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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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verrieten Unmut und etwas, was Barrn oft gesehen hatte - Abscheu-.
»Ich soll zwei wehrlose Wachen töten?«
»Sie hätten dich auch nicht verschont«, fauchte Barrn gereizt. Er hatte jetzt keine Lust mit seinem Diener zu diskutieren. Er wusste selbst, dass er sich auf der untersten Stufe von Moral und Anstand befand, aber ein Vorteil am Sucher-Dasein war es, kein Ehrgefühl gegenüber dem Leben haben zu müssen. Und jetzt war er ein Sucher und die Männer würden sterben. Basta.
Skat zuckte mit den Schultern und deutete an, dass er zwar nicht einverstanden war, aber es tun würde.
Barrn trat zuerst ins Freie hinaus. Einer der Wachen hob seinen Arm zum freundlichen Gruß und Barrn schenkte ihm im Gegenzug ein warmes Lächeln, bevor er sein Schwert im Leib des Mannes versenkte. Angewidert zog er sein Schwert aus dem sterbenden Körper heraus und sah erwartungsvoll zu Skat hin, der dem anderen Wachmann die Kehle durchtrennt hatte und jetzt wartend vor ihm stand.
Gemeinsam schleiften sie die Männer in das Innere des Gefängnisses und eilten dann die Stufen in die zweite Etage hoch.
Sie hetzten durch die Gänge, sahen in die Zellen hinein und fanden schließlich im vorletzten Raum eine Frau, die Baia ähnlich sah. Barrns Augen konnten in der Dunkelheit des Kerkers nur das Leuchten eines Nachthimmelsteins erkennen.
Er schloss schnell die Tür auf, aber anstatt einer herzlichen Umarmung, wurde er von der Kriegerin angesprungen und zu Boden gerissen. Völlig überrumpelt von der Attacke lag er auf dem Boden und starrte in hasserfüllte Augen. In Baias Hand blitze ein faustgroßer Mauerstein hervor, den sie wohl aus der Gefängnismauer entfernt hatte. Ihre blutigen und abgebrochenen Fingernägel sprachen dafür, dass sie den Stein regelrecht herausgekratzt haben musste.
»Ich bring dich um, du Schwein!«, brüllte sie heiser.
Bevor ihre Faust jedoch auf Barrns Kopf niedersausen konnte, wurde Baia von einer starken Männerhand nach oben und - zu Barrns Erleichterung - von ihm weg gezerrt.
Skat hielt seine Schwester in der Luft und schüttelte sie. »Baia? Baia!«, rief er aufgebracht, bemüht sie wieder zur Vernunft zu bringen. Seine Worte schienen Wirkung zu zeigen, denn ihr Widerstand erstarb und ihre Hand, die den Stein fest umklammert hielt, erschlaffte.
»Skat?« Sie verrenkte ihren Hals nach ihrem Bruder. Als sie ihn erkannte, öffnete sie ihre Faust und ließ den Stein fallen. »Skat!«
Barrn rappelte sich mühsam wieder auf und Baias Augen irrten beschämt zu seinen Schrammen hin, die er sich beim Sturz zugezogen hatte. »Oh, bei den sieben Schwertern, du bist es wirklich Barrn. Ich hatte dich für einen Wächter gehalten.«
Barrn rieb sich seine schmerzende Schulter und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich hätte vorsichtiger sein sollen, schließlich kenne ich dich ja gut genug. Meine Schuld also. Und weil ich dich so gut kenne, habe ich dir auch was mitgebracht.« Er griff in seinen Rucksack und holte ein kleines Schwert heraus. Es war nicht das Kaliber, was Baia sonst zu tragen pflegte, aber es würde seinen Zweck erfüllen, bis sie sich irgendwo bessere Waffen besorgen konnten.
Der Kriegerin schien es egal zu sein, wie groß oder klein die Waffe war. Mit einem freudigen Aufschrei, als hätte er ihr ein Schmuckstück und keine schäbige Waffe überreicht, nahm sie es entgegen. »Endlich habe ich wieder eine Waffe«, seufzte sie entzückt. »Ich hatte mich schon total wehrlos und nackt gefühlt. Danke Barrn.«
Als sich Baias Hände um den Schwertgriff schmiegten, fielen Barrn die tiefen Wunden auf, die sich blutrot auf ihrer gebräunten Haut abzeichneten. Aber Barrn konnte sich jetzt keine Gedanken darum machen. Erst mussten sie noch Fayn und Azra finden. Er hastete zur letzten Zelle, aber zu seiner großen Enttäuschung war sie leer. Ratlos kam er wieder zu dem Geschwisterpaar zurück. »Wo ist Fayn? Weißt du es, Baia?«
Die Kriegerin schüttelte den Kopf. »Nein, ich hab nur gehört, wie die Wächter über sie gescherzt haben.«
»Gescherzt?«, wollte Barrn alarmiert wissen. »Über was haben sie gescherzt?«
Baia schlug die Augenlider nieder. »Na du weißt schon.«
»Was weiß ich?« Barrn wurde unnatürlich heiß und er hatte das Gefühl, gleich zu zerfließen.
»Wie viel Spaß sie mit ihr hatten«, flüsterte Baia zaghaft und versuchte dabei, nicht in Barrns Gesicht sehen zu müssen.
Obwohl er auf Baias Antwort vorbereitet gewesen war, schließlich kannte er die Zustände im Gefängnis genau, begann er

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