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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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Sir George.»
    «Nein. Wohl kaum.» Sir George lächelte.
    Campion war bereit, sich der Prüfung zu unterziehen, zu der es allerdings erst später im Jahr kommen konnte, wenn die Straßen wieder befahrbar sein würden. Lächelnd schaute sie auf die beiden Hunde, die vor dem Feuer lagen und schliefen. Manchmal zuckte eine Tatze, wenn ihnen im Traum ein Kaninchen erschien. Ihre Katze Mildred lag auf ihrem Schoß. Campion hatte das Kätzchen, das inzwischen fast ausgewachsen war, nach Mrs   Swan benannt. «Ich frage mich, ob unser Brief sie erreicht.»
    «Mrs   Swan?»
    «Ja.»
    «Wer weiß?»
    Sie lächelte immer noch. «Nächstes Jahr Weihnachten werden wir verheiratet sein.»
    «Ja. Du wirst versprechen müssen, mir zu gehorchen.»
    «So wie deine Mutter deinem Vater gehorcht?»
    Toby lachte. «Genau so.»
    Campion krauste die Stirn. «Glaubst du, die Fleets sind glücklich?»
    «Mmm.» Toby gähnte. «Meiner Schwester scheint’s zu gefallen, dass John ein Langweiler ist. Es gibt ihr ein Gefühl von Sicherheit.»
    «Glaubst du, dass sie sich gegen uns wenden könnten?»
    «Nein. Es gibt viele Familien, die politisch zerstritten sind, ohne dass sich die Mitglieder deshalb hassen.» Er schaute sie schmachtend an. «Mich deucht, der Mistelzweig lockt.»
    «Ich fürchte, seine Kraft ist erschöpft. Im Übrigen bin ich müde und möchte zu Bett gehen.»
    «Ich bringe dich auf dein Zimmer.»
    «Toby Lazender, Treppensteigen kann ich zum Glück noch ohne Hilfe.»
    «Es könnte jemand über dich herfallen.»
    «Nicht, solange du hier unten bleibst, mein Lieber.» Sie lachte. «Es sei denn, dieser schreckliche Ferraby lauert mir auf. Was ist das eigentlich für einer?»
    Toby schmunzelte. Manchmal, dachte er, klang Campion bereits wie Lady Margaret. «Mutter möchte, dass er Caroline heiratet.»
    «Er hat mich die ganze Zeit wie ein Ochse angestiert. Wie ein dicker, trauriger Ochse. Und als ich ihn einmal angesprochen habe, tropfte ihm Speichel von den Lippen.»
    «Ungefähr so?» Toby schnitt eine Grimasse und sabberte.
    «Hör auf damit. Mildred erschrickt ja.»
    Er lachte. «Du machst Ferraby nervös.»
    «Ich wüsste nicht warum. Stimmt es, dass er Caroline heiraten soll? Er ist doch noch so jung.»
    «Allerdings.» Er grinste. «Aber er bringt Geld ins Haus.»
    «Dass es nicht um seine Schönheit geht, war mir klar.»
    «Nur deswegen heirate ich dich.»
    «Machst du das?»
    «Ja.» Er kniete sich vor sie hin. «Wegen deiner Haare, deiner Augen, deines Mundes und wegen des großen, braunen Muttermals, das ungefähr …», sein Finger schwebte über ihren Nabel und stach dann zu, «… da ist.»
    «Toby!»
    Er lachte. «Das stimmt doch. Du kannst es nicht leugnen.»
    Er hatte recht. Sie errötete. «Toby?»
    «Liebste?», hauchte er unschuldig.
    «Woher weißt du?», fragte sie so laut, dass die Hunde mit den Augen blinzelten, aber sogleich wieder einschliefen, als sie sahen, dass es noch kein Frühstück gab. Die Katze fuhr ihre Krallen aus.
    Toby grinste. «Wer mit den Händen nach Forellen jagt, muss sich sehr, sehr langsam bewegen und sehr, sehr leise sein.»
    «Du hast mich gesehen?» Er nickte, und sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. «Du hättest mich warnen sollen.»
    «Aber dann hätte ich die Fische verschreckt», entgegnete er lachend. «Also blieb ich still, spähte durch die Binsen und entdeckte die Nymphe des Baches.»
    «Bis du vermutlich mit den Füßen im Schlamm stecken geblieben bist und dich nicht mehr rühren konntest.»
    «Genauso war’s.» Er lächelte. «Und als ich mich halbwegs satt gesehen hatte, bin ich ein kurzes Stück zurückgeschlichen und habe mich bemerkbar gemacht. Und du hast gesagt, du warst nicht baden.»
    «Und du hast behauptet, nichts gesehen zu haben.»
    «Du hast mich nicht gefragt», erwiderte er und tat ebenso empört wie Campion.
    «Toby! Du bist ein Scheusal.»
    «Ich weiß. Heiratest du mich trotzdem?»
    Sie schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Doch eines musste sie noch wissen. «Als du mich am Bach überrascht hast, Toby …»
    «Ja?»
    «Deine Mutter meint …», sagte sie stockend und legte die Hand auf die Brust. «Sie findet …»
    Er lachte über ihre Verwirrung. «Meine Mutter könnte einen schönen Busen nicht von einem hässlichen Hintern unterscheiden.»
    «Toby!» Die Hunde rührten sich wieder.
    Er lachte. «Dann sag ich’s dir. Sie sind wunderschön.»
    «Wirklich?»
    «Wenn ich mich noch einmal davon überzeugen könnte?» Er lächelte.

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