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Das Herz

Das Herz

Titel: Das Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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weiß, aber über dich weiß die Feuerblume kaum etwas. Jedenfalls kaum etwas von dem, was Liebende wissen möchten.
    Mache ich,
sagte er.
Und das Erste, was du über mich wissen musst, ist: Ich bin nicht wie alle anderen ...
    Er fühlte ihre Belustigung.
Natürlich nicht! Wie du diesem stinkenden Vogel vorhin erzählt hast, bist du ein Sterblicher, der Zwielichtlerkönig geworden ist ...
    Nein, das meine ich nicht. Ich wollte sagen, ich bin ein Zwilling ...

Nachspiel
    Die Morgensonne hatte sich über den östlichen Horizont geschoben, und der Himmel wurde hell. Obwohl praktisch keine Wolken am Himmel standen, erfüllte ein tiefes Grollen die Luft, zunächst so leise, dass es nur einige wenige schlafende Wesen tief in der Erde aufschreckte, dann aber immer lauter, bis es die schlanken Äste der Birken erzittern ließ. Vögel stoben schreiend aus den Baumkronen, und ein Reh rannte über die Küstenstraße.
    Das Grollen wurde immer noch lauter, bis es fast wie Donner klang; die Luft zog sich zusammen, bildete Wirbel und knallte dann wie eine Fuhrknechtspeitsche. Etwas fiel aus dem Nichts auf die noch taufeuchte südmärkische Erde.
    Eine ganze Weile lag Raemon Beck, Kaufmannssohn, Ehemann und Vater, einfach nur bäuchlings mitten auf der Straße, verschreckt durch eine weitere unfreiwillige Blitzreise aus einem Nirgendwo in ein anderes. Schließlich, als sich das Grollen seiner Ankunft gelegt hatte, brachte er den Mut auf, den Kopf zu heben. Sofort rappelte er sich auf und starrte verblüfft nach Südosten. Dort, ein Stück draußen in grünem Buchtwasser, erhoben sich die vertrauten Türme von Südmarksburg — manche etwas ramponiert von Feuer und Kanonenkugeln, aber unzweifelhaft und unverkennbar die vier Haupttürme und der noch höher aufragende schwarzweiße Wolfszahnturm.
    Beck traute seinen Augen nicht. Er berührte sein Gesicht, als hielte er es nicht für möglich, dass er und Südmark gleichzeitig am selben Ort existieren könnten, stieß dann einen Jauchzer aus und begann, mitten auf der Küstenstraße einen linkischen Tanz zu vollführen. Zwei weitere Rehe, eine Ricke und ein Kitz, sprangen im Gestrüpp auf und flohen mit weiten Sätzen in die Tiefe des Waldes, durch das Hüpfen und Springen des zerlumpten Mannes in Panik versetzt.
    »Den Göttern sei Preis!«, rief Beck tränenüberströmt. »Preis allen Göttern! Ich bin wieder da! Ich bin zu
Hause!«
    Und dann fiel er auf Hände und Knie und küsste immer wieder den Boden, ehe er, noch immer lauthals dem Himmel dankend, aufstand und den Weg einschlug, der ihn schließlich nach Helmingsee und zu seiner Familie zurückführen würde.

Anhang

Personen
    Adis — richtiger Name von Merolannas Sohn, nach Adis, dem Waisenknaben
    Aesi'uah — Obereremitin der Fürstin Yasammez
    Akutrir — ein Qarkrieger vom Stamm der Erbarmungslosen
    Altania — Königin der Dachlinge von Südmark
    Alat — Priester, Diener des Autarchen
    Androphagas — Sagenungeheuer, halb Stier, halb Schlange
    Aristas — Mentor des Waisenknaben Adis
    Avros — auch Klein-Avros, ein Tempelhund
    Aylan — Sulepis' Urgroßvater
     
    Beien — ein Kundschafter der Tempelhunde
    Benaridas — bei Klerborn gefallener Söldner
    Benediktos — Anissas Vater, Herrscher von Devonis
    Bergkorbols — ein Qar-Stamm
    Blaue Könige der Mihanniden — xandische Dynastie früherer Zeiten
    Blume der Morgenröte — Qar-Name der Göttin Zoria, Mutter des Kupilas
     
    Cheshret und Tusiya — Qinnitans Eltern
    Chrysolit — ein Zunftwächter der Funderlinge
     
    Dard de Jar — hierosolinischer Kaufmann
    Dawet dan-Faar — vormals hierosolinischer Gesandter, stammt aus Tuan
    Dell — gehört zu Hendon Tollys Leibwache
    Dolomit — ein Funderling, Jaspis' Adjutant
    Dordom — Parnads ältester Sohn
     
    Eisettins — Unterart der zu den Qar gehörenden Ettins
    Erbarmungslose — Qar-Stamm, menschenähnlich
     
    Gennadas — ein syanesischer Ritter
    Gerasimos — Trigonarch, der die Hypnologen zu Ketzern erklärte
    Giebelsparr — ein Dachling, Giebelgaups Vater
    Gorhan — Tulims Onkel
    Gunis — ein Nushash-Priester beim Heer des Autarchen
     
    Hecksel — steht in Brones Diensten
    Hereddin — xixischer Stratege und Schriftsteller
    Herzog Kaske von den Erbarmungslosen — ein Heerführer der Qar
    Herzog von Veryon — historische Gestalt in Syan
    Hypnologen — auch »Hypnologoi«, eine Häretikersekte
     
    Idite dan-Mozan — Witwe Effir dan-Mozans
     
    Kalomel — Sohn von Zinnober und Vermillona

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