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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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leckt mich da unten und geht ‘ran wie ein richtiges Tier, und dann, wenn’s beinahe kommt, dann macht er es mir von vorn, so ist das. Aber ich finde, der Herr Pfarrer sollten unter allen Umständen doch die Suppe probieren, wer weiß, ob es nicht doch hilft, meine Großmutter war bestimmt nicht so dumm, wie die Leute behaupteten. Darf ich um den Rock bitten? Vielen Dank, jetzt muß ich wirklich machen, daß ich heimkomme. Aber der Herr Pfarrer dürfen nicht glauben, daß ich undankbar bin, o nein, dieses Stündchen werde ich nie vergessen, ich werde es bei der Beichte bekennen... haha, wie dumm ich bin, wo Sie es doch schon wissen! Wie fein, daß Sie mich von hinten so schön fanden, ja, das sagen alle, das ist ein Zeichen von gutem Geschmack. Auf Wiedersehen, Mutter Maria, jetzt gilt es, ungesehen nach Hause zu kommen, man sagt ja immer, daß man es am Gang sehen kann. Auf Wiedersehen, Herr Pfarrer, und nochmals vielen Dank...«
    »Ich hoffe, es war nicht das letztemal, Frau Paular! Sie haben mich um ein großes, wunderbares Erlebnis bereichert.«
    »Der Herr Pfarrer sind wirklich ein ganz Schlimmer, aber vielen Dank, es war mir ja eine Freude, helfen zu können, obwohl es nicht recht geglückt ist, aber ich betrachte das eigentlich mehr als eine Art Krankenpflege, ich bin wirklich gar nicht so...«
    Und noch auf der Treppe hörte man sie erläutern, wie sie in Wirklichkeit wäre. Mutter Maria zuckte die Achseln, als die Dame von Welt, die sie war. Dann schlug sie vor, der Pfarrer solle einen Teller Suppe essen und eine Tasse Kaffee trinken. Sylfidia kam hereingeschlichen und erkundigte sich, wie es abgelaufen sei. Sie bedauerte den Ausgang aufrichtig und erklärte sich bereit, wieder an dem Spiel teilzunehmen.
    Aber Mutter Maria sagte: »Warte erst mal.«
    Und draußen in der Stadt verbreitete sich natürlich das Gerücht. Frau Paular brauchte nicht viele Worte zu machen, um Rosanna zu erklären, wie es um den Pfarrer bestellt war und was sie mit ihm erlebt hatte. Und Gott, welch ein Malen und Pudern und Anziehen von Seidenstrümpfen und Sonntagswäsche das auslöste, während man von Schlafzimmerfenster zu Schlafzimmerfenster tuschelte und über Gartenzäune flüsterte (die reiferen Frauen wuschen sich sogar in gewissen Körpergegenden). Dieser Eifer war im Grunde der rührendste Beweis für die Popularität des Pfarrers. Vielleicht darf man auch nicht vergessen, daß viele junge und ältere Frauen eine deutliche Erinnerung daran hatten, wie herrlich, feurig und raffiniert er sein konnte.
    Sylfidia stand draußen in der Küche und hörte, wie es auf der Treppe zu trippeln begann. Sie besah sich in dem kleinen Küchenspiegel, sie nahm einen Handspiegel und betrachtete sich von allen Seiten, sie konnte keinen Fehler entdecken. Träumend drückte sie ihre Lippen auf ihr Spiegelbild und flüsterte:
    »Ich bin jedenfalls die Schönste...«
    Sie rückte einen Stuhl an das Fenster und setzte sich so hin, daß die Sonne auf ihren Bauch fiel. Allmählich schlief sie ein, beim leisen, fernen Gesang der Fischerjungen unten auf dem Markt:

»Tu ti ricuardis-tu, ninine ,
ceche fasevin sul pujul?
Tu mi davis la parussule
e io o ti davi rusignul!«

    Sie lächelte im Schlaf. Gewiß war sie die Schönste, vielleicht sogar die Schönste auf der ganzen Welt...
    Trippelgetrappel!
    Der Pfarrer setzte eine würdige Miene auf und faltete die Hände über seiner Kanone, welche die Bettdecke kecker denn je ausbeulte. Und Mutter Maria fingerte brünstig an ihrem Rosenkranz und war neugierig darauf, wer wohl jetzt an die Reihe kam.
    »Herein!«
    Tatsächlich, es war Miss Eileen, die verrückte englische Malerin, die immer in langen Hosen herumlief und Zigaretten rauchte. Woher sie das Gerücht vernommen haben, und wie sie als erste kommen konnte, das war unerklärlich. Sie trug eine Brille, und sie wußte ganz genau, daß man einen Schock bekam, wenn sie die abnahm, denn ihre Augen waren unvergeßlich schön, blau mit grünen Splittern auf der Regenbogenhaut, und das Weiße in ihren Augen leuchtete wie weiße Zähne...
    Eileen, du warst keine Schönheit, deine Bilder waren ein übles Geschmiere, und du rochst immer nach den schlechten Friaulischen Zigaretten: aber deine Augen! Dichte, schwarze Wimpern, und darunter eine Helligkeit wie von einem sonnenbeschienenen Ozean; das ließ einen glauben, daß du das innerste und lieblichste Geheimnis der Welt kanntest (obwohl du in Wirklichkeit nicht einmal imstande gewesen wärst, den Fahrplan

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