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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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hat sich Titan nur dabei gedacht?«
Lilith runzelte ihre Stirn. Antara hatte Recht, Jolans Vater hatte eine schlechte Wahl getroffen. Sie sah zu Titan hin, wie er abwesend und ein wenig desinteressiert hinter seinem Sohn stand. Sie berührte ihr Juwel. Es knisterte leise.
Antara stupste sie an. »Was glaubst du, warum er es getan hat?«
Lilith schwieg eine Weile, bis sie antwortete: »Entweder ihm liegt nichts an seinem Sohn oder er hat hier etwas Besseres zu tun, was niemand wissen soll.«
Antara machte ein betroffenes Gesicht. »Das sind beides keine schönen Vermutungen.« Sie schüttelte sich und krauste ihre Nase.
Lilith sagte nichts mehr.
Jolan blies in sein Jagdhorn und versuchte eine gewisse Ordnung in die Scharen von Krieger zu bringen. Schließlich hatte er sie soweit sortiert und befehligt, dass sie in geordneten Grüppchen vor ihm standen. Lilith und seine Verlobte teilte er in seine Gruppe ein. Mit erhitztem Gesicht ritt er auf sie zu und winkte Lilith. »Wir reiten zu dem Dorf, das die Sucher überfallen haben sollen. Die anderen werden versuchen, die anderen Dörfer zu warnen und notfalls zu beschützen, falls wieder Sucher auftauchen sollten.«
Lilith war es gleichgültig so lange sie nicht von Antara getrennt wurde.
Ihr Trupp setzte sich schwerfällig in Bewegung. Einige der Krieger versuchten noch, mit Jolan über die Einteilung zu feilschen, doch er blieb hart.
Sie ritten aus dem Tunnel in die Wüste und in die Ungewissheit hinein.
Jolan deutete in eine Himmelsrichtung und erklärte: »Das Dorf liegt einen Tagesritt von uns entfernt. Es ist nicht gut, dass die Sucher unserem Versteck schon so nahe gekommen sind. Was sie wohl in diese Gegend getrieben hat?«
»Vielleicht nach Iben?«, sagte Lilith unbedacht und erntete einen entgeisterten Blick von Jolan. »Wie kommst du denn darauf?«, wollte er wissen. »Weißt du etwas, was ich wissen sollte?«
Lilith schüttelte den Kopf und bereute ihre Aussage, die sie so unbekümmert gemacht hatte, sofort. »War nur so ein Gedanke, weil Iben hier in der Nähe liegt.«
Jolan kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Iben. Aber warum nach Iben? Was können sie schon in Iben wollen?«
Lilith wusste genau, was sie in Iben wollten, doch sie dachte nicht daran Jolan zu erzählen, dass Hanak sie wohl genau dort vermutete. Nur widerwillig rief sie sich das hasserfüllte Gesicht des Suchers vor Augen, wie er sein fahles Juwel an sich gepresst hatte, an dessen schlechtem Zustand sie schuld war.
Ihre Gedanken glitten ab und sie dachte mit einem beklemmenden Gefühl an Harukan und an Fayn. Sie hoffte, nein sie betete inständig, dass die Beiden noch am Leben waren.
Antara war es, die sie wieder in die Realität holte. »Du machst ein Gesicht, als hätten wir den Krieg schon verloren, Schätzchen.«
Lilith sah auf. »Verlieren wir nicht alle dabei?«
Antara lächelte gequält. »Ja. So sieht es aus, aber willst du dich denn nicht, gegen die Ungerechtigkeit zu Wehr setzten? Willst du, Persuar feige gewähren lassen, nur damit du weiter in deiner heilen Welt leben kannst?«
»Meine Welt war nie heil, hast du's schon vergessen? Ich bin ein Mischblut«, knurrte Lilith verletzt. Sie fühlte sich von ihrer Freundin angegriffen. Antara schob schmollend ihre Unterlippe vor und Lilith sah angestrengt in die andere Richtung.
Sie erreichten das Dorf gegen Abend. Die Sonnenstrahlen erhellten die Ebene nur noch schemenhaft und der Dunst der bevorstehenden Nacht legte sich über die verlassenen Häuser.
Es herrschte eine geisterhafte Stille. Tote Männer und Frauen lagen erschlagen in ihrem eignen Blut. Kisten lagen umgestürzt und zerschmettert auf dem sandigen Boden.
Lilith ritt mit den anderen Kriegern schweigend durch das Dorf, das einem Gemetzel glich. Jolan war der Erste, der Worte fand: »Das waren wehrlose Dorfbewohner, die sie hier getötet haben. Was sind das nur für feige Bastarde?«
Er hielt sein Kenja an und stieg ab, die übrigen Krieger taten es ihm gleich. Lilith glitt ebenfalls von dem Rücken ihres Tieres.
Sie vermied es, die toten Dörfler direkt anzusehen. Mit ihren aufgerissenen Augen und den farblosen Diamanten sahen sie aus wie Wachspuppen.
»Sucht nach Überlebenden oder nach Anhaltspunkten, wohin die Sucher geritten sein könnten«, befahl Jolan, während er durch die Gassen lief.
Lilith und Antara waren gerade dabei, eine Hütte zu inspizieren, als ein lautes Brüllen erscholl. Sie schreckten hoch und eilten zu der Menge, die sich vor einem Lagerschuppen

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