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Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist auch zu trocken«, meinte Bill.
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als uns im Wald umzusehen und auf unser Glück zu hoffen«, sagte ich.
    Suko schaute aus schmalen Augen auf den Rand. »Teilen wir uns? Wäre eigentlich besser. So erhöhen sich die Chancen, auf den Killer zu treffen. Anderer Meinung?«
    Ich hatte nichts dagegen. Auch Bill Conolly schüttelte den Kopf. Eine Beretta hatte er von uns bekommen. Die zog er jetzt und überprüfte sie.
    »Wenn ihr mich fragt, ich bin bereit.«
    »Dann los!«
    Suko machte den Anfang. Er wandte sich schlangengleich durch das unter den Tannen und Fichten liegende alte Holz. Wir hörten es knacken und knirschen, dann war unser Partner verschwunden. Bill Conolly folgte ihm. Während sich Suko nach links gewandt hatte, ging Bill in die entgegengesetzte Richtung.
    So blieb mir die Mitte vorbehalten.
    Noch einmal schaute ich mich um. Wir befanden uns in einer wirklich idyllischen Umgebung. Kein Gedanke an Horror, an Tod, Blut oder Grauen. Man könnte sich wirklich urlaubsmäßig fühlen. Aber das war kein Urlaub, sondern ein knallharter, brutaler Fall. Ich dachte wieder an Wikka und Jane Collins. Würde die Oberhexe ihr Versprechen halten und mir Jane zurückgeben, wenn ich dieses Rätsel gelöst hatte?
    Ich wußte es nicht, war jedoch bereit, meinen Teil des Vertrages zu erfüllen.
    Mit diesem Gedanken kämpfte ich mich ebenfalls durch das Unterholz…
    ***
    Der Reporter Bill Conolly war beileibe kein ängstlicher Mensch. Er hatte viel hinter sich gebracht.
    Erst vor kurzem war er in der Urzeit gefangen gewesen, hatte einen gefährlichen Wolfszauber miterleben müssen und war praktisch nur durch ein Wunder gerettet worden Aber dort hatte Bill seine Gegner gesehen.
    Hier war es nicht der Fall. Dieser Mischwald gestaltete sich düsterer, als es sich der Reporter vorgestellt hatte, und er kam sich manchmal vor wie in einem Gefängnis aus grünen Armen und wenig Licht.
    Die unteren Zweige der Nadelbäume stachen ihm braun und sperrig entgegen. Bill Conolly mußte diese Mauern regelrecht durchbrechen und war froh, als er den ersten Wall hinter sich gelassen hatte und sich etwas besser bewegen konnte.
    Zwar suchte er vergeblich nach einem Pfad, doch die Bäume standen hier nicht mehr so dicht wie am Rand.
    Obwohl er seine Freunde nicht sehen konnte, hörte er sie. John und Suko hatten mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie er. Aber das Knacken und Brechen der Äste wurde leiser, ein Zeichen, daß sich seine Freunde von ihm entfernten.
    Bill war allein.
    Er empfand die Stille, spürte sie fast körperlich, wie sie wie ein großes Tuch näher kam und ihn umhüllte. Es sang kein Vogel in den Zweigen, Geräusche gab es nicht, und Bill kam es vor wie die große Ruhe vor dem Sturm.
    Im Halbdunkel hatte er seine Augen weit geöffnet, um besser sehen zu können.
    Als er weiterging und unter seinen Füßen ein morsch gewordener Zweig zerbrach, erschrak er.
    Seine Pistole hatte der Reporter nicht aus der Hand gegeben. Er hielt sie fest und richtete die Mündung immer genau dorthin, wo er auch hinschritt.
    Überall konnte der Killer lauern. Oder die Killerin. Daß diese Bestie ohne Gnade tötete, hatte der Reporter erlebt, und er wollte nicht das dritte Opfer sein, deshalb war er so vorsichtig.
    Bill wandte sich nach rechts, weil die Dunkelheit des Waldes dort ein wenig erhellt wurde. Sonnenlicht mußte durch die sattgrünen Kronen der Bäume fallen und einen hellen Streifen auf den weichen Waldboden abzeichnen.
    Aber gleißte das Sonnenlicht so?
    Bill wollte es nicht glauben. Er hatte das Gefühl, als würde hier mitten im Wald ein Spiegel stehen, der das Licht der Sonne reflektierte. Das konnte nicht sein. Wer stellte schon an dieser einsamen Stelle einen Spiegel auf?
    Vielleicht befand sich da auch eine wilde Müllkippe, nur war es mühsam für die Umweltverschmutzer, dorthin zu gelangen bei dieser Walddichte. Bill spielte mit dem Gedanken, nach seinen Freunden zu rufen. Doch wenn sich die Sache als harmlos herausstellte, war er der Blamierte. Deshalb wollte er zunächst selbst nachforschen und diesem geheimnisvollen Leuchten auf den Grund gehen.
    Es wurde stärker und greller, je mehr sich Bill der Lichtquelle näherte. Noch konnte er nicht genau erkennen, um was es sich handelte. Er hatte jedoch das Gefühl, daß dieses seltsame Licht keinen natürlichen Ursprung besaß.
    Der Reporter stellte fest, wie sich die feinen Härchen in seinem Nacken sträubten.
    War es nicht

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