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Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Für ihn war es jetzt ernst geworden. Er konnte sich keinen Rückzieher mehr erlauben. So sicher, wie er sich gab, war er in Wirklichkeit nicht. Jerry hatte Mühe, ein Zittern seiner Hände zu unterdrücken. Noch nie in seinem Leben war es ihm so schwergefallen, eine Tür zu öffnen.
    »Na, wollen Sie nicht?«
    »Kommen Sie doch mit.«
    »Keine Sorge, ich werde schon hinausschauen.«
    Jerry wollte endlich Klarheit haben. Eine Waffe hätte er sich gewünscht. Die lag im Auto. Im Handschuhfach hielt er die Gaspistole versteckt. Er hatte sie einmal von einem Kunden als Pfand genommen, als der Mann nicht zahlen konnte. Er drückte die Klinke nach unten. Die Tür ließ sich etwas schwer aufziehen. Jerry schaffte es trotzdem. Er schaute nach draußen, und eigentlich hätte Tag sein müssen. Das war es nicht. Es war eine seltsame Stimmung. Sie lag, wenn man sie in Worte fassen sollte, wie zwischen Tag und Traum. Keine Geräusche, eine unheimliche Stille, auch das Rauschen des Blutregens war nicht mehr zu hören, und dennoch gab es etwas, das in der Nähe lauerte.
    Über den Körper des Vertreters rann eine Gänsehaut nach der anderen. Er holte tief Luft und schmeckte die Luft. Sie besaß einen komischen Geschmack. Zwischen süß und bitter.
    Jerry Malt streckte den Kopf vor und schaute nach rechts. Er erwartete, eine Gestalt zu sehen, schließlich wollte er wissen, wer gegen die Tür geschlagen hatte, aber er sah niemand.
    Es schien doch ein Geist gewesen zu sein.
    Malt starrte auf die Straße.
    Es hatte Blut geregnet. Normalerweise hätte die Fahrbahn hellrot sein müssen. Das war nicht der Fall. Die Straße zeigte eine rotbraune Farbe. Zudem hatte die Flüssigkeit den Belag in einen dicken Schlamm verwandelt.
    Der Wirt war näher an den Vertreter herangetreten. Er blies Jerry den warmen Atem in den Nacken. »Na, sehen Sie etwas?«
    »Nein, nichts…«
    »Auch nicht dag Schiff?«
    Jerry Malt schaute in die Höhe. Am Himmel trieben die Wolken. Nur waren sie nicht mehr grau, jetzt hatten sie einen rötlichen Schein angenommen, als würde sich noch mehr Blut in ihnen befinden. »Da ist jedenfalls nichts.«
    »Und auf der anderen Seite?«
    »Links meinen Sie?«
    »Ja, verdammt!«
    Jerry Malt war mutiger geworden, da ihm keine direkte Gefahr drohte. Er ging sogar einen Schritt nach vorn, um danach den Kopf zu drehen. Der Laut, der über seine Lippen drang, war zwar leise, er wurde dennoch von Hugol gehört. Nun hielt auch den Wirt nichts mehr in seiner Gaststätte.
    Er drückte Jerry Malt zur Seite und schaute ebenfalls die Dorfstraße hinab.
    »Gott!« keuchte er. »Mein Gott, es ist da! Das verdammte Hexenschiff ist gelandet…« Danach wurde er grau vor Angst!
    ***
    Ich war zur Seite gesprungen, als der Füllfederhalter detonierte, und so hatte mich das Blut nicht getroffen. Kein Spritzer bedeckte meine Kleidung. Bill erging es ebenso. Nur auf dem Schreibtisch lag eine Lache, die aussah wie klebrige Farbe.
    Wir hatten noch nichts begriffen. Der Fall war zu undurchsichtig. Ein Name allerdings stand fest.
    Wikka!
    »Aber die Hexe ist tot«, hörte ich Bill flüstern, der die ähnlichen Gedankengänge verfolgte.
    Ich nickte und dachte gleichzeitig zurück. Da hatte es einen Planeten der Magier gegeben, auf dem ich gefangen gewesen war, zusammen mit meinen Freunden. Auch Wikka, die sich in das Spiel hatte einmischen wollen, war in die Falle geraten.
    Wir alle sollten in glühenden Schlingen gehängt werden. Suko rettete uns, doch Wikka ließ er hängen. [1]
    Da genau hakte es bei mir ein. Wir hatten sie in der Schlinge gesehen, und wir hatten erlebt, wie sie vernichtet worden war. Danach hörten wir auch nichts mehr von ihr, denn Jane Collins übernahm gewissermaßen die Regie, da es ihr gelungen war, den Würfel des Unheils an sich zu nehmen. Das Verhältnis zwischen ihr und Wikka war unerträglich geworden, denn die Oberhexe hatte ihre gelehrigste Schülerin als Verräterin bezeichnet. Das alles fuhr mir durch den Kopf, daran dachte ich, und ich hatte Wikka auf gewisse Art und Weise schon vergessen, bis dieses hier passierte und ich wieder voll mitmischte in einem Hin und Her um reine Hexenmagie.
    Wir besaßen zwei Hinweise. Ein Schiff und den Namen Wikka. Zwei Dinge, die wir irgendwie miteinander in Einklang bringen mußten. Fragte sich nur, wie wir das schaffen wollten.
    Ich schaute auf Flavio Bucci. Er war nach vorn gesunken, hatte auch den Kopf gesenkt, und die Stirn berührte die Platte des Schreibtisches. Er saß da wie

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