mit dem Mädchen?«, wollte Baia wissen. »Dass du dafür alles aufgibst?«
Ein Schatten huschte über Barrns Gesicht. »Die Vergangenheit eint und die Zukunft entzweit uns.«
»Wie meinst du das?«, fragte Baia verwirrt, die anscheinend kein einziges Wort, davon verstanden hatte.
Er lächelte und seine Hand umfasste ihr Kinn und er zog es sanft hoch. »Baia. Meine kleine Wildkatze. Pass gut auf dich auf.«
In ihren Augen schimmerte eine unerbittliche Sehnsucht, als er sich zu ihr beugte und ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn hauchte, dann drehte er sich um und ging eiligen Schrittes die Treppe hinab.
Baia wischte sich über ihre Augen und hielt ihren Diamanten so fest in ihrer Hand, dass sich
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