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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Wasser hinterlassen, und die Tür wurde unübersehbar aufgebrochen.« Ich eilte die schmale Treppe zu den Küchen hinauf. Die sauberen weißen Räumlichkeiten erwiesen sich als menschenleer. »Sobald sie es bemerkt haben, werden sie um das Mädchen Wachen postieren. Wahrscheinlich haben sie das bereits getan.«
    »Na, dann nichts wie hin. Schlagen wir zu, bevor sie bereit sind.«
    »Die sind längst bereit, Wilson. Sie haben uns erwartet. Wir müssen irgendwohin, wo sie nicht damit rechnen.«
    Wir verließen die Küche und bewegten uns horizontal weiter. Die abgeriegelten Gänge, wo ich Emily zu finden vermutete, befanden sich am südlichen Ende des Stützpunkts in der Nähe der Mitte des zivilen Teils des Fackellicht-Viertels. Wir gingen in nördliche Richtung und arbeiteten uns nach oben vor, eine Ebene nach der anderen, weg von den unterirdischen, geheimen Kammern, in denen die verborgenen Experimente des Rats durchgeführt wurden.
    In den Gängen unter uns hörten wir Patrouillen, die jene Routen absuchten, auf denen sie uns vermuteten. Wie viel mochten sie von dem wissen, was wir wussten, wenn sie meinem Vater die Sache mit den Laboratorien des Rats ins Ohr gepflanzt hatten, zuversichtlich, dass er die Information an mich weitergeben würde? Jedenfalls hatten sie ihr Blatt ausgereizt. Ich wusste, dass ich niemandem vertrauen konnte, außer vielleicht Wilson, wenngleich ich überzeugt davon war, dass er eher in Emilys Interesse als in meinem handeln würde, womit ich jedoch kein Problem hatte.
    Wilson und ich vertrieben uns die Zeit mit Schabernack. Wir legten in den Kasernen Feuer und lösten die automatischen Alarme im Waffenarsenal aus. Die Docks der Luftschiffe mieden wir. Sie hatte ich für unsere Flucht im Sinn.
    »Albern wir hier nur rum?«, fragte Wilson. Wir zerstörten die Anker aller Reibungslampen, an denen wir vorbeikamen, vernichteten sie mit einem jähen Aufgleißen von Helligkeit. Das ging langsam vonstatten und brachte uns keinen Schritt näher zu Emily.
    »Wir könnten nicht zu ihr gelangen, bevor sie die Schlinge zuzögen«, erwiderte ich. »Wir können sie jetzt nicht holen. Zu viele Wachen in einem zu kleinen Bereich. Wir könnten es versuchen, aber dann gäbe es nur eine heldenhafte Schießerei, und am Ende wären wir beide tot.«
    »Was bin ich doch froh, dass du alles so gut durchdacht hast.«
    »Das habe ich. Hör einfach zu. Wir verursachen also Ärger. Wir füllen die Gänge mit Rauch, machen sie blind.« Ich schloss die Augen und löste die letzte Schraube der Lampe, an der ich gerade arbeitete. Kurz wurde es im Raum sonnenhell, dann kehrte Schwärze ein. Wir tasteten uns in den nächsten Raum vor. »Sloane hat nur eine begrenzte Anzahl von Männern zur Verfügung. Er wird uns suchen lassen müssen.«
    »Und dann?«
    »Dann holen wir uns Emily. Die Kadetten abzuziehen, war ein Fehler. Während sie die Akademie durchsuchen, schnappen wir uns das Mädchen.«
    »Und wenn sie in der Zwischenzeit stirbt?«
    »Die werden sie nicht umbringen«, entgegnete ich. »Sobald sie stirbt, verlieren sie uns.«
    »Darauf setzt du viel Vertrauen«, stellte Wilson fest.
    »Sie wollen mich unbedingt haben, mein Freund. Sie werden vorsichtig sein.«
    Er schnaubte, dann setzten wir unseren Sabotagefeldzug fort. Es dauerte nicht lange, bis wir auf die erste Patrouille stießen. Vier Ordnungshüter, die wie Jäger in einem verwunschenen Wald vorsichtig eine Garderobe durchsuchten. Wilson weidete den Ersten mit seinem Messer aus, die anderen erschoss ich. Als sie tot waren, stellte ich mich in die Mitte des Raums und leerte jede ihrer Waffen willkürlich in die Wände, um den Hinterhalt panischer und grauenhafter wirken zu lassen, als er es in Wirklichkeit gewesen war. Wir entfernten uns und schalteten die nächsten beiden Patrouillen aus, die kamen, um nach dem Rechten zu sehen, danach brachten wir etliche Kammern und Gänge zwischen uns und das Blutbad. Bald darauf strotzte die Akademie vor kleinen Patrouillen äußerst nervöser Ordnungshüter, die laut miteinander redeten und bei jedem Geräusch zusammenzuckten.
    »Siehst du?«, flüsterte ich aus meiner Nische hoch über dem großen Kamin im Speisesaal. »Zwickt man kräftig genug, rührt sich das Monster. Jetzt geht es nur noch darum, unser Mädchen zu finden.«
    Wir kletterten in den dunklen Saal hinab. Ich hatte gerade den Boden erreicht, als ein Sprachkanal in der Wand aufklappte und Gebrüll herausdrang. Emily.
    »Die bringen sie um«, stieß Wilson

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