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Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüstern. »Es ist gefährlich, sich zu nahe an dem verdammten Schiff aufzuhalten.«
    »Ist doch niemand zu sehen.«
    Hugol lachte. »Haben Sie eine Ahnung. Die Geister der Hexen sind nicht verschwunden.«
    Jerry reagierte sofort. Dem Schiff schenkte er kein Interesse mehr, nur dem Mann. »Geister der Hexen, sagen Sie?«
    »Ja.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Es hängt mit der anderen Geschichte zusammen, wissen Sie. Das Schiff ist verflucht, und wir tragen daran die Schuld.«
    »Wenn Sie das so sehen.«
    »Ich muß es, ich muß es.« Der Wirt hob die Schultern und zog sich in seine Gaststätte zurück.
    Jerry Malt folgte ihm langsamer. Obwohl das seltsame Schiff erschienen war, dachte er nicht daran, in diesem Ort zu bleiben. Er würde so schnell wie möglich verschwinden. Allerdings fühlte er sich ohne Waffe immer ein wenig hilflos, und er wußte aus seinen Besuchen auf dem Lande, daß zahlreiche Bewohner Waffen im Haus hatten. Vielleicht auch dieser Wirt.
    Jerry Malt fragte danach.
    Hugol war überrascht. »Sie wollen eine Waffe?«
    »Ja, ein Gewehr, eine Pistole, einen Revolver oder was weiß ich nicht alles.«
    »Und dann?«
    Malt wurde wieder sauer. »Ich will mich nur wehren können.«
    »Gegen wen?«
    Der Vertreter verdrehte die Augen. »Sagen Sie mal, Mister, sind Sie so dumm, oder tun Sie nur so? Gegen wen soll ich mich schon wehren? Gegen die Besatzung, falls es eine gibt und gegen Leute, die einfach zu dumme Fragen stellen.«
    Auf die letzte Bemerkung ging der Wirt erst gar nicht ein. »Was Sie vorhaben, kann ich nicht gutheißen, wirklich nicht. Außerdem würden Sie nichts erreichen.«
    »Wieso nicht?«
    »Geister kann man nicht erschießen. Sie sind schon tot. Wissen Sie das nicht?«
    Jerry lachte. »Im Prinzip nicht. Aber ich kann es. Ich will mich wehren, wenn es eben möglich ist.«
    »Bleiben Sie hier.« Hugol kam vor und rang die Hände. »Erweisen Sie sich selbst den Gefallen. Vielleicht haben Sie Glück. Vielleicht habe ich auch Glück, und wir überstehen es gemeinsam.«
    »Haben Sie nicht vorhin gesagt, daß sich die komischen Geister rächen wollen?«
    »Ha, das habe ich Ihnen gesagt. Nur werden sie es nicht an allen Bewohnern tun. Einige haben bestimmt die Chance, davonzulaufen.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Die Geschichte.«
    Jerry Malt lachte nur und winkte ab. »Wenn ich mich auf Sie verlassen soll, bin ich verlassen. Nein, nein, ich sehe das ganz anders, wie Sie sich bestimmt denken können. Deshalb möchte ich Sie bitten, mir eine Waffe zu geben, falls Sie eine im Haus haben. Ich bezahle sie auch.«
    »Ich kann Sie nicht in Ihr Unglück rennen lassen«, erwiderte Hugol. »Es wäre mir ja egal, wir sind nicht befreundet, Sie sind ein Fremder, aber das geht leider nicht.«
    Malt winkte scharf ab. »Jetzt machen Sie sich nur nicht lächerlich. Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich weiß, wie man mit einer Kanone umgeht. Wie ich Ihren letzten Worten entnommen habe, besitzen Sie eine Waffe.«
    »Das schon…«
    »Na also. Was ist es? Eine Pistole? Ein Gewehr?«
    »Gewehr.«
    »Gut. Her damit.«
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, ob es funktioniert. Ich habe es gefunden. Es ist eine alte Waffe. Stammt noch aus dem Krieg, wie ich hörte. Ein Karabiner.«
    »Egal, geben Sie ihn her!«
    Seufzend atmete der Wirt ein. Er hatte inzwischen erkannt, daß der Mann nicht zu überzeugen war. Um jedoch allem Ärger aus dem Weg zu gehen, hatte er sich auch entschlossen, dem anderen das Gewehr zu überlassen. Zu belehren war er nicht. Sollte er selbst in sein Unglück rennen. Wenn er noch länger blieb, gab es nur Streit. Hugol nickte entschlossen. »All right, Mr. Malt, Sie haben mich überzeugt. Ich hole Ihnen das Gewehr.«
    »Prächtig. Wir verstehen uns.«
    Hugol drehte sich um, ging hinter den Tresen und verschwand dort. Jerry Malt hörte, wie eine Tür aufgezogen wurde. Wenig später tauchte der Wirt wieder auf. Den Karabiner hielt er mit beiden Händen fest. »Das ist das Gewehr.«
    »Ich sehe es. Haben Sie auch Munition?« Malt fragte es, als er Kurs auf die Theke nahm.
    »Ja, es ist geladen.«
    »Und Ersatz?«
    »Habe ich nicht.«
    Der Vertreter nahm das Gewehr entgegen, schaute sich die Waffe an und nickte zufrieden. »Sie scheint in Ordnung zu sein. Haben Sie sie immer gut gepflegt?«
    »Das versteht sich.«
    »Um so besser.« Jerry Malt nickte. »Ich gehe jetzt und verlasse das Dorf, Mister.« Er schaute den Wirt noch starr an. »Ihnen wünsche ich Glück!«
    »Danke. Aber Ihre Chancen sind

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