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Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch ein Spiegel?
    Bill drehte sich ein wenig nach rechts. Wobei er deutlich feststellte, daß der leuchtende Gegenstand an einen Baum gelehnt stand. Er war ziemlich lang und lief an seinem oberen Ende spitz zu. Das Schlangenschwert!
    Plötzlich wußte Bill Bescheid. Er hatte also das Schwert gefunden. Nie hätte er damit gerechnet, dieses Glück zu haben.
    Oder war es sein Pech?
    Nach dieser Entdeckung blieb der Reporter sofort stehen. Es war still um ihn herum. Er hörte das Schlagen seines eigenen Herzens, der Rücken war gespannt, seine Blicke nahmen nicht nur die Waffe wahr, sie durchforschten auch die nähere Umgebung.
    Die Zweige und Aste der Bäume wurden von dem abgestrahlten, weißen, mit einem Blauschimmer versehenen Licht getroffen und wirkten in seinem Schein seltsam gläsern, auf jeden Fall anders, als wenn sie vom Sonnenlicht berührt würden.
    Der Reporter war davon überzeugt, es mit einem magischen Gegenstand zu tun zu haben. Gleichzeitig dachte er daran, daß auch Gefahren lauern konnten. Dieses Schlangenschwert durfte man einfach nicht unbeobachtet lassen.
    Bill legte seine Hand gegen die Stirn und schützte sich so ein wenig vor der Blendung. So konnte er besser erkennen, daß das Schwert von innen her strahlte, denn die Klinge wurde von keinem nach unten fallenden Lichtstrahl getroffen.
    Der Griff interessierte den Reporter besonders. Er bestand tatsächlich aus ineinander und miteinander verschlungenen Schlangen, die sogar rote Augen besaßen.
    Bill wurde, als er sie anschaute, an blutige Perlen erinnert, und über seinen Rücken lief ein Schauder. Schwarze Magie leuchtete ihm aus diesem Schwert entgegen, und er fühlte es eiskalt den Rücken hinablaufen In seinen Händen kribbelte es. Ihm war klar, daß er dicht vor einer gewaltigen Entdeckung stand, aber er wollte es genau wissen und trat noch einen Schritt auf die Waffe zu. »Komm nur her, Fremder…«
    Auf einmal war die Stimme da. Bill hatte den Eindruck, zwischen vier Boxen zu stehen, denn die Worte drangen von allen Seiten auf ihn ein und füllten seinen Kopf.
    Er schüttelte sich, als er sie hörte. Wie in einem verwunschenen Märchenwald kam er sich vor. Über seinen Rücken jagte ein Schauder nach dem anderen, das Kribbeln spürte er bis in die Fingerspitzen, und seine Wangenmuskeln zuckten.
    »Wer bist du?« fragte der Reporter flüsternd.
    »Du hast mich doch gesucht.«
    »Baldur von der Lenne?«
    »Ja, der bin ich.«
    Bill Conolly atmete tief ein. Jetzt hatte er ihn gefunden, aber er wußte noch immer nicht, wo er sich verborgen hielt. Dieser ehemalige Hexenjäger sollte ihm Auge in Auge gegenüberstehen, sonst glaubte er ihm kein Wort.
    »Dann zeig dich!«
    »Komm näher…«
    Die beiden Worte spürte Bill wie eine Lockung. Sollte er ihr folgen? Der Reporter spürte Unbehagen in sich hochsteigen Auf seinen Handflächen hatte sich der Schweiß gebildet und lag dort als eine feuchte Schicht.
    »Warum zögerst du?«
    Bill holte tief Luft. »Du willst mich reinlegen, nicht wahr?«
    Da lachte der andere. »Weshalb sollte ich das, Bill Conolly?«
    »Woher weißt du meinen Namen?«
    Wieder lachte der andere. »Ich weiß alles, fast alles. Wikka will mich haben. Die Oberhexe hat einen schlauen Plan ausgeklügelt, aber nicht mit mir. Ich stelle mich ihr in den Weg. Ich spürte ihre Gedanken, wußte um ihre Bemühungen und habe die Weichen des Schicksals so gestellt, daß gerade an diesem Tag das Schlangenschwert gefunden werden konnte. Alles war genau berechnet. Ihr sollt es holen. Es steht vor dir, Bill Conolly. Du brauchst nur noch zuzugreifen. Tu es!«
    Bisher hatte der Reporter den Sprecher noch immer nicht gesehen. Baldur von der Lenne redete zwar mit ihm, das war aber auch alles. Gezeigt hatte er sich nicht.
    Aber er war da.
    Und Bill ging auf das Schwert zu. Er hatte sich endlich entschlossen, diesen Schritt zu wagen. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Je mehr er sich der Waffe näherte, um so stärker trat die Blendung zurück. Bill war in der Lage, die schmale Klinge genau zu erkennen, und er sah in der Mitte des Schwertes etwas abgezeichnet. Einen Kopf.
    Das Gesicht des Hexenjägers!
    Zum erstenmal konnte der Reporter Bill Conolly Baldur von der Lenne sehen. Er schaute in die graubraune Fratze, deren Züge sich auf der Klinge widerspiegelten, und schüttelte sich. Diesem Hexenjäger stand die Grausamkeit wirklich im Gesicht geschrieben. Auf seinem Schädel wuchsen dunkle Haare. Sie hörten dort auf, wo der seltsame

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