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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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an und feuerte. Fünf Schüsse, fünf Kugeln. Alle verfehlten ihr Ziel.
    Ich raste in den Mann hinein und fiel. Mein Revolver schlitterte davon. Die Schüsse ringsum hatten aufgehört, weil alle zu sehr fürchteten, sie könnten ihren Boss treffen. Ich rollte mich auf ihn und rammte ihm eine Faust in die Kehle. Plötzlich verspürte ich Schmerz und erkannte, dass er mir ein Messer in die Schulter gestoßen hatte. Ich schlug es beiseite und drosch erneut auf ihn ein.
    Ein Wachmann packte mich an den Schultern. Ich schüttelte ihn ab, allerdings kroch Sloane dabei unter mir hervor. Ich packte sein Bein, dann krachte der Stahlkolben eines Kurzgewehrs gegen meinen Kopf. Als Nächstes bekam ich mit, dass sich mein Gesicht auf dem regennassen Stein befand. Sloane rappelte sich auf und drehte sich mir zu.
    »Sie haben keine Geduld, Jacob«, sagte er. »Das ist Ihr Fehler. Keine Geduld und …«
    Ich sprang auf ihn zu. Einer der Wachmänner schrie auf und versuchte, mich abzufangen. Zusammen prallten wir gegen Sloane. Zu dritt schlitterten wir den Hügel hinab. Unsere Arme und Beine schlugen gegen den Fels, unsere Finger wurden aufgerissen, als wir an dem alten Stein nach Halt suchten. Es endete mit meinen Armen um den Wachmann und meinen Fingern um Sloanes Kehle. Der Ordnungshüter versuchte, um seinen Kopf herum auf mich einzuschlagen, doch der Winkel war denkbar ungünstig. Ich presste mich fester an ihn, um es ihm zusätzlich zu erschweren. Sloane trat harmlos nach mir. Wir kamen zwischen gewickeltem Draht zum Liegen. Sloanes Gegenwehr ließ nach.
    Weitere Ordnungshüter eilten zu Hilfe. Eine Schar von Armen senkte sich auf mich herab, schlug und packte mich, zog mich vom sterbenden Sloane. Ich zerrte an seinen Kleidern und spürte, wie in meiner Hand etwas riss. Kurz darauf hatten sie mich auf die Beine gehievt, und zwei von ihnen rammten mir abwechselnd die Fäuste in den Bauch. Sloane hatte sich auf ein Knie gerappelt und beobachtete uns, eine Hand an der Kehle, die andere am Boden, um sich abzustützen. Ich brüllte etwas, wusste jedoch selbst nicht, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte. Ich brüllte einfach. Sloane trat vor, wankte auf den Füßen und schlug mir ins Gesicht. Einer der Ordnungshüter hinter mir kippte um. Ein anderer schrie auf und sprang weg. Sloane wirkte erschrocken.
    Wilson trat vor, die Klinge seines Messers mit Blut verschmiert. Die Seile, die lose um seine Brust hingen, waren ausgefranst, durchgenagt. Ich ergriff eines der Kurzgewehre, Sloane die Flucht.
    »Schön, dich zu sehen«, stieß ich keuchend hervor.
    »Gleichfalls«, gab Wilson zurück. »Ich vermute mal, unten waren sie nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Dachte ich mir. Hast du dort unten irgendjemanden gesehen?«
    »Nein«, antwortete ich. »Glaube ich jedenfalls nicht. Hat Sloane das Mechagen?«
    »Ja. In einem Beutel um den Hals.«
    Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an, dann hob ich das Stück Stoff auf, das ich vor einer Minute von Sloane abgerissen hatte. Das Mechagen glitt daraus in meine Hand.
    »Puh«, meinte Wilson. »Glück gehabt. Vielleicht sollten wir zu flüchten versuchen.«
    »Nein. Sie haben immer noch Emily.« Ich umklammerte das Mechagen und beobachtete, wie sich die winzigen Räder vor meiner Handfläche drehten. »Vielleicht können wir einen Austausch vorschlagen. Oder zumindest so tun, als hätten wir das vor.«
    »Das klingt nach einer Idee, die uns ins Grab befördern könnte«, meinte er. Wir sahen uns um. Die Ordnungshüter waren geflohen, obwohl eine Gruppe von ihnen am Fuß der Fackel in der Nähe des Eingangs zur Kapelle der Luft den Mut zusammennahm und sich organisierte. Sloane war in die Hangars verschwunden. »Lass uns aufräumen.«
    »Was ist dieses Ding dort oben? Das Ding, das Emily festhält?«
    »Eine Art … Maschine. Ein brutaler Chirurg, Jacob. Dieses Ding bereitet sie vor.«
    »Es bereitet sie vor?« Ich biss die Zähne zusammen. »Worauf?«
    Wilson schaute zum Himmel empor. Auf den Engel.
    Ich starrte den Hang hinauf. Wilson legte mir eine Hand auf die Schulter. »Warte, Junge. Sloane hat den Schlüssel. Du solltest zuerst ihn zur Strecke bringen.«
    »Geht es ihr gut?«, fragte ich.
    »Du solltest ihn zur Strecke bringen«, wiederholte Wilson leise.
    Ich warf einen Blick zum Fackellicht, spähte mit zu Schlitzen verengten Augen in die dort langsam wallende Dunkelheit, dann richtete ich die Aufmerksamkeit auf die Hangars. Sie zitterten im Wind, und ihre an den Vertäuungen zerrenden

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