Das Himmelbett
ficken, ja wahrhaftig! Sie bog den Rücken, sie schob sich ihm entgegen, sie fühlte selbst, daß sie naß zu werden begann, es ging immer besser, er wurde immer leichter, sie konnte ihn mühelos auf ihrem starken Rücken tragen. Und endlich drang sein Schwanz noch einmal bis in ihr Innerstes vor, so groß und herrlich in all seiner schrecklichen Härte. Der Schmerz mischte sich mit angenehmen Gefühlen, sie dachte an alle möglichen Freuden, die sie als kleines Mädchen erlebt hatte, und die angenehmen Gefühle wurden immer stärker. Zuletzt existierte nur noch eins, und das war gewaltig. Warm und unerhört schoß sein Klöppel in gewaltsamen, schnellen Stößen in sie hinein. Diese Stöße drangen durch Blut und Eingeweide, durch Rückgrat, Bauch und Beine. Während er sich in schweren, mächtigen Wogen bewegte, war in seiner Mitte etwas Kleines, das so merkwürdig kribbelte und wachsen wollte. Sie streckte Arme und Beine von sich wie eine Schildkröte, bereit, alles mit sich geschehen zu lassen.
»Noch nicht, mein Kind. Um Gottes willen, Sylfidia, beruhige dich, ich bin noch nicht mal halb fertig!«
Aber nichts vermochte sie aufzuhalten. Sie umklammerte die Bettpfosten, zog sich lächelnd vorwärts und krümmte sich, um dieses Kribbeln nur ja am äußersten Rand zu haben und es dort wie einen schaukelnden Tropfen festzuhalten, und als er dort einige Sekunden geschwankt hatte und zu fallen drohte, machte sie einen Rückstoß, der den Pfarrer beinahe aus dem Sattel geworfen hätte.
»Ich fliege«, dachte sie. »Ich schwebe, ich fliege in den Himmel!«
O Sylfidia, du warst wunderbar in diesen Augenblicken. Beim fünften Stoß begann es dir zu kommen, während der Pfarrer vergebens versuchte, mit dir Schritt zu halten. Und es kam dir in einem fort, das Laken ruckte unter dir hin und her wie ein unbedeutender Fetzen, du hieltest dich an den
Bettpfosten fest und stemmtest dich gegen den Bettrand, bis Knöchel und Zehen weiß wurden, du bissest in das Kissen mit deinen herrlichen weißen Zähnen. Jetzt warst du es, die den Pfarrer vögelte, er hüpfte auf dir herum wie ein Hobelspan in einem Wasserfall, ja, wie ein Lotusblatt wurde er von Katarakt zu Katarakt geschleudert. Du lachtest glucksend, dein Gelächter ging in Schreie über, in heisere und in durchdringende Schreie. Du krümmtest dich wie in unerträglichen Krämpfen, und der Krampf wurde von dem milden, üppigen Regen aufgelöst. Aber er kam immer wieder, nie und nimmer wolltest du innehalten!
Die Augen standen ihr aus dem Kopf, blutunterlaufen und verdreht, sie schielte vor Seligkeit, als der letzte, unerträgliche Orgasmus sich mit einem stechenden, langen Zittern ankündigte, als sei sie über ein Waschbrett geschleift worden.
»Weiter ‘rein! Weiter ‘rein!« schrie sie mit ihren letzten Kräften. »Tiefer! Tiefer! T-i-e-f-e-r!«
Ein Wimmern, das sich zum Schrei steigerte, und sie wurde mit solcher Kraft rückwärts gegen ihn geschleudert, daß er die Stellung nicht halten konnte, sondern auf den Boden taumelte. Dort stand er dann einsam auf den Steinfliesen mit seinem glänzend blanken Ständer, nach nur halb vollendetem Werk. Sie aber brach auf dem Bett zusammen, sank in die Vertiefung der Matratze und blieb japsend dort liegen, als gäbe es im ganzen Weltraum nicht Luft genug für sie.
Es folgte ein langes Schweigen. Sylfidias Atem wurde ruhiger, sie hob den Kopf und sah sich mit matten, schuldbewußten Augen um. Ihre Wangen waren naß von Tränen, in denen das klare Licht vom Fenster glitzerte. Sie steckte die Zunge vor und leckte sich langsam eine Träne ab.
»Es ist dem Herrn Pfarrer wohl auch dieses Mal nicht gekommen? «
»Nein. Es ging nicht besser als beim vorigen Mal.«
»Ach, welch ein Jammer! Mir ist es hundertmal gekommen!«
Sie lächelte, das Lächeln ging in ein Gähnen über, sie streckte die Arme über den Kopf, und ihre Brüste traten so stolz und glänzend hervor wie zwei Batterien. Der Pfarrer starrte sie wie verhext an, als wolle er sie ihr abreißen und sie verschlingen, seine Finger krümmten sich unwillkürlich. Doch er bezwang sich, noch einmal konnte er sie unmöglich besteigen.
»Soll ich ihn mir von ihr ablutschen lassen?« erwog er und sah auf seinen unbezwinglichen Ständer hinab. »Wie dumm du aussiehst. Kriegst du denn nie genug?«
»Aber das ist ja entsetzlich, was sollen wir bloß machen? — Jetzt weiß ich es, Herr Pfarrer, ich hole Mutter Maria! Der Herr Pfarrer können sich wieder hinlegen, ich sage,
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