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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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von Dorcas Slythe interessiert.»
    Der Earl of Fleet staunte, dass sich sein Suchauftrag so schnell herumgesprochen hatte. Er nickte stumm.
    Sir Grenville lachte. «Sie wird bald tot sein, wenn sie es nicht schon ist. Entweder als Hexe aufgeknüpft oder als Gattenmörderin verbrannt.» Er lächelte. «Sie war mein Feind, Mylord, und das seid Ihr jetzt wohl auch. Raus mit Euch!»
    Lady Margaret warf nicht einen Blick zurück, als sie in der Reisekutsche des Grafen Lazen Castle verließ. Anne und Caroline teilten sich mit ihr eine der beiden Sitzbänke, Toby lag ächzend auf der anderen. Oberst Washington hockte mit verbundenen Augen neben James Wright auf dem Kutschbock. Die Dienstboten, die Lady Margaret gebeten hatte mitzukommen, folgten zu Fuß. Sie schlugen einen Bogen um die Ruinen des Torhauses und stiegen auf die Hügel im Norden, wo Schafe grasten, die nun Sir Grenville gehörten.
    Lady Margaret hielt die Hand ihres Sohnes gefasst. Sie hatte sich nur schwer eingestehen können, dass ihre Feinde gesiegt hatten. Ihr war alles genommen. Der Mann und das Haus. Das Leben ihres Sohnes hing am seidenen Faden, und die Töchter an ihrer Seite schwiegen. Pastor Perilly schloss auf dem Rücken seiner alten Mähre zur Kutsche auf. Auch er wusste nicht, wohin.
    Caroline schluchzte.
    Lady Margaret herrschte sie an: «Sei still, Kind! Vergeude deine Tränen nicht.»
    «Aber, Mutter …»
    «Komm mir nicht mit ‹Aber, Mutter›.» Lady Margaret hörte, wie James Wright vor dem steil ansteigenden Fuhrweg, der von der Flussaue abzweigte, die Pferde anspornte. «Wir werden zurückkehren, Caroline. Das versichere ich dir. Wir kehren zurück.» Sie drückte die Hand ihres Sohnes fester, als versuchte sie, alle ihre Kraft auf ihn zu übertragen. «Wir werden auf dem Grab dieses Mannes tanzen. Das verspreche ich dir.»

20
    Campion war von dem hellen Sonnenlicht geblendet, sie kniff die Augen zusammen, stolperte und stürzte zu Boden. Einer der beiden Soldaten, die sie begleiteten, versetzte ihr einen Tritt und brüllte: «Steh auf! Los, weiter!»
    Sie wurde in eine kleine Kammer gebracht. Die Julisonne hatte die Gemäuer erwärmt, doch ihr war nach wie vor kalt. In den verfilzten Haaren klebte immer noch Scammells Blut. Sie war abgemagert, die Haut grindig, verschmutzt und voller Ungeziefer.
    Weshalb sie geholt worden war, hatten ihr die Soldaten nicht gesagt. Sie lehnte an der steinernen Wand und versuchte, die Hände mit Speichel zu säubern, was aber nicht gelingen wollte. In ihrer Verzweiflung fing sie an zu weinen.
    «Still, Weib!», knurrte einer der Soldaten.
    Sie hörte ein Gemurmel vieler Stimmen wie in einer Kirche, bevor der Gottesdienst beginnt. Die Soldaten unterhielten sich leise. Einer von ihnen hielt einen Strick mit einer Schlinge in den Händen.
    Plötzlich nahmen sie Haltung an, als die Tür aufging und eine Stimme verlangte, die Gefangene hereinzuführen. Campion wurde in einen Raum gestoßen, der voller Leute war. Ein Raunen wurde laut, als sie erschien.
    In der Mitte des Raumes stand ein Stuhl für sie bereit. Einer der Soldaten zwang sie, darauf Platz zu nehmen, zerrte ihre Arme hinter die Rückenlehne und fesselte ihre Hände. Sie wehrte sich nach Kräften, konnte aber nichts ausrichten. Schluchzend rang sie nach Luft.
    «Dorcas Scammell?»
    Sie schloss die Augen und versuchte ruhig zu atmen. Hinter ihrem Rücken wurde aufgeregt getuschelt.
    «Ruhe!» Die Geräusche verstummten. «Dorcas Scammell?»
    Fünf Männer saßen ihr gegenüber an einem langen Tisch, der mit einem grünen Tuch bedeckt war. Durch die Fenster hinter ihnen fiel helles Licht und umschattete ihre Gesichter. Campion blinzelte.
    Der Mann in der Mitte sprach. Seine Stimme klang sanft. «Euer Name ist Dorcas Scammell, nicht wahr?» Er war mittleren Alters und machte einen freundlichen Eindruck.
    Sie antwortete nicht. Der Mann, der ihr die Frage gestellt hatte, richtete seinen Blick zur Seite. «Ist das Dorcas Scammell?»
    «Ja, Sir.» Pfarrer Treu-bis-in-den-Tod Hervey saß mit einem anderen Geistlichen an einem kleinen Tisch zu ihrer Rechten und hatte sich zur Beantwortung der Frage halb von seinem Platz erhoben.
    Der Mann hinter dem langen Tisch wandte sich nach links und sagte: «Fürs Protokoll, die Antwort lautet ‹ja›.»
    An einem Tisch zur Linken Campions saßen zwei Schreiber, die Hände voller Tintenflecken. Ihre Federn kratzten über das Papier.
    Der Mann vor ihr nahm sie wieder in den Blick. «Ich will erklären, was hier

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