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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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ihm die Luft zu atmen und die Hitze erschien ihm plötzlich unerträglich.
Hanak räusperte sich und fing an zu erklären: »Persuar duldet keine Gnade gegenüber dem Feind, auch wenn es sich hierbei um Kinder handelt. Ich habe nur nach dem Gesetz gehandelt.«
Barrn wurde schwindlig und er tastete blindlings nach einem der Kenjas, um sich abzustützen.
»Du hast meinen Befehl missachtet?«, wisperte er und seine Stimme überschlug sich. »Du hast wehrlose und unschuldige Kinder töten lassen?!«
Hanak sah ihn erstaunt und missbilligend zugleich an. »So will es Persuars Gesetz.«
»Ich bin Persuars Gesetz!«, schrie Barrn so laut, dass sich alle umstehenden Sucher umdrehten und die Szene aufmerksam verfolgten. »Ich gebe die Befehle und niemand sonst. Jeder der noch einmal meine Befehle missachtet, wird zur Rechenschaft gezogen werden. Ist das klar?«
Hanaks Gesicht war wie versteinert, als er spröde antwortete: »Ich habe es verstanden, Prinz.«
Barrn drehte sich zu den übrigen Suchern um, die ihn anstarrten als sei er völlig verrückt geworden. »Habt ihr mich auch verstanden?«
Ein Murren ging durch die Reihen und hätte Hanak nicht unmerklich eine abwehrende Handbewegung gemacht, wäre es wohl zu einer offenen Meuterei gekommen.
Sie waren Jäger. Ausgehungerte Jäger, dachte Barrn verdrießlich.
Ihm war schlecht, unglaublich schlecht. Nur mit Mühe und mit zitternden Händen schaffte er es in den Sattel seines Kenjas.
»Hanak«, flüsterte er und er schmeckte bittere Galle in seinem Mund. »Wie konntest du nur Kinder töten lassen?«
»Wir sind im Krieg, Anführer. Der Krieg macht vor niemandem halt, weder vor unseren noch vor deren Kindern.«
Barrn sank mutlos auf seinem Kenja zusammen. Die Bestien des Krieges hatten ihre Zähne gezeigt.

Mein Fürst, dein Krieg

Dorn legte seine schwere Panzerrüstung an und hielt den Dornenhelm in seinen Händen. Andächtig stülpte er den Helm über seinen Kopf. Er passte immer noch wie angegossen.
Er trat einen Schritt vom Spiegel zurück und musterte sich, wie er in voller Kampfmontur da stand. Er sah aus wie ein grausamer Krieger, dennoch fühlte er sich unwohl.
Seit er Harukan getroffen hatte, dachte er anders über die Diamantaner. Unter ihnen gab es anscheinend auch mitfühlende und liebevolle Steinträger oder warum sonst, hätte der Junge Senna retten sollen, wenn nicht aus Mitgefühl? Oder war es wegen dieser Lilith, die der junge Diamantaner erwähnt hatte, weswegen er Sympathie gegenüber Senna empfand? Aber warum gab es noch so ein Mädchen wie Senna und woher kam sie? Wer war ihre Mutter oder ihr Vater, wenn sie doch eine halbe Dämonin war?
Der Dämon seufzte tief auf, denn ihm fehlten die Antworten auf seine Fragen. So warf er einen letzten Blick in den Spiegel und vergewisserte sich, dass seine Rüstung korrekt saß, bevor er hinaus auf den Balkon, zu seinem Volk, trat.
Ein Rauschen aus Hunderten von Stimmen schlug ihm wie ein dröhnendes Gewitter entgegen. Feuerbälle knallten in einem grellen Funkenregen gegen die Steinmauern der Brüstung. »Dorn, Dorn, Dorn«, brüllten die Männer und grelle Flammen schossen empor. Die Luft brodelte und kochte. Ganz an der Spitze saß Feldar auf seinem Tier Nebel, einem grauen Tier, dass sich wie eine Nebelschwade unter seinen Beinen schlängelte und giftig auf wieherte, als Feldar es zur Ruhe zwang.
Feldar hob seinen Kopf und die unverwechselbaren goldenen Augen blitzen aus den dunklen Schlitzen des Schlachthelms hervor. Er reckte sein Schwert zum stummen Gruß empor.
Eine kleine Fledermaus zischte an Dorns Ohr vorbei und zwitscherte ihm zu: »Der neue Regent, sieh hin. Sieh hin. Sieh hin.«
Dorn rieb sich mit seiner Hand über die Stirn. Er hatte furchtbare Kopfschmerzen. Mit einem wohlwollenden Nicken verabschiedete er sich wieder und ging zurück sein Zimmer rein.
Von draußen schollen immer noch die Rufe seines Namens herein.
Bald würde der Kriegsrat bei ihm eintreffen, er musste sich vorbereiten.
»Dorn«, erklang urplötzlich eine Stimme hinter ihm und er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer sich da in sein Gemach geschlichen hatte. Der Duft von Honig und Lilien erfüllte seine Nase.
»Alrruna.« Er drehte sich wie betäubt um. »Was tust du hier?«
Die Fee hielt ihre zarte Hand vor ihren kleinen Knospenmund und kicherte: »Dich besuchen, was denn sonst?«
Die Rüstung auf seinen Schultern wog noch schwerer, als er sich mühsam aus dem Sessel hievte. Und mit jedem Schritt, den er auf die Fee zumachte,

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